Chicago-Straßen-Blues
17.06.2011, Unperfekthaus, Essen
Rocktimes Konzertbericht
Chicago-Straßen-Blues
Unperfekthaus, Essen
17. Juni 2011
Konzertbericht
Stil: Blues


Artikel vom 22.06.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Chicago-Straßen-BluesIm Essener Unperfekthaus fand im Rahmen der bundesweiten Veranstaltung "Tag der Musik" eine Session unter dem Titel Chicago-Straßen-Blues statt. Geplant war das Konzert draußen in der Speaker's Corner vor dem Unperfekthaus. Allerdings war das Wetter leider zu unbeständig und so ging es mit dem Fahrstuhl (oder zu Fuß) in den vierten Stock hoch hinauf und in einer Jam-Session mit insgesamt acht Künstlern wurde der Chicago Blues zelebriet.
Tom Vieth eröffnete den Gig zusammen mit Didi Köster, der auch schon bei Koslowski die dicken Saiten zupfte. Zu Beginn fast nur instrumental unterwegs, war bereits nach wenigen Minuten Freude angesagt. Nach dem langen Opener fragte Dieter Wilms Vieth, ob er einen Rhythmus-Gitarristen haben wollte. Man vernahm ein deutliches »Ja!« vom Protagonisten, der in Anlehnung an Hollywood Fats auch gerne Münstland Fats genannt wird. Schon wurde ein kleiner Vox-Verstärker auf die Bühne gestellt, mit der Gitarren verbunden und zu dritt ging es mit tollen Tönen weiter, wobei Vieth den Lead-Gesang übernahm. Wow, da war echt etwas los und jedes Solo bekam Szenen-Applaus.
Chicago-Straßen-BluesVieth hatte das Bottleneck an seinem kleinen Finger platziert und schon nahm die Blues-Train mehr Fahrt auf. Die Protagonisten zeigten, wie vielfältig der Windy City-Blues war. Wirklich schade, dass dieses Konzert nicht im Freien stattfand. Horst 'Nigge' Meier schulterte seine rote, halbakustische Gitarre und spätestens jetzt wurde der Auftritt zu einem klasse Sechssaiter-Festival. Jeder Musiker bekam ausreichend Zeit, in Soli sein Können unter Beweis zu stellen und man konnte sich daran erfreuen, wie unterschiedlich die Spielarten und Klänge der Instrumente waren.
Chicago-Straßen-BluesAls nächstes stand ein flotter Blues-Rock'n'Roller auf der Tagesordnung und abermals wurde heftig sowie ausgiebig soliert. Diese 12-Takter-Jam war klasse! Nach und nach trafen noch mehr Musiker ein und es wurde richtig voll auf der Bühne. Mit Bert Riegel an der Harmonika und Thomas Iselt, der auf seinem Cajon Platz nahm, war nur noch Raum für den Blues. Im freien Interpretieren war dann ein besonders langsamer Slow Blues angesagt. Dafür hatte Wilms das Bottleneck angelegt und spielte zur Freude der Anwesenden ein vortreffliches Solo. Beeindruckend waren die Harp-Passagen von Bert Riegel, der für seine Ausflüge ganz vor am Bühnenrand stand und eher introvertiert
Dann wurde der Klassiker "Every Day I Have The Blues" angestimmt und abermals wurden die Alleingänge nur durch ein lockeres Kopfnicken von Vieth an die anderen Musiker verteilt. Leider waren meine zeitlichen Planungen ganz anders, als diese Session dauern sollte, aber mit so viel klasse gespieltem Chicago Blues waren es die anderthalb Stunden allemal Wert, beschrieben zu werden.
Line-up:
Tom Vieth (guitar, vocals)
Dieter Wilms (guitar, vocals)
Horst 'Nigge' Meier (guitar)
Bert Riegel (harmonica)
Didi Köster (bass)
Christian Lahr (bass, guitar)
Thomas Iselt (cajon)
Angelika Lahr (vocals)
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