Der Zeitplan des Festivals wurde auch hier eingehalten und um Mitternacht eröffnete die
Little Boy Boogie Band das Finale. Während des dritten Songs wurde
John Primer dann angekündigt. Mit ihm betrat eine prächtig gelaunte Legende des Chicago-Blues die Festivalbühne.
Er war lange Jahre Rhythmus-Gitarrist in
Magic Slims Begleitband
The Teardrops und er spielte bei
Muddy Waters.
Es gab eine Zelebration des Chicago-Blues par excellence. Anders kann man es nicht bezeichnen.
Ganz gleich, welches Lied angestimmt wurde, es war absolutes Champions League-Niveau.
Mit Recht erwähnte
Primer die Leistung seiner niederländischen Begleitband, die ihm einen zuverlässigen Rückhalt bot.
'Little Boogie Boy' Hein Meijer mit dem einen oder anderen Solo und der Mann an der Harp schloss sich ihm mehrfach an. Selten habe ich über den gesamten Set hinweg einen derart butterweichen Bass gehört (beide Daumen hoch, auch für den Drummer).
Der überaus gut aufgelegte, geradezu locker wirkende
Primer, spielte seine halbakustische Gibson, dass es sich gewaschen hat. Seine Läufe über die Saiten wurden zu keinem Zeitpunkt langweilig und er erwies sich auch als klasse Entertainer.
Als es dann zu
Al Greens groovigem "Ride Sally Ride" kam, war auch das Publikum 'gefragt'. Nein,
John Primer muss uns gar nicht auffordern. Das Mitsingen kam einfach so, ganz von alleine.
Im Publikum sah ich plötzlich
Tom Vieth. Mann, Mann, kann doch nicht sein! Doch, doch, er war aus Münster angereist, um seinen Kumpel
John Primer zu sehen.