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The Fabulous Thunderbirds / Butt Rockin'
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Der britische Blues-Boom war schon lange vorbei, auch im Mutterland des Blues gab es seit einiger Zeit keine Innovationen - diese Musik schien außer bei Insidern und Liebhabern fast schon abgemeldet. Allenfalls waren es Albert Collins, der 1978 mit "Ice Pickin'" oder Jimmy Johnson mit "Johnson's Whacks" (1979), die stellvertretend für einen neuen Trend standen.
Aber ein neuer Boom entstand, hier waren es vorwiegend bleichgesichtige Blueser, die auf sich aufmerksam machten und diese Musik verstärkt in den Fokus hievten. 1977 war es
George Thorogood, der den Durchbruch schaffte, 1978 Bugs Henderson mit dem in hiesigen Kneipen erfolgreichen Live-Dauerbrenner "At Last", Johnny Winter mit seinem erstklassigen Album "Nothin' But The Blues" (1977) und schließlich mit einem großen Erfolg die britische Blues Band mit ihrem "Official Blues Band Bootleg Album" im Jahr 1980. Sowie natürlich The Fabulous Thunderbirds mit ihrem Debüt im Jahre 1979. Ich halte hier die dritte Veröffentlichung aus dem Jahre 1981 in den Händen. Böse Zungen behaupteten seinerzeit, mit den ersten beiden Alben hätte die Band ihr Pulver bereits verschossen.
Nun, die Frische der Musik des ersten Albums, das mich diesbezüglich sofort begeisterte, war ein wenig entschwunden. Bis auf ein Paar Nummern vermisste ich das Direkte und Zupackende. Es klang nun ein wenig runder und weicher im Ausdruck, gleichwohl qualitativ nicht schlechter. Als weiteres Element hatte man nun die Hornsektion der Kollegen von Roomful Of Blues hinzugezogen und das Spektrum damit erweitert - mehr Elemente des Rhythm & Blues hatten Einzug gehalten. War der Eröffnungstitel noch trocken auf den Punkt gespielt gehalten, ergibt sich aus dem zweiten Song bereits eine Änderung, die etwas von der reinen Blueslehre wegführt.
Doch die Coversongs, wie jene von Eddie Shuler (#4) oder "I Hear You Knocking" von J.D. Miller, das als cooler Shuffle begeistert, führen auf den alten Pfad. Daran lehnen sich allerdings auch Eigenkompositionen wie "I'm Sorry" an, einer der Songs mit Bläserbegleitung. "Mathilda" klingt verschärft nach Fats Domino und das noch mit dem alten Drummer geschriebene "In Orbit" lässt den großartigen Little Walter auferstehen. Und auch hier sind wieder Bonustitel der Kompilation "Different Tacos" beigefügt, davon die letzten beiden live. Hier brettert es auch wieder so richtig gut ab. Ja genau, live sind sie doch wirklich 'eine Bank'! Auch "Mathilda" kommt auf diese Weise einen Tick schärfer und packender, Wilson singt absolut engagiert und mit Inbrunst.
Für mich persönlich ist "Butt Rockin'" etwas weniger bewegender als die beiden Vorgänger, bleibt es aber ein feines Stückchen bleichgesichtiger Blues - übrigens nicht mehr in Texas, sondern nun in Hollywood eingespielt.
Line-up:
Kim Wilson (vocals, harmonica) Jimmy Vaughan (guitars) Keith Ferguson (bass) Fran Christina (drums) Al Copley (piano) Greg Piccolo (tenor sax) Doug James (baritone sax) Anson Funderburgh (second guitar - #7)
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