Die italienische Band Elektradrive gibt es seit 1983.
Nur wenige Alben hat man nach der Gründung im Gepäck und wie von deren Homepage zu entnehmen ist, steht das Quartett jetzt mit »an explosive lineup« wieder auf dem Boden des Rock.
Bevor es allerdings zu dieser Besetzung kam, hat der Vierer bereits 1986 mit "Over The Space" debütiert. Es folgte Mitte 1989 der zweite Streich mit dem Titel "Due".
Ende jenen Jahres war die Gruppe Support für einen Manowar-Gig in Turin und unter anderem brachte ihnen dieser Erfolg einige Auftritte in Amerika.
Im März 1993 veröffentlichte man mit "Big City" die dritte Platte.
1995 schrieb man Songs für das Album "Scheme".
Dann: eine Pause, ein verdammt lange Pause…
Bereits 2004 wurde der Grundstein für vorliegende CD gelegt. Elektradrive, mit ihrem Sänger der ersten Stunde Elio Maugeri und "Living 4".
Die eingefleischten Fans der Gruppe wird es freuen und nicht nur die, denn die Italiener sind mit einem wirklich starken Album zurück an der Rock-Front.
Ganze vierzehn Titel hat auf den Silberling gebannt und hier geht die Post ab.
Die Mannen um den Sänger mit Klasse verstehen ihr Handwerk und liefern dem geneigten Hörer eine deftige Portion an Rock der genüsslichen Art ab.
Das Zusammenspiel des Vierers ist überzeugend. Man hat mit Simone Falovo einen veritablen Gitarristen am Start und die Hintermannschaft mit Stefano Turolla (bass) sowie Alex Jorio am Tieftöner ist sehr gut eingespielt. Ein Keyboarder ist im aktuellen Line-up, immer laut Homepage, nicht gelistet. Orgel-Sounds hat es dennoch auf "Living 4". Ob ein gewisser Eugene Manassero dafür zuständig ist?
Ganz gleich, der kompakt produzierte Klang der CD ist sehr gut und Elektradrive sorgen für gute Stimmung vor den Boxen. Die riffende Gitarre klingt richtig satt und alle Instrumente sind gut zu hören. Transparenz ist das Zauberwort und ich würde gerne wissen, wer hier produziert hat.
Diese Gitarren-Riffs sind im Rock angesiedelt, jedoch findet Falovo Zeit und Muße seine bettharten Töne über zum Beispiel Deep Purple hinweg fliegen und auch im Metal aufschlagen zu lassen. Song-dienlich sind seine Soli. Keine Frickelei zur Selbstdarstellung, sondern wohltemperiert, wenn es so ausdrücken werden darf.
Mit einer Spielzeit von um die vier Minuten sind die Kompositionen richtig knackig und dennoch findet man immer wieder Break oder Tempi-Wechsel innerhalb der Stücke, die natürlich für ausreichend Abwechslung sorgen.
Ob über Maugeri hinaus noch andere 'Elektradriver' singen, ließ sich leider nicht in Erfahrung bringen. Nichtsdestotrotz sind die tollen Chorusse ebenfalls passgenau mit dem Aufbau der Lieder eingefügt.
In der Hoffung, dass nur meine spärliche Promo-Ausgabe ein 'Fehldruck' ist, hat man die Tracks "The Water Diviner" und "W.Y.S.I.W.Y.G" vertauscht. Eindeutig heißt es in Lied Nummer neun im Refrain: »What you see is what you get.«
Die Anmach-Mucke stört diese Tatsache allerdings wenig. Bei der hohen Anzahl an Songs hat es Elektradrive auch geschafft, jeder ihrer Kompositionen ein persönliches Outfit zu geben.
Da kommt das Rock-Herz nicht zu kurz und immer wieder ist die Gruppe für eine Überraschung in ihren Arragements gut. Sei es eine feine Bass-Überleitung bei einem Tempo- beziehungsweise Rhythmus-Wechsel oder die sehr variable eingesetzten Keyboards.
Selbstredend dürfen bei einer solchen Band die herrlichen (Halb-) Balladen nicht fehlen.
Da greift der Gitarrist auch schon einmal zur akustischen Klampfe, die dann als Unterbau fungiert und in den ruhigeren Passagen die Triebfeder ist. Klar, dass dann ebenso die Keyboards eine gewichtige Rolle spielen.
Da der Rezensent sich ständig Sonnenschein wünscht, kürt er "Get The Power From The Sun" zu seiner ganz persönlichen Hymne auf "Living 4".
Aus der Band-Vita heraus ergibt sich der Wusnch, dass Elektradrive nicht wieder eine derart lange Pause einlegen, denn vorliegende CD ist für einen 'Neustart' bestens geeignet und wenn als Ausnahme-Erscheinung in zuletzt genanntem Song auch noch eine Querflöte zu hören ist, macht nicht nur dieser Klang Appetit auf mehr…
Die Platte enthält alle nötigen Zutaten für ein tolles Rock-Album.
Line-up:
Elio Maugeri (vocals)
Simone Falovo (guitar)
Stefano Turolla (bass)
Alex Jorio (drums)
Tracklist |
01:Evil Empire (5:14)
02:Feed The Ground (4:10)
03:What We Still Don't Know (3:42)
04:Living 4 (4:42)
05:Do It For Everyone (4:54)
06:Get Power From The Sun (4:02)
07:Pain (4:42)
08:Dirty War Of Bloody Angels (4:20)
09:The water Diviner (4:04)
10:You Are Always On My Mind (5:27)
11:W.Y.S.I.W.Y.G (3:47)
12:In A Superficial Way (4:38)
13:Fake News (3:20)
14:Son Of The Universe (4:48)
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Externe Links:
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