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Electric Blues Duo / Make Mine A Double
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Frank Diez und Colin Hodgkinson gründeten vor über 20 Jahren das Electric Blues Duo.
Zum Jubiläum erschien 2006 die Compilation "The Last Fair Deal" als sechste Veröffentlichung und vorliegende Platte nimmt in dieser Reihe die Position zwei ein, nachdem man 1986 mit "Bitch" an den Start ging. Über die Frank Diez-Vita noch etwas zu schreiben, hieße Eulen nach Athen tragen. Auch Hodgkinson ist kein unbeschriebenes Blatt und neben seiner Zusammenarbeit mit Alexis Korner ist er ein Spencer Davis Group-Mitglied. Die beiden Blueser touren als Duo immer noch fleißig, wenn es die Zeit zwischen den Aktivitäten in anderen Projekten zulässt. "Make Mine A Double" ist eine tolle Mischung aus Eigenkompositionen sowie fremdem Song-Material, das von Robert Johnson über Howlin' Wolf sowie Leadbelly bis hin zu Chuck Berry geht.
Nicht alle Tracks sind reine Duo-Nummern. Mit Pete York, Bertram Engel und Curt Cress an den Drums sind einerseits einige Stücke auch durch Keyboards (Thomas Glanz, Jan Hammer), andererseits mit Gebläse verfeinert worden. Was Diez, Hodgkinson und Co. in dieser fast dreiviertel Stunde zu bieten haben, ist fassettenreicher Blues mit unterschiedlichem Flair, sodass die Minuten abwechslungsreich dahin fließen und für ein hohes Maß an Vielfalt sorgen.
Durch den Wechsel von im Duo oder mit Gästen an verschiedenen Orten, einen Schwerpunkt bildet das Jovel Studio in Münster, eingespielten Songs kommt so richtig Freude vor den Boxen in den heimischen vier Wänden auf. Das Cover-Bild zeugt jedenfalls schon einmal von mächtig viel Stimmung, vorausgesetzt, die Dinge sind nicht extra für das Foto so arrangiert worden. Aber ein Blick auf die Rückseite des Booklets negiert diese Vermutung. Hodgkinson und Diez sitzen an diesem Tisch und halten freudestrahlend ihre Arbeitgeräte in die Höhe.
Ist das Weizen-Bier in den Halbliter-Gläsern? Zumindest war man für Aufnahmen auch in München. Hier einen Song-Favoriten herauszupicken, fällt echt schwer.
Deswegen erspare ich mir das lieber, denn alle Stücke stehen als kleine Edelsteine in der Blues-Vitrine der beiden Musiker. Natürlich sind einem 12-Takter-Anhänger die Fremd-Kompositionen nicht unbekannt. Das Duo stellt es allerdings extrem geschickt an, diese Stücke mit ihrer ganz persönlichen Glasur zu überziehen. So hat man aus Huddie Ledbetters "Roberta" fast schon einen Rocker mit fetziger Gitarre gemacht. "No Money Down" ist eine ganz relaxte Angelegenheit, bei der sich das Laid-Back-Feeling auf den Hörer überträgt. Für den letzen Song packt Diez die Fuzz-Gitarre aus und Jan Hammer, der dieses Stück zusammen mit Hodgkinson komponiert hat, spielt ein inspiriertes Solo in dieser treibenden Chicago-Stil-Nummer. So, wie es sich bei dieser Blues-Richtung gehört, pumpt der Bass kräftig und Cress lässt am Ende auch noch die Double-Bass aus dem Käfig. Wow!
"Out On The Highway" ist ein feiner Rock'n'Roller mit Gebläse-Verstärkung... auch bestens geeignet zum Cabrio-Cruisen.
Der Titel-Song ist ein instrumentales vierzig Sekunden-Gitarren-Intro zu Howlin' Wolfs "Going Down Slow". Eine feine Sache, in der Diez ein herrlich langes Solo spielt. So lässt man sich den Blues gerne gefallen. Hodgkinsons Gesang ist gut und selbst nach so vielen Jahren hat man immer wieder Freude an der Scheibe. "Texas" könnte doch glatt von J.J. Cale stammen, ist aber eine Diez/Hodgkinson-Coproduktion und auch nur von den beiden vorgetragen. Dessen nicht genug, verpasst der Gitarrist seinem Instrument im Stück "You Gonna Suffer" einen Stevie Ray Vaughan-Sound und es rockt mal wieder. Auch wenn das Cover-Foto nicht gerade nach Feinkost-Laden aussieht, man sollte hineingehen, denn in den Regalen befinden sich richtig gute Leckereien und so feiern wir halt das 20-jährige Jubiläum dieser Scheibe…
Line-up:
Colin Hodgkinson (bass, vocals) Frank Diez (guitars) With: Thomas Glanz (organ - #4,7) Jam Hammer (keyboard solo - #12) Edie Taylor (saxophone - #2) Thomas Zoller (saxophone - #2) Pete York (drums - #2,8) Bertram Engel (drums - #4) Curt Cress (drums - #7,12) Jackie Carter (backing vocals - #12)
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