Auf den "Big Highway" kann man sich getrost öfter befahren. Auf seiner neuesten CD ist Craig Ericksons Blues Rock einer der feineren Sortierung.
Was der Gitarrist und Sänger hier ins mit Aluminium beschichtete Polycarbonat brannte, verdient Anerkennung.
Mit einer Ausnahme stammen alle Songs aus eigener Feder. Ganz am Schluss der CD widmet er sich mit "Stratus" dem Fusion Rock eines Billy Cobham.
Erickson spielt eine boogieorientierte Gitarre und setzt zur Freude des Hörers nicht selten das Bottleneck ein, das er schon beim Opener "River Keeps On Rollin'" kurz einbindet und die Slide-Einlagen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album.
Mit 'Dampfhammer-Blues' hat das Ganze recht wenig zutun, auch wenn einiges an Material mit höherer Schlagzahl geboten wird.
Schon im Titeltrack "Big Highway" wird ein Gang zurückgeschaltet und auf genüssliche Art und Weise wandert das Metallröhrchen über die Saiten.
Mit akustischer Gitarre unterlegt ist "Matter Of Time" ein gelungener Slow-Blues mit schönem Refrain, Breaks und
Jason Leroy bereichert den Track mit guten Backing Vocals.
Das anschließende "In The Sky", das von
Ericksons Wah Wah-Gitarre lebt, sorgt für eine Fortsetzung der ruhigeren Momente auf "Big Highway".
Leroy serviert im funkig angelegten "For Your Love" die zweite Leadgitarre und so bildet dieser Song die Ausnahme von den ansonsten im Trio eingespielten Nummern.
Mal absehen vom Wah Wah lässt der Amerikaner seine Gitarre ohne Soundzutaten an unsere Ohren.
Erickson, der bereits mit 13 Jahren seine erste Band hatte und später Konzerte für
Lil' Ed & The Blues Imperials,
Koko Taylor,
Elvin Bishop sowie
Lonnie Brooks eröffnete, kommt in "Miracle" und "Midnight Light" mit zwei weiteren ruhigen, aber intensiven Slow-Nummern um die Ecke. Bei beiden Songs befindet man sich mit der Frage, wann einer der Tracks explosionsartig abhebt, in den Startlöchern und dort verweilt der Hörer, was positiv auszulegen ist.
Auch "Driverless Train" ist mit Slide-Gitarre satt, eher im Midtempo-Bereich angesiedelt. Da kommt durchaus Southern-Feeling auf.
Der Kreis schließt sich und wir sind beim bereits eingangs erwähnten Ende des "Big Highway", "Stratus", angekommen. Seine Interpretation ist als Tribute an den Gitarrenhelden
Tommy Bolin gedacht und er versteht es durchaus, auch den Fusion Rock zu spielen.