»Aufgenommen im Februar 2014 im Heidelberger "Kosmodrom", besticht dieses release wieder durch seinen exzellenten Live-Sound, [...]«.
Electric Moon spielten nicht nur im Kosmodrom in einer zu ihrer Musik wohl passenden Umgebung. Am 10.09.2015 war das Planetarium Bochum Zentrum der kosmischen Psychedelic-Show des Trios Electric Moon von den »lost planets.«
"Theory Of Mind" ist ein echter Monster-Mix aus Acid-, Psychedelic- und Trance Rock. In nur vier Stücken mit einer Spielzeit zwischen vierzehn und über neunzehn Minuten nimmt der Hörer die Einladung der Band zu einer abenteuerlichen Orbital-Reise um Planeten, die zum Teil noch gar nicht entdeckt wurden, liebend gerne an. Das beim Gig anwesende Publikum kann man hier und da vernehmen.
"Theory Of Mind" verdeutlicht in atemberaubender Manier, dass der musikalische Weltraum grenzenlos und noch lange kein Ende abzusehen ist. Electric Moon beginnt seinen Trip ganz ruhig, sehr entspannend aus der Stille des Universums und kommt mit einer sich faszinierend aufbauenden Dynamik in die Umlaufbahn des Planet Rock. Schwingungen verwandeln sich in Riffs und schließlich landet das Trio in einem Hexenkessel der expressionistischen Wah Wah-Emotionen. Die extreme Spannung geht über in eine heftig groovende Phase und erst ganz zum Schluss von "Hypnotika" übernimmt die Entspannung den Vorsitz.
Das Titelstück "Theory Of Mind" dauert knapp über neunzehn Minuten und mit einer ähnlich ansteigenden Intensität wird diese Nummer zu einer weiteren Jamsession der kosmischen Art. Zu einem fast schon hypnotischen Beat und fließend gezupftem Komet Lulu-Bass geht die E-Gitarre von Sula Bassana ganz steil über den Himmel hinaus in die Thermosphäre. Komet Lulu grüßt mit einem erdigen Fuzz-Bass, der dann etwas mehr im Vordergrund steht und zu konstant gehaltenem Rhythmus wird der Sechssaiter-Exkurs gegen Ende "Theory Of Minds" fast schon infernalisch.
Kommen wir zu "The Picture" und einem tonnenschweren Basssound. Die Sula Bassana-Gitarre ist auch tiefergestimmt und es macht sich eine fast bedrohliche Atmosphäre breit. Welch ein Höhenflug! Da bitten selbst die Götter im Acid Rock-Olymp um Gnade. Nein, was Electric Moon hier bietet, ist die brodelnde Kreativität extrovertierter Seelenbefindlichkeiten einer Live-Session, die kein Ende haben sollte. Bemerkenswert sind die feinen Brücken, die zwischen verschiedenen Rhythmus-Klangfarben entstehen.
Sula Bassana, Marcus Schnitzler und Komet Lulu, die auch für das Artwork zuständig war, verändern die Enge einer Raumkapsel in eine Dreifachturnhalle. Ihre Musik braucht Platz, muss atmen, ist ein Happening, geht unter die Haut, muss am Stück genossen werden.
Die von Eroc gemasterte Platte endet mit "Aerosoul", das mit Tangerine Dream-Schwingungen beginnt. Die Sula Bassana-Gitarre setzt dazu Kontraste und die effektiven Synthesizer-Klänge erhöhen ihre Intensität. Wenn sich Marcus Schnitzler mit seinem akzentuierten Schlagzeugspiel bemerkbar macht, ist der Sechssaiter bereits auf der Startrampe von 'Feel-Space-Sound'. Das von einem langen Crescendo geprägte Lied ist riesiger Tummelplatz für eine in stetigem Anstieg befindliche, nicht auf den Mund gefallene E-Gitarre. Im Decrescendo übernehmen die elektronischen Klänge das abschließende Zepter.
"Theory Of Mind" ist die ausdrucksstarke seelische Offenbarung des Trios Electric Moon. "Theory Of Mind" ist Therapie für die Seele des Hörers. Die Struktur erhalten die vier Nummern durch die Improvisation einer Band, in der in verteilten Rollen Sula Bassana, Komet Lulu oder Marcus Schnitzler die Steuerungsaggregate bedienen.
Line-up:
Sula Bassana (guitar, Casio, effects)
Marcus Schnitzler (drums)
Komet Lulu (fuzz-bass, effects, synthesizer)
Tracklist |
01:Hypnotika (16:02)
02:Theory Of Mind (19:03)
03:The Picture (14:30)
04:Aerosoul (14:28)
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