Der bayrische Notausgang öffnet 2013 seine Tür für "You". Also für Dich und für mich sozusagen…
Hm, ich stelle gerade fest, meine letzte Begegnung liegt schon vier Jahre zurück. 2009 im Januar erschien Rewake. Zwei Monate später waren die Bajuwaren mit Kreator auf Tour. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Mille uns damals in Wiesbaden mit seinem 'Moshpit'-Gerufe irgendwann nervte.
Tja, und irgendwie scheint er Emergency Gate damit angesteckt zu haben, heißt doch Track Nummer drei "Moshpit" und auf dem grünen Gordeon-Waschzettel steht unter anderem ganz fett »Let's get the moshpit started« (und dieser Satz kommt auch in dem Song vor)… Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass zwischenzeitlich "The Nemesis Construct" (2010) und die EP "Remembrance - The Early Days" (2011) erschienen sind, die ich zugegebenermaßen nur am Rande wahrgenommen habe.
Doch hier soll es ja um "You" gehen. Auch auf dieser Scheibe führt der 'Notausgang' von Bayern nach Göteborg, zumindest mal grundsätzlich. Denn mit der "Rewake" kam damals eine musikalische Wende weg vom Power Metal hin zu einer Mischung aus Melodic Death Metal und Modern Metal. Aktuell definiert die Band selbst: »German Melodic Death Metal mixed with Metalcore«.
Ja, richtig gelesen, Emergency Gate sind noch einen kleinen Schritt weiter auf ihrem Weg gegangen und haben eine Ecke mehr Härte zugelegt, indem sie auch etwas Metalcore zugefügt haben, wobei die Hauptrichtung schon erhalten blieb.
Nun, egal wie auch immer man das nennt. Wichtig ist wie "You" klingt:
Nach einer halben Minute Keyboardeinleitung gibt es voll auf die Glocke, d. h. harte Riffs und Matthias brüll-grunzt dazu. Gleich darauf wechselt er zu melodischem Gesang und sofort wieder zurück. So geht das Spielchen auch weiter. Respekt für die Variabilität, die er an den Tag legt - sehr beeindruckend.
Die instrumentale Fraktion greift das auf und unterstützt mit zwei fetten Gitarren und einem (teilweise recht hektischen) Keyboard. So gelingt es, stellenweise fast schon kitschig-eingängig zu wirken und im nächsten Moment aggressiv-brutal. Härte und Groove treffen auf unruhige und fuddelige Strukturen, dazwischen sind Mitsingmelodien und fast schon elektronisch wirkende Tastenklänge eingebaut.
Okay, keines dieser Elemente ist komplett neu und mit der Zeit wiederholt sich manches auf der Scheibe, wirklich berechenbar wird es allerdings nie. Kleine Überraschungen gibt es immer wieder, wobei sicher nicht jedem Hörer alle davon gefallen (mir auch nicht)… Nun, wenn dies der Fall ist… einfach mal eine halbe Minute warten… dabei mag es ja sein, dass anderen genau das zusagt, was mir nicht so zusagt und umgekehrt…
Auf jeden Fall passiert Einiges, spannend gemacht und flüssig umgesetzt ist das Ganze, die Jahre der Spielerfahrung sind anzumerken.
Manchen wird es dennoch zu modern sein, manchen zu brüllig, anderen nicht durchgängig hart genug, usw.
Davon sollten sich Emergency Gate nicht abschrecken lassen, sondern auf ihre Fans zählen, die sicher schon gespannt sind, was sie dieses Mal alles hinter der Fluchttür erwartet…
Sie können "You" in zwei Varianten kaufen: Als (die mir vorliegende) normale CD (die passenderweise mit "Say Goodbye" aufhört…) und als Limited Edition mit drei Bonustracks und einer DVD.
Und schon mal hoffen, dass es zu der Scheibe auch eine Tour gibt, auf der sie dann einen Moshpit zu gleichnamigen Song machen können…
Line-up:
Matthias Kupka (vocals)
Vlad Doose (guitars)
Udo Simon (guitars)
Mario Lochert (bass)
Daniel Schmidle (synth)
Chris Widmann (drums)
Tracklist |
01:Mindfuck
02:Force United
03:Moshpit
04:Feeling Inside
05:Liar's Truth
06:Breathless
07:rEvolution
08:You
09:Lean On Words
10:Regret
11:Alone
12:Say Goodbye
Bonus Tracks (Limited Edition)
13:Dark Passenger
14:Dead Down Below
15:Contest The Fight |
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Externe Links:
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