Emergency Gate / Remembrance (The Early Days)
Remembrance (The Early Days Spielzeit: 39:52
Medium: CD
Label: Sonic Revolution (Soulfood), 2013
Stil: Power Metal/Metalcore

Review vom 08.12.2013


Andrea Groh
»What is love
Baby, don't hurt me«

Wer erinnert sich noch an diese Zeilen? 1993 konnte man diesen kaum entkommen, hatte doch der aus Trinidad und Tobago stammende, jedoch damals in Köln lebende Alexander Nestor Haddaway einen Superhit mit dem Song "What Is Love".
Was hat das mit der neuen CD von Emergency Gate zu tun? Ganz einfach: Darauf gibt es eine Coverversion von jenem Stück, sogar mit Gastauftritt von Haddaway. Angeblich hätte dieser die Metaller auf dem Heimflug vom Midi-Festival in China im Flug angesprochen, ob sie nicht diejenigen wären, die mal Falcos "Rock Me Amadeus" gecovert hatten. »Ah ja, wollen wir mal einen Track zusammen machen« - »Ja klar, ruft mich einfach an«. So soll der Dialog abgelaufen sein und Wochen später traf man sich zur Umsetzung im Studio.
Muss das sein? - kann man dazu natürlich fragen. Für eventuelle Haddaway-Hasser bietet die CD einiges Andere: zwei Live-Tracks vom You-Release-Konzert und die sechs Song, die bereits 2011 schon einmal auf der EP "Remembrance (The Early Days)" veröffentlicht wurden. Manchen Fans wird daher der Titel schon irgendwie bekannt vorgekommen sein…
Auf diesen alten Stücken sind noch die Power Metal Wurzeln zu spüren, die typische Emergency Gate-Note ist ebenso vorhanden. Der Gesang ist weniger brüllig, es gibt nicht so viele Tempowechsel, wobei immer noch genug vorkommen…gerade "Silent Death" pendelt zwischen unterschiedlichen Elementen hin- und her, von zart bis hart quasi.
Insgesamt ist die Musik melodischer, hat sowohl recht ruhige Stellen aber auch Double Bass - als interessanten Gegensatz könnte man die ersten beiden Songs sehen: das eher aggressive "Flawless Victory" und das harmonischere "Searching For An Angel". "Closing My Eyes" könnte man gar als Ballade bezeichnen, zwar nichts Besonderes, aber schon schön anzuhören und nett gemacht.
Schlecht ist das alles keineswegs, nur noch nicht ganz so ausgereift wie später. Wem im neuen Material zu viel Metalcore / Modern Metal drin ist, wird vielleicht sogar das alte bevorzugen.
Besonders deutlich wird der Unterschied, wenn man im direkten Vergleich die beiden aktuellen Stücke hört. Wobei der Umstand, dass diese live aufgenommen wurden, den Eindruck noch verstärkt.
Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir beim Hören, dass Emergency Gate doch etwas zu ihren Wurzeln zurückgehen, ihre beiden unterschiedlichen Gesichter vereinigen würden und in der Kombination das Beste aus Beiden schaffen.
Und was ist jetzt mit dem Herrn Haddaway? Der darf nach der kuscheligen Eigenkomposition ran. Aus Herz wird Schmerz, oder wie? Und aus Schmerz wird Aggression? Synthies und ans Original angelehnte Gesangslinien treffen auf Geballer und böse Vocals.
Nicht so schlimm wie vielleicht befürchtet, aber ob man das unbedingt braucht - das muss jeder Fan selbst entscheiden. Was im Prinzip für die ganze Neuauflage von "Remembrance (The Early Days)" gilt. Kann man interessant und reizvoll finden, muss man aber nicht…
Ach ja: Die Melodie von "What Is Love" frisst sich auch 2013 noch ins Gehirn / Ohr.
Line-up:
Matthias Kupka (vocals)
Vlad Doose (guitars)
Udo Simon (guitars)
Mario Lochert (bass)
Daniel Schmidle (synth)
Chris Widmann (drums)

Haddaway (guest vocals - #7)
Tracklist
01:Flawless Victory
02:Searching For An Angel
03:Silent Death
04:Lipstick
05:Forest Of The Lost
06:Closing My Eyes
07:What Is Love (Feat. Haddaway)
08:Dark Side Of The Sun (Live)
09:Gold & Glass (Live)
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