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Wyatt Easterling / Where This River Goes
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Besser eine Karriere durch die Hintertür, als gar keine! Das muss sich auch Wyatt Easterling so manches Mal während seiner mittlerweile fast 30 Jahre andauernden Zeit im Musik-Business gedacht haben. Sein Debüt-Album "Both Sides Of The Shore" erschien bereits 1981, und sechs Jahre später stand er vor dem großen Sprung: Ein Plattenvertrag mit dem Major-Label CBS. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt wurde CBS jedoch von Sony aufgekauft und der zuständige Mann, der ihn unbedingt auf CBS haben wollte, musste die Firma nach der Übernahme verlassen. Und Wyatt Easterling durfte gleich mit, da Sony nichts mit ihm anzufangen wusste.
In den folgenden Jahren machte er sich vor allem als Songwriter, aber auch durch seine Arbeit als Chef der A & R-Abteilung von Atlantic Records verdient. Musiker wie z.B. Dierks Bentley, Joe Diffle, Billy Joe Royal, Neal McCoy oder auch die Sons Of The Desert hatten mit seinen Songs teilweise Platin-Hits. Nun liegt also Easterlings neues Album "Where This River Goes" vor. Und bereits beim ersten, dem Titel-Song wird klar, dass die Musik von Wyatt sehr homogen, sehr warm, sehr clever komponiert und mit einer tiefen, inneren Kraft ausgestattet ist.
Im Vordergrund stehen ganz klar die Akustik-Gitarre und der angenehme Bariton-Gesang des Mannes aus dem Bundesstaat North Carolina, der bereits seit vielen Jahren in Nashville lebt. Easterling ist ein Storyteller, der sich mit den kleinen und großen Geschichten des einfachen Mannes aus der Nachbarschaft auseinandersetzt. Sehr unterhaltsame Geschichten, die einem oft auch selbst den Spiegel des Alltags und dessen Tücken vorhalten.
Ein definitives Highlight des Albums ist das Duett mit Jessi Colter Jennings, die ja auch ganz für sich alleine ein Star ist. Eine schön melodische Country-Nummer ist das, in gesetztem Tempo, mit tollem Fender Rhodes Piano und der jahrelangen Erfahrung versehen, die es versteht, eine Ballade richtig gut, statt kitschig klingen zu lassen. "Life's So Funny" und "Sometimes You Just Need A Friend" bewegen sich zwar schon in einem gewissen Country-Korsett, wurden spielerisch und vom Arrangement aber clever genug aufs Band gebracht, dass einen die Tracks schon wieder gefangen nehmen.
Grundsätzlich kann man feststellen, dass die Titel dieser Scheibe das Rad nicht unbedingt neu erfinden oder als Klassiker in die Geschichte eingehen werden, unter der Oberfläche aber über die bereits erwähnte innere Ruhe und vor allem Kraft verfügen, über sehr starkes, im positivsten Sinne routiniertes Songwriting, hochprofessionelle Einspielung und einen warmen Sound. Und dadurch hinterlässt das Album dann doch einen nachhaltigen Eindruck.
Bei "Rainy Night In Georgia" erinnert der Meister gar ein wenig an James Taylor und der wundervolle Titel-Track ist ebenfalls ganz oben auf der Speisekarte anzusiedeln. Easterling ist oft nachdenklich, hält sich jedoch nie im Minus-Bereich der Gefühle auf, sodass die zehn Stücke des Albums beste Unterhaltung darstellen, ohne jemals Extreme der Gefühlswelt aufzureißen. Also Alles in allem beste Unterhaltung!
Mit "Where This River Goes" kann man als Freund der Country-Musik, des ruhigeren Americana oder selbst von Singer/Songwritern keinen Fehler machen, da alles superb komponiert und auch eingespielt wurde. Auch Wyatt Easterlings Gesang kann punkten und wird dazu noch von den tollen Background Vocals von Jessi Colter Jennings, Buffy Lawson, Celeste Krenz (die das Album mit ihm zusammen produziert hat) und Sonny unterstützt. Schöne Scheibe für die gemütlichen Stunden zu Hause oder lange Autofahrten.
Line-up:
Wyatt Easterling (lead vocals, acoustic guitars) Danny Parks (electric rhythm- & lead guitars) Jay Vernali (keyboards, piano, Hammond B3) Brian Burnett (drums & percussion) Jon Vogt (bass) Paul Jefferson (Jimbe) Dave Henry (cello) Jenny Lynn Young (cello) Celeste Krenz (background vocals) Jessi Colter Jennings (background vocals, lead vocals - #5) Sonny (background vocals) Buffy Lawson (background vocals)
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