Der Macher dieses Projektes scheint ganz eindeutig Marcus Nepomuc Deml zu sein. Dabei handelt es sich um einen Ausnahmegitarristen, der in Prag geboren, jedoch in Deutschland, Österreich und den USA aufgewachsen ist. "Modern Hippie" dürfte nach meinen Recherchen bereits das vierte Album von Errorhead sein. Nun ja, Deml befindet sich stets auf musikalischen Exkursionen, und nach allem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, bestreiten er und seine Gefährten ständig neue Wege mit neuen Ideen.
"Modern Hippie" soll ein Album sein, welches sich an die Liebhaber der 60er- und frühen 70er-Jahre wendet. Das Ganze dann natürlich mit modernen Stilprägungen und alles im aktuellen Soundgewand in das Jahr 2008 transferiert. Klingt schon bei loser Betrachtung interessant. Bevor wir allerdings zur Musik kommen, noch ein paar Worte zu den Musikern, die Errorhead in ihrem Kern bilden und somit natürlich auf dem Silberling zu hören sind.
Da haben wir zum einen den Schlagzeuger Athanasios "Zacky" Tsoukas, der in Griechenland geboren wurde. Dieser sammelte erste Erfahrungen mit seiner Band Attack, bevor er dann später mit Mother's Finest-Gitarrist John Hayes zusammen spielte. Im Jahr 2000 stieg er dann bei der Formation Fair Warning ein.
An den tiefen Saiten hören wir einen Musiker namens Frank Itt. Dieser nannte seine erste Band The Touch, später spielte er in der Tourband von Jennifer Rush, Howard Carpendale und Albano & Romina Power. 1996 gründete er eine neue Formation zusammen mit dem Spaßmacher Lotto King Karl, bevor er im Jahr 2002 dann zu Errorhead stieß. Keine Angst, der Mann kann sehr wohl rocken und grooven. Er ist eben Profi durch und durch.
Auf dem Album hören wir die verschiedensten Elemente. Nach einem kurzem Sprech-Intro, rockt die Band mit "Connected" heftigst ab. Unverkennbare Blueselemente und die Stimme von Robbie Smith, der als Gastmusiker auf "Modern Hippie" fungiert, veredeln die Nummer. Nicht minder schlecht ist "For My Brothers". Dabei wurden die Gitarren mit zahlreichen Effekten gespickt. Besonders positiv fällt mir auf, dass die zweifelsohne vorhandene Saitenakrobatik stets songdienlich eingesetzt wird, und am liebsten würde ich diese Scheibe einem Mr. Gary Moore als Erinnerung an vergangene glanzvolle Tage unter die Nase halten.
Ohnehin setzt Marcus Deml in weiten Teilen mehr auf seinen Sound ("Dave"), als dass er versucht, uns mit uferlosen Griffbrettwichsereien zu verwöhnen. Keine Nummer gleicht der Anderen. Die Band verlässt in "Watch My Cloud" und "Northern Lights" den Rock und setzt sich in Popgefilden nieder. Das ist für den geneigten Fan sicherlich akzeptabel, für den interessierten und bodenständigen Rocker wohl doch eher grenzwertig. Es sind sehr eingängige Melodien, die Errorhead in "Heaven" wählen und ich erkenne einen leichten Touch von der Manfred Mann's Earth Band aus den 80er-Jahren.
Die Gradlinigkeit verliert sich im letzten Teil des Albums. Die letzten Stücke sind schwerer zu verkonsumieren. So manchen wird es freuen. Ich halte "Modern Hippie" für ein gelungenes Album, welches Abwechslung bietet und Spaß macht. Ich persönlich würde mir allerdings wünschen, dass Errorhead etwas mehr Profil zeigen würden. Weniger ist manchmal mehr und wenn man sich das nächste Mal vor allen Dingen an der ersten Hälfte dieses Silberlings orientiert, sowie es gelingt, Innovation und Kreativität in den Kompositionen beizubehalten, dann wird man zukünftig wahrscheinlich noch mehr über diese Band sprechen. 7 von 10 RockTimes-Uhren, da wäre eigentlich wesentlich mehr drin.
Line-up:
Marcus Deml (guitars, vocals)
Frank Itt (bass)
Zacky Tsoukas (drums)
Additional Musicians:
Robbie Smith (lead vocals)
Tom Aeschbacher (keyboards)
Melanie Stahlkopf (backing vocals)
Tracklist |
01:That's Good (0:23)
02:Connected (3:24)
03:For My Brothers (3:19)
04:Dave (1:32)
05:Temporay Impression (3:45)
06:Yeah Man (0:28)
07:Watch My Cloud (3:32)
08:Northern Lights (4:29)
09:Heaven (4:04)
10:Bhangra Baby (4:12)
11:We Came In Peace (5:24)
12:Follow Your Dream (3:23)
13:Táta (3:35)
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