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Aretha Franklin / 3 Original Album Classics
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Es ist schon bemerkenswert, wenn auf der Rückseite des, aus chronologischer Sicht ersten Plattencovers vom vorliegenden Tripel zu Franklins Album "Aretha" steht, Barbara Gardner schrieb, es mit »the most important female vocalist to come in some years« zu tun zu haben.
In den original Linernotes zu "The Tender, The Moving, The Swinging Aretha Franklin" liest man dann: »She was then picked as the new star female in Down Beat Magazine's International Jazz Critics Poll.« Schließlich noch ein Zitat aus dem Text von "Soul Sister": »... this is the trademark of a genuine artist...« Das alles innerhalb von vier Jahren.
Die ersten beiden Alben erschienen 1962 und das dritte im Bunde ist aus dem Jahr 1966. Diese Gardner hatte das richtige Gespür und in unserer Zeit gehört die Franklin ja zu den ganz großen Sängerinnen in der Musik. Gegen Ende der Achtzigerjahre wurde sie im Alter von fünfundvierzig Jahren in die 'Rock'n'Roll Hall Of Fame' aufgenommen. Als sie "The Electrifying Aretha Franklin" sowie "The Tender, The Swinging, ..." aufnahm, war sie gerade zwanzig Jahre jung.
 Die erste Platte ist in der Tat elektrifizierend.Man findet die Frau noch nicht so sehr auf den Soul-Spuren, für die sie später, während ihrer Zeit bei Atlanitic Records berühmt werden sollte. Die Magie der Sängerin erwächst in der ersten halben Stunde viel mehr aus den Wurzeln des Blues als auch Jazz. Wobei der Schwerpunkt eher auf letztgenanntem Genre liegt. Franklin wird von einem kompletten Orchester mit einer opulenten Streicherabteilung begleitet. Beim ersten Track glaubt man einen Lovesong aus einem Doris Day/Rock Hudson-Film zu hören. Die Streicher tragen dick auf. Das Blatt wendet sich allerdings ziemlich schnell, wenn Blues beziehungsweise Jazz Einzug halten. Fette Bläser, super guter Groove und eine Franklin, die es schon zum frühen Zeitpunkt ihrer Karriere schaffte, den R&B richtig engagiert zu singen.... "Rough Lover", "Nobody Like You" (mit feiner Lounge-Atmosphäre, weil in kleiner Besetzung) sowie "That Lucky Old Sun" sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen.
 Irgendwie ist "The Tender, The Moving, ..." wie "The Electrifying...".Dann aber doch nicht. Aretha Franklin hat einige eigene Kompositionen am Start. 'Ach, komm, lass uns die Jacke eine Nummer größer kaufen. Dann passt sie auch nächstes Jahr noch.' Man hört schon, wie sie in die musikalische Kollektion von ihr zur Verfügung gestellten Kleidungstücken hineinwächst. Da braucht es nur ein "Try A Little Tenderness", übrigens aus ihrer eigenen Feder, um von einem Mehr in der Stimme überzeugt zu werden. Die Platte kommt luftiger, lockerer daher. Auch wenn "Just For A Thrill" keiner ihrer großen Hits werden sollte, zählt der Song für mich zu einem der Highlights der zweiten CD. Geschichtsträchtige Songs wie "God Bless The Child" gehören ebenfalls zum Repertoire des Rundlings und gerade die Ausgewogenheit zwischen Balladen als auch flotten Nummern macht "The Tender, The Moving, ..." zu einem sehr hörenswerten Album, das es mehr mit den Streichern hat und von daher einen Schwerpunkt setzt. Allerdings transportiert es das großartige Feeling der Franklin.  "Soul Sister" markiert aus meiner Sicht das Highlight der drei CDs.Hier schwebt Franklins Stimme über der Musik wie ein farbenfroher Heißluftballon. Robert Mersey hat ihr die Songs auf den Leib arrangiert und hinzu kommt eine große Portion Soul. Hier und da begegnet einem beim Hören der Platte ein schönes Gitarrenspiel und insgesamt ist, trotz Streichern und Bläsern, der Big Band-Sound um einiges in den Hintergrund getreten. Ein Mehr an Gitarre und Rhythmusabteilung kommt zur Geltung. Natürlich bekommt sie an dieser Stelle auch für ihr Spiel am Piano ein dickes Lob ab. Die Versionen von "You Made Me Love You", "Ol' Man River" (tolles Piano) und "Swanee" sollen stellvertretend für super gute Interpretationen stehen.
Soul, Jazz, Blues, Gospel und R&B sind die Genrezutaten des Rundlings. Mit einigen Jahren Zeitunterschied zwischen den ersten beiden Alben und "Soul Sister" ist eine deutliche Weiterentwicklung von Aretha Franklin zu vernehmen. Eine tolle Platte! Einer zusätzlichen Information bedarf es noch bezüglich "The Tender, ...".
Im Inhaltsverzeichnis tauchen nach dem letzten Track "Lover Come Back To Me" weitere zehn Songs auf. Dabei handelt es sich um das komplette Album "Soft & Beautiful". Hey, das steht nirgends geschrieben und macht das Paket von drei CDs noch dicker. Eine Erklärung, wie es dazu kam kann ich nicht abgeben. Als der Silberling zum ersten Mal in den Player wanderte, wunderte ich mich alleine schon über die Spielzeit von siebzig Minuten, dabei verfügt "The Tender, ..." über eine Spielzeit fünfundvierzig Minuten. Diese Zugabe von der 'Queen Of Soul' lässt man sich doch gerne gefallen... In einem stabilen Pappschuber kommt die Sammlung an den Kunden.
Die Verpackungen der einzelnen CDs sind mit den original Coverfotos versehen und auf der Rückseite kann man die damals abgedruckten, jetzt etwas klein geratenen Linernotes, aus denen bereits eingangs zitiert wurde, nachlesen. Der Preis für die Box ist unschlagbar günstig. Zusammenfassend gibt "Original Album Classics" einen guten Einblick in die Frühphase der Künstlerin und am Sound der drei, oder besser vier Alben gibt es nichts auszusetzen Bereits damals wurde bei den Aufnahmen auf Qualität gesetzt.
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