Um ihren mystisch angehauchten, Sagen-getränkten Kunstnamen dürften die Provinz-Finnen von Excalion von so manchen Metallern beneidet werden. Nun, ein altes Ferengi-Sprichwort sagt ja schon, dass gute Dinge sehr schön verpackt sind. Das bestätigt sich im Falle von Excalion. Auf ihrem nunmehr dritten Studioalbum, das rechtzeitig zum zehnjährigen Jubiläum der Band aus dem Bau gehauen wird, zelebriert der talentierte Fünfer einen Melodic Metal par excellence, wie aus dem Lehrbuch, und durchweg mit hörbar skandinavischer Prägung.
Starke Hooklines, coole Grooves und vereinnahmende Hymnen - "High Time" besteht aus Suomi-Songs der Güteklasse A, und das ausnahmslos. Von Breaks durchsetztes Riffs treiben die elf Stücke differenziert und abwechslungsreich nach vorn und lassen wohl dosiert den ordentlich vorhandenen Druck aus dem Kessel ab. Veredelt werden die kompakten, eingänigen Kompositionen durch knackig kurze, emotional ausgeführte Gitarrensoli und natürlich durch die Tastenarbeit Jarmo Myllyvirtas, der des öfteren mit seinen unverbrauchten Melodien in den akustischen Vordergrund treten darf.
Als Topping darf man die sehr gutklassigen Vocals von Sänger Jarmo Pääkkönen hervorheben. Sein Gesang ist kraftvoll und leidenschaftlich, packt einen in jeder Sekunde. Pääkkönen bewegt sich vor allem in ziemlich hohen Bereichen, was bestens zur klaren Stimme passt und deren Besitzer dank Technik & Talent nicht die geringsten Schwierigkeiten bereitet. Zusätzlich meistert der Fronter so manchen 'Ausreißer' in Schwindel erregende Höhen mit absoluter Bravour und lässt damit die Metaller-Herzen höher schlagen (klasse: "Sun Stones!"). Auch die punktgenau arrangierten Backing Vocals sind nicht von schlechten Eltern!
Beeinflussen ließen sich Excalion sicherlich von den Mit-Finnen Stratovarius. Insbesondere "The Flags In Line" als stampfender Mid Tempo-Track und "Bring On The Storm" als Speed-Variante liegen sanges-, klang- und kompositionstechnisch ziemlich auf Linie. Der Keyboard-Bombast in "The Shroud" hat außerdem was von Leverage - schon wieder Finnen! Und der Beweis, dass Musik tatsächlich 'regional klingen' kann. Beim leicht Classic Rock-getränkten "From Somewhere To Anywhere" steckt außerdem noch ein bisschen Masterplan drin.
Zugegeben - Excalion sind nur eine Band von vielen, die nordischen Melodic Metal pflegen. Das tun sie aber so stark, dass diese 48 Minuten im wahrsten Sinne des Wortes 48 Minuten 'High Time' sind.
Line-up:
Jarmo Pääkkönen (vocals)
Vesa Nupponen (guitar)
Jarmo Myllyvirta (keyboard)
Henri Pirkkalainen (drums)
Tero Vaaja (bass)
Tracklist |
01:Enter A Life (4:07)
02:From Somewhere To Anywhere (3:48)
03:Sun Stones (4:52)
04:The Flags In Line (6:16)
05:Bring On The Storm (4:51)
06:The Shroud (4:35)
07:Firewood (4:44)
08:Lifetime (3:33)
09:Quicksilver (4:10)
10:A Walk On A Broken Road (5:11)
11:Foreversong (4:05)
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