Die "Cool Songs, Volume 2" sind es nicht geworden, nachdem man das nach
dieser Veröffentlichung hätte vermuten können. Die innere Schönheit ist nun Thema der neuen CD der Dame aus den USA. Und es sind keine Fremdkompositionen wie zuvor, sondern Originals. So sollen die Themen durch eigene Erlebnisse inspiriert worden sein. Im sorgfältig mit vielen Fotos ausgestatteten Booklet kann man die Texte auch nachlesen.
So können wir an emotional stark geprägter Musik teilnehmen, die Leidenschaft, Liebe und alles, was der Alltag hergibt ausstrahlt. Besonders tragisch hierbei, dass der hier noch mitwirkende gute Freund,
Kenny Edwards etwa drei Wochen nach diesen Aufnahmen verstarb.
Gleich beim ersten Titel sind die String Arrangements ein wichtiger Bestandteil einer Atmosphäre, die mich erneut an Musik von
Carole King erinnert. Ein Auftakt nach Maß! Und so schön romantisch! (
»I love to smell the softness as you brush your face on mine...«) Auch Assoziationen zu dem einen oder anderen Song von
Joni Mitchell mag ich nicht ausschließen, wenn der zweite Song mein Gemüt erfreut. Die Musik wirkt so professionell, leicht und locker, völlig unverkrampft und entspannt, dabei mit entspannender Wirkung für die Seele. Da macht es auch Freude, sich gleichzeitig den Texten zuzuwenden und die jeweilige Aussage mitzuerleben.
Piano und Streicher sind es oft, die das Grundgerüst bilden und darüber entfalten sich in subtiler Harmonie die übrigen Instrumente: Einwürfe von Mandoline, E-Gitarre oder Akkordeon. Die Elemente sind sehr fein und hochwertig verwoben und lassen die Stücke vollmundig-rund erscheinen. Gelegentlich geht es etwas ins Uptempo mit ganz wenig Druck, so zum Beispiel bei "Walk With Me". Hier gesellt sich ein gewisser Pop-Charakter dazu und lockert auf. Schwebende Klänge des elektrischen Pianos, darüber hintergründig eingeworfene Gitarren, akustisch und elektrisch, ein wenig im Stil von
Suzanne Vega , lasziv im Gesang, machen "Weird Fascination" zu einem 'Hinhörer'. Nur Piano und Gesang, durch Streicher unterstützt, bilden die intime Atmosphäre von "Little Girl". Ein bezaubernd melancholisches und nachdenklich machendes Stück, bevor mit "Bottom Of The Sea" dann wieder Fahrt aufgenommen wird, erneut mit pop-orientierter Zugänglichkeit - mein Tipp für eine mögliche Single-Auskopplung. Düstere Perkussion leitet "She'll Fly Away" ein, unterstützt durch die akustische Gitarre: das wirkt sehr geheimnisvoll:
»and the weight of her wings just might make her fall...«
Ja, das ist eine sehr gute und hochwertige Platte aus dem Bereich Singer/Songwriter, der man unbedingt Gehör schenken sollte, ansonsten hätte man etwas verpasst! Wie bereits bei der vorherigen Platte, geht auch wieder der Erlös zum Teil an die
Healing Equine Ranch.