Der auch mittlerweile schon weit über 60 Lenze auf dem Buckel tragende, aber immer noch offensichtlich topfitte
David 'Rock' Feinstein, ein Cousin des im Mai diesen Jahres für immer und ewig von uns gegangenen
Ronnie James Dio, präsentiert uns nach 10 Jahren Soloartisten-Funkstille mit "Bitten By The Beast" neun neue Stücke seiner einzigartigen Kompositionskunst. Einen Namen im Rock-Business hat er sich, mal ganz nebenbei erwähnt, durch sein Mitwirken bei der Quasi-
Rainbow-Vorgängerband
Elf und den kultigen Früh-80er-Metallern
The Rods erarbeitet.
Veröffentlicht über das von
Ronnie kurz vor dessen Tod (dem man diesen Silberling posthum gewidmet hat) und Ehefrau
Wendy gegründete Label Niji Entertainment (siehe dazu auch das
Dio-Review von Kollegin
Andrea), gibt es eine Dreiviertelstunde stark rock 'n' rolligen, klassischen Heavy Metal mit einigen Querverweisen zu handgemachtem Hard Rock. Besonders markant tritt diese Erscheinung in Songs wie dem lockeren, ohrwurmtauglichen Opener "Smoke On The Horizon", "Break Down The Walls", dem beim Anfangsriff verdächtig an
ZZ Top "La Grange" erinnernden "Rocks Boogie" oder dem bluesigen Rausschmeißer "Gambler, Gambler" zu Tage.
Doch als absolutes musikalisches und kulturelles Highlight ist das von
Ronnie höchstpersönlich eingesungene, im Mid-Tempo gehaltene "Metal Will Never Die", bei dessen Vocals wieder einmal klar wird, was der Verlust dieses kleinen Mannes für unsere Musik bedeutet. Schon allein, wenn er den Refrain
»I am Metal and I´ll never die, we are Metal and we´ll never die« anstimmt, muss schlichtweg jeder gottverdammte Heavy Metal-Fan eine Gänsehaut bekommen oder bei Nichtgefallen schleunigst den nächsten Ohrenarzt aufsuchen! Übrigens gibt es noch einen weiteren bekannten Gastmusiker bei diesem Song, nämlich niemand Geringeres als
The Rods/Ex-
Manowar/-Trommler
Carl Canedy. Ohne jetzt die verbliebenen acht Tracks in den Schatten stellen zu wollen, kann man allerdings als traditionsbewusster Metalhead bereits allein aufgrund dieses Songs dieses Werk eintüten!
Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dennoch: Jedes Mal, wenn
Feinstein, der sich übrigens für alles auf dem Album abzüglich der Drums (eingeholzt von
Nate Horton) verantwortlich zeigt, singt, werde ich das Gefühl nicht ganz los, dass seine Stimme bei den Aufnahmen ein wenig durch einen Verzerrer gejagt oder sie anderweitig nachbearbeitet wurde. Das muss doch wirklich nicht sein, zumal
David auch in Wirklichkeit schon immer eine sehr kraftvolle, ausdrucksstarke Stimme hatte!
Außer dieser kleinen Macke gibt es jedoch über "Bitten By The Beast" wenig zu jammern, denn allein schon durch das wie eh und je überzeugende Songwriting hat sich "Bitten By The Beast" seine gerechtfertigten
8 von 10 RockTimes-Uhren erarbeitet. Als nächstes dann bitte eine Reunion-Scheibe der
Rods!