Marcus Deml kann man mit Fug und Recht als einen Weltenbummler bezeichnen. In Prag geboren, wuchs der Gitarrist und Bandleader
Errorheads in Österreich, Deutschland und den USA auf. Sein Arbeitsgerät studierte er im angesehenen Guitar Institute of Technology in Los Angeles, wo ein gewisser
Pat Metheny eine Professur inne hat.
Demls dortige Lehrmeister waren so unterschiedliche Persönlichkeiten wie
Larry Carlton,
Scott Henderson und
Paul Gilbert. Fragt man ihn allerdings nach seinen Vorbildern, so hört man Namen wie
Gary Moore,
Richie Blackmore,
Steve Morse und - unverkennbar -
Jimi Hendrix. Als hervorragender Gitarrist wird
Deml gerne als Studio- und Tourmusiker gebucht. Ausgerechnet bei - meine Tastatur sträubt sich gerade gegen die Eingabe des Namens -
Howard Carpendale gabelte er den genialen Bassisten
Frank Itt auf. Den hat der Schreiber dieser Zeilen schon seit Anfang der Achtziger auf dem Schirm, als
Itt einer der Stars der kultigen Frankfurter Funk Rock-Band
The Touch war. Seine Slap-Künste wussten die Blicke vom Sänger
Terence Trent d'Arby abzulenken. Wenn zwei solche Saitenhexer auf Tour gehen, 'brennen' die Hallen...
Auch den Sänger
Andrew Graeser hat
Deml aus
'Haui Chippendales' Tourband losgeeist. Aber keine Angst:
Errorhead "Live" rockt...
Die hier zu besprechende Live-Scheibe wurde auf der
Modern Hippie Tour (2009/2010) aufgenommen. Das gleichnamige Album sorgte 2008 für einiges an Aufsehen.
Mit "Connected" poltert
Errorhead in einer rumpeligen Art daher, wie man sie von der
Blindside Blues Band sehr oft zu hören bekommt. Krasser Gegensatz dazu: "Heaven" bekommt durch sehr eingängige Melodieführungen fast schon einen 'poppigen' Charakter. Insgesamt ist der Song etwas zu glatt arrangiert - eine Scharte, die mit dem knackigen Blues-Rocker "For My Brothers" allerdings umgehend ausgemerzt wird. "Northern Lights" ist dagegen eine langsame, atmosphärisch-dichte Instrumentalnummer, die in jazzrockige Grenzbereiche abdriftet. "Dead Or Alive" lässt die Gitarre zeitweilig wie einen Mini Moog 'singen'. Ein herrlich knurriges Basssolo, das
Queens "Another One Bites The Dust" zitiert, wird gekonnt eingebunden.