Elks / Destined For The Sun
Destined For The Sun Spielzeit: 22:13
Medium: EP (CD)
Label: TeePee Records, 2011
Stil: Alternative Metal/Punk

Review vom 07.11.2011


Markus Kerren
Ganz ehrlich, mit dem oben aufgeführten 'Alternative Metal' will ich wirklich nicht noch die 157. Stil-Bezeichnung ins Spiel bringen, aber ... ich weiß tatsächlich nicht, wie ich die Elks aus dem Nordosten der USA anders definieren soll. Da ist eine gute Portion Metal enthalten, ebenso wie Punk und Hardcore (beim Gesang). Aber auch psychedelische Ansätze sind hörbar vertreten ...
Wie dem auch sei, das amerikanische Quartett aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn hat sich in der Vergangenheit vor allem mit Live-Shows einen guten Namen im Big Apple gemacht. Das angekündigte Debütalbum "Destined For The Sun" lassen wir aber aufgrund seiner Spielzeit von gerade mal etwas mehr als 22 Minuten doch lieber als EP laufen.
Die gebotenen sechs Tracks knallen allerdings ganz ordentlich zwischen den Ohren. Und so abenteuerlich wie die Stil-Zusammensetzung, so ist auch die Geschichte dieser Konzept-EP. Irgendwie scheinen da von ihrem Heimatplaneten vertriebene Lebewesen ein Piraten-Dasein im Weltall zu führen. Wer die Story komplett verstanden hat, darf mich gerne aufklären. Bereits der Opener "White Fangs Learn To Hate" macht keine Gefangenen, während wilde, unorganisiert scheinende Riffs und ein wahres Irrenhaus an Rhythmus-Abteilung scheinbar die Welt, äh, das Weltall zum finalen Overkill führen möchten.
Da will sich auch "Fall Of The Starchitect" nicht lumpen lassen und führt die eingeschlagene musikalische Gangart, wenn auch etwas differenzierter und mit deutlich mehr Breaks arrangiert, munter fort. Hier tauchen übrigens auch die ersten psychedelischen Gitarren auf. Über diesem musikalischen Inferno, bzw. manchmal auch im Mix etwas begraben, thronen die Hardcore-mäßigen Brüll-Vocals von gleich dreien der vier Musiker.
Das ist erstmal richtig starker Tobak, aber nach etwa fünf Hördurchläufen bekommt man dann doch den Eindruck, dass die New Yorker ganz genau wissen, was sie da tun. Mit der Abwechslung haben es die Elks zwar nicht unbedingt (weshalb ich es mir auch erspare, auf die weiteren Songs einzugehen), aber wer es gute zwanzig Minuten lang mal fett mit dem Hammer auf die Birne mag, dem wird hier sehr gut geholfen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie bitte ihren Arzt oder Apotheker.
Ganz sicher keine Scheibe für Zartbesaitete oder etwa Def Leppard-Fans, aber "Destined For The Sun" kann man, wenn man sich darauf einlässt, durchaus auch etwas Frisches abgewinnen sowie die beherzte, enthusiastische Spielfreude ausmachen. Definitiv für Musik-Freunde, denen zum Beispiel Bands wie Motörhead (wenn auch andere Baustelle) oder Minor Threat viel zu soft sind!
Line-up:
Sean Adams (drums)
Devin McManus (lead guitars, vocals)
Josh Scannell (lead guitars, vocals)
Don Stewart (bass, vocals)
Tracklist
01:White Fangs Learn To Hate
02:Fall Of The Starchitect
03:Two Moons Of Mars
04:Destined For The Sun
05:Eaters Of The Dead
06:Weedwolf
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