Aaah, die 'endlosen Streber' feiern eine Party!!! Grund dafür gäbe es ja, denn nach ihrer EP bauten sie ihr eigenes Studio in einer Garage (alle handwerklichen Arbeiten inklusive). Dort erfolgte die Aufnahme ihres ersten Longplayers – komplett in Eigenregie und wohl so ziemlich ohne Vorkenntnisse in Richtung Aufnahme- und Produktionstechnik. Feiern hätten sie sich jetzt echt verdient.
Die Truppe aus Arizona behält auch auf ihrer zweiten Scheibe ihren 'Clusterpunk' bei – ziemlich unterschiedliche Stilrichtungen (Irish Folk, Punk, Country, Ska und Rock) in den einzelnen Songs, aber doch irgendwie auch mit einem gemeinsamen Gesicht versehen. Nach einigen Hördurchgängen fällt mir dann die Party als Bindeglied zwischen den Einzeltiteln ein. Wie und wieso?
Na, wie sich das auf einer guten Party gehört, geht’s da schonmal ziemlich feucht-fröhlich zu. "Running To The West" und "Cantankerous" sind so echte Humpenschwinger – Gröhl- und Sufftauglich mit Riesen Spaßfaktor. Viel Ska, viel Bläser, viel Spaß. Es wird etwas softer bei "Don't Waste My Time (Elizia)" und fast vermeint man schon das Kraut zu riechen, mit dem die Stimmung mehr so in die Breite geht...
Doch gleich begehren die Bläser wieder auf und bringen bei "Gunslinger" eine punkig angehauchte Runde Tequilla ins Spiel. Wie ein aufgemotztes irisches Traditional wirkt "Boys Light The Fire" auf mich – Guiness nach Tequilla?
"Calling On You" gibt nochmal Gas, ein poppiger Irish Folk Punk mit Ska-Intermezzi oder so – macht auf jeden Fall Laune und wirkt mitreißend. Der "Rat Bastard" dreht weiter auf, der Lead-Gesang kommt schon ein wenig ins Lallen.
Doch wie das auf so ner Party auch mal laufen kann, nach einem gewissen Maß an Fun und Überschwang kriegt der ein oder andere Teilnehmer durchaus mal den Nachdenklichen, gar Moralischen. Andere werden sentimental und gedenken bei "Old Bisbee" alter Zeiten. Fünfzig Flaschen Whiskey später wird mit "North Of A Sliver" und Reibeisengesang die Melancholie rausgefegt. Zumindest kurzzeitig, denn "Don't Care" hat zwar Tempo, doch schwingt dabei auch ein Hauch Schwermut mit. Ob der "Superhero" deswegen noch einen kleinen Tequilla ausgibt? Bis alle "Coconuts" mitsummen oder mitsingen? Urmarmungen und Verbrüderungen zu später oder schon ziemlich früher Stunde, der Weg ist dreimal so lang. Der Typ, der den Arm um deine Schulter gelegt hat (und dich damit vorm umkippen bewahrt) ist dein bester Freund... Ihr kennt das?
Und die Rausschmeißer-Soundcollage "Interlude"? Na ganz klar – der Morgen danach. Wenn jedes leise Geräusch zur ohrenbetäubenden Qual wird, sich alles so laut und fies anhört.
Drei Tage später, der Kopf ist wieder klar und schmerzfrei. Die Party "...To The West" war im Nachinein betrachtet eine von der angenehmen Sorte. Nicht unbedingt die allerbeste jemals gefeierte, aber doch eine, die verdammt viel Spaß gemacht hat.
Line-up:
Gabe Montiel (guitar, vocals)
Zane Zway (guitar, mandoline, vocals)
Jordan Carranco (bass)
Anders Zway (drums)
Matt Coody (trumpet)
Allan Smith (trombone)
Mike Shaheen (saxophone)
Dylan Carpenter (trombone)
Studio artists:
Autumn Cummings (vocals)
Vanessa Montiel (vocals)
Brent Carper (double bass)
Tracklist |
01:Elegy - Awakening
02:Running To The West
03:Cantankerous
04:Don't Waste My Time (Elizia)
05:Gunslinger
06:Boys Light The Fire
07:Calling On You
08:Rat Bastard
09:Old Bisbee
10:North Of A Sliver
11:Don't Care
12:Superhero
13:Coconuts
14:Interlude
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