Eradicator / Slavery
Slavery Spielzeit:42:46
Medium: CD
Label: Yonah Records, 2012
Stil: Thrash Metal

Review vom 31.01.2015


Jens Groh
Wie schrieb ich beim Vorgänger: »Thrash und kein Ende.« Gut, so langsam erreicht auch der Thrash ein Ende, zumindest werden es immer weniger Veröffentlichungen in diesem Genre.
Was im Umkehrschluss bedeutet, dass nur die besten bzw. richtig eigenständigen Prügelcombos überleben werden. Tja, irgendwann ist jedes Thrash-Riff gezockt worden.
Eradicator zählen zum Glück zu der Gattung Thrash-Bands, die es schaffen, frische Ideen in diese Sparte zu bringen und das auch mit dem gleichen Line-up, was ja heutzutage auch nicht immer selbstverständlich ist.
Klar sind auch bei den Nordrhein-Westfalen ein paar Momente, die an die großen Alten erinnern. Aber man macht nicht den Fehler, permanent nach dem alten Scheiß klingen zu wollen.
Okay, bei "Two Thousand Thirteen" glotzen, besonders im ruhigen Mittelteil, die (guten) ollen 80er Jahre-Metallica durch die Boxen. Aber hey, es gibt Schlimmeres, oder?
Aber sonst versucht man gelungen, eine eigene Duftmarke zu hinterlassen. Was auch oftmals klappt, manchmal auch nicht. Aber das Positive überwiegt.
Was mir wieder besonders gut gefällt, ist die schöne Gitarrenarbeit, die mir schon auf "Madness Is My Name" richtig den Schädel gespalten hat. Schöne Leads, die einen aufhorchen lassen.
Auch die Songs an sich sind gutklassig, oft im Midtempo, manchmal im Uptempo gezockt, bleiben gut im Ohr.
Der von mir bemängelte Gesang ist auf "Slavery" zwar immer noch kein wirklich überzeugender Brecher. Aber es ist doch eine riesige Steigerung zu "Madness..." zu erkennen. Irgendwie klingt dieser doch immer noch etwas nach 'typisch Deutsch'. Soll heißen, man erkennt fast sofort, woher die Burschen kommen. Aber was soll's, lieber so, als der tausendste Rip Off. Dann lieber eigenständig.
Anspieltipps gibt es diesmal mit "Bloodbath" (wegen dem coolen Basspart), "The States Of Atrocity" (toller Banger mit Hitpotenzial) und "Evil Command" (Gary Holt war hier Riffpate!!!) gleich drei. Aber auch der Rest der Scheibe lohnt sich. Schön finde ich, dass sich über die gesamte Spielzeit keine Langeweiler bzw. irgendwelche Stinker eingeschlichen haben, sondern dass gegen Ende sogar die großen Momente kommen.
Alles in allem eine richtig gute Scheibe, die mit einem tollen Artwork und einer angenehmen klaren, recht druckvollen Produktion um die Ecke kommt.
Reinhören ist Pflicht!
Line-up:
Sebastian Stöber (vocals, guitars)
Robert Wied (guitars)
Sebastian Zoppe (bass)
Jan-Peter Stöber (drums)
Tracklist
01:Intro
02:Of Ashes And Sand
03:Evil Command
04:Two Thousand Thirteen
05:Scars
06:Bloodbath
07:One Man Jury
08:Manipulhate
09:The States Of Atrocity
10:Smash The Masquerade
11:Slavery
Externe Links: