David Fonseca / Seasons Rising/Seasons Falling
Seasons Rising/Seasons Falling Spielzeit: 48:14 (Seasons Rising), 49:19 (Seasons Falling)
Medium: CDs
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Pop

Review vom 28.03.2013


Wolfgang Giese
Between Waves war das bisher letzte Lebenszeichen des portugiesischen Künstlers. Nun gibt es Neuheiten gleich im Doppelpack: Zwei Alben habe ich vorliegen, "Seasons Falling" und "Seasons Rising". Die beiden Titel beziehen sich auf die Zeit der Veröffentlichung der Alben - "Rising" erschien im März vergangenen Jahres und "Falling" im November 2012
Und wieder ist es Popmusik geworden, in die man sich ganz schnell verlieben kann. Besonders dann, wenn man ein besonderes Faible für den Pop der Achtziger hat, und ganz besonders, wenn man die Stimme von Brian Ferry schätzt. Bei der Musik dieser beiden Platten ist es eben nicht allein die Stimme, die darauf hindeutet, sondern auch die Musik scheint in jener Zeit verwurzelt, als Ferry seine Erfolge hatte. Ab und zu schimmert auch etwas von Tears For Fears durch. Die rasche Zugänglichkeit zur Klangwelt David Fonsecas könnte natürlich bedeuten, dass der Reiz des Neuen schnell verpufft. Möchte man das nicht, sollte man durchaus einen tieferen Blick wagen, oder besser, mit den Ohren noch einmal intensiver zuhören. Denn dann erlauben es die Arrangements durchaus, ein wenig auf Entdeckungsreise zu gehen und anstatt eines schnellen Überflugs doch noch Freude für mehrere Umdrehungen zu gewinnen.
Power Pop ist es, der geboten wird, manchmal auch ein wenig an The Smiths erinnernd, manchmal dominieren die Keyboards, aber auch Gitarren stehen wechselweise im Vordergrund. Hinsichtlich der feinen Melodien möchte ich noch einen weiteren Vergleich heranziehen, einen zu dem ewig erfolglosen Jules Shear, der dieses Schicksal nicht verdient hatte. Wahrscheinlich aber wird es auch Fonseca nicht gelingen, in die erste Reihe vorzutreten. Dabei ist beiden gemein, komplexe Popmusik zu schreiben, bei der es beim Zuhören auch noch immens Spaß machen kann. Eine gute Aufheiterung für nicht so schöne Tage und Stunden. Diese Botschaften trägt er mit angenehmer und etwas tieferer Stimmlage vor, im Bariton-Bereich angesiedelt.
Doch wo ist nun der Unterschied zwischen der im Frühling und der im Herbst veröffentlichten Platte? Naheliegend wäre die Umsetzung der typischen Eigenschaften der jeweiligen Jahreszeit. Auf "Rising" scheinen mir mehr Keyboards im Vordergrund zu stehen und den Sound zu bestimmen - auf "Falling" gibt es auch schon mal eine akustische Gitarre im Vordergrund und bringt, wie bei "Queen Of The Golden Sounds", eine sanft folkige Stimmung ein. Danach gleich, bei "It Means I Love You", ist es wieder die E-Gitarre. Insgesamt halte ich die zweite Platte für etwas abwechslungsreicher und irgendwie lebendiger und lebhafter. Jedenfalls habe ich schneller einen Zugang gefunden. Letztlich sind es aber zwei Platten mit satter Popmusik, die vor Klangkraft strotzt und eine sehr positive Ausstrahlung hat. Eigentlich wäre es nun endlich einmal an der Zeit für einen größeren Erfolg des Musikers!
Tracklist
Seasons Rising:
01:Under The Willow
02:What Life Is For
03:The Beating Of The Drums
04:Everytime We Kiss
05:It Feels Like Something
06:Heavy Heart
07:Armageddon
08:Whatever The Heart Desires
09:*Go*Dance*All*Night
10:We're So Much Better Than This
11:I Would Have Gone And Loved You Anyway
Seasons Falling:
01:I'll Never Hang My Head Down
02:Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday
03:All That I Wanted
04:Queen Of The Golden Sounds
05:It Means I Love You
06:No More Tears Running
07:It Shall Pass
08:At Your Door
09:Heartbroken
10:On My Feet Again
11:I'll See You In My Dreams
Externe Links: