Angesichts ihrer Scheibe, die von beiden jetzt vorgestellt wird, könnte folgendes passiert sein: Die beiden hatten gerade auf ihrem heimatlichen Kinderspielplatz mal wieder ein Keyboard und eine Gitarre per Förmchen in den Sand modelliert, schauen danach gleichzeitig in ihre zu Weihnachten geschenkt bekommenen Kaleidoskope, stoßen damit zusammen und sehen das als Initialzündung für ihre spätere, gemeinsame Musikerkarriere. Weiterhin beschließen sie, wenn sie dann mal groß sind, einen der beliebtesten deutschen Hobby-Musikjournalisten (:) gehörig mit ihren Outputs zu ärgern. Anhänger der Determinismuslehre würden jetzt begeistert mit dem Kopf nicken oder in die Hände klatschen, ob es wirklich so war, steht dann doch eher in den Sternen.
Wie dem auch sei, ihr erstes gemeinsames Werk "When Kaleidoscopes Collide" wurde zumindest durch meine liebe Kollegin Ilka für mich vorbestimmt und liegt jetzt seit einiger Zeit bei mir zur Begutachtung. Ingesamt haben sich
Bergquist (auch aktueller Keyboarder von
M.ILL.ION , u.a. früheres Mitglied von
Scenario, Sessionmusiker für
Hammerfall und
Full Strike) und
Brodén (arbeitete hauptsächlich als Sessiongitarrist im Soul- und Funkbereich) recht schwülstigen AOR, Prägung 80er-Jahre, verschrieben. Dass
Bergquist bei seinen Vorgängerbands nur an die Tasten und nicht ans Mikro gelassen wurde, erscheint nach intensivem Studium der Scheibe nicht verwunderlich. Seine helle, dünne Stimme strapaziert das Nervenkostüm nach kurzer Zeit bereits gewaltig und ist nicht für den Gehörgang des Rezensenten ausgelegt.
Parallelen zu
Toto,
Asia,
Survivor,
Pride Of Lions, dezent
Boston (irgendwie kommen mir auch die in den 80ern berühmt-berüchtigten
a-ha aufgrund
Bergquists Stimme immer wieder in den Sinn...) können hier herangezogen werden, ohne aber deren Espirit nur annähernd zu versprühen. Trademarks sind neben dynamischen Songstrukturen vor allem nervige, poppige und z.T. heroische Refrains (fürchterliche Harmoniegesänge) und vor allem unsägliche Synthesizerklänge. Handwerklich ist das alles natürlich in Ordnung, vor allem wen
Brodén diverse E-Soli einstreut, die man aber auch schon zigfach im Melodic Rock-Genre gehört hat. Die Produktion ist auf modernstem Standard angesiedelt. Insgesamt ist "When Kalleidoscopes Collide" von Elevener aber ein Werk, das mehr nervt, als das es die Welt gebrauchen kann. Von daher hat es die von mir vermutete, auf meine Person bezogene, kindliche Mission zumindest erfüllt...