|
Fall Of Echoes / Red Tree
|
|||
|
Fall Of Echoes kommen aus den USA und setzen sich aus zwei bisher bestehenden Bands zusammen. Visual Cliff heißt die eine Formation, die zumeist jedoch im Jazz, Fusion und einer Portion Hard Rock zu Hause ist. Von da kommen Gitarrist Rob Perez sowie Drummer und Gitarrist Rick Mals. Da diese Band fast ausschließlich instrumental spielt, haben sich die Jungs den Sänger Shane Lankford von Orphan Found dazu genommen. Und was ist jetzt dabei rausgekommen?
Die Produktion klingt fett und hat einen tollen Sound. "Red Tree" ist ein Debütalbum, welches sehr professionell daher kommt. Die progressive Musik bietet einen bunten Mischmasch aus mehreren Stilelementen. Genau genommen wird auf diesem Silberling über weite Strecken hart gerockt, wobei sich progressive Elemente dazu gesellen. Trifft es das besser? Ja, damit kann ich leben.
Es gibt keine Songs mit Überlängen. Der Eröffnungstrack "Groaning" ist ein Stampfer, die Gitarren sind leicht nach unten gestimmt. Die Band verbreitet eine düstere Atmosphäre. Hier überwiegen klar die harten und rockigen, stellenweise metallischen, Riffs. Die vom Vertrieb prognostizierte Anlehnung an Porcupine Tree kann ich nicht ganz teilen. "Mr. Orion" stellt zu Anfang die Melodie in den Mittelpunkt und lädt zum Entspannen ein. Die Härte, die uns im ersten Song noch vermittelt wurde, ist gewichen. Stattdessen präsentieren uns Fall Of Echoes seichte Töne. In den Zwischenparts wirkt die Sache an sich recht progressiv, während im mehrstimmigen Gesang die melodische Fährte wieder aufgenommen wird.
Das spricht also für Abwechslung, denn mit "Darkness Inside" wird der Härtegrad abermals erhöht. Klare Gitarren eröffnen anschließend "9th Floor" und Sänger Shane Lankford bringt deutlich Gefühl in die Sache, während eingängige Klaviertöne den Sound untermalen. Im Übrigen klingen die Drums hier etwas dünn. Keine Ahnung, warum das so ist bzw. woran das liegt.
Das Album fährt zur Mitte hin in ein ruhigeres Fahrwasser, denn auch "Little Girl Lost" hat einen einfühlsamen Touch. Dabei vergisst man auch die progressiven Einflüsse und ist deswegen wesentlich näher am Mainstream. "Red Tree", das Titelstück, beginnt mit einem ca. einminütigen Intro. Als wir uns im Song befinden, hören wir zunächst Slide-Gitarren. Die Harmonien, die dann folgen, finden sich oftmals im Neo Prog wieder. Und anschließend schalten Fall Of Echoes wieder auf Hard Rock um. Die Mischung macht mir persönlich Spaß.
"Land Of No Choices" geht sogar ein wenig in die Independent-Richtung, ohne allerdings erneut die melodische Richtung zu verlieren. Tiefe, crunchige Gitarren bestimmen den Rhythmus. "You Freak Me Out" rockt überwiegend geradeaus. Sehr gelungen sind dabei die Synthie-Parts, die der Nummer eine besondere Note geben. "She Fits Well" ist leider zu abgedroschen. Das Geseiere habe ich auf zig Platten schon gehört. Erster Ausfall! Und "While I'm Alive" ist zum Abschluss noch mal purer Rock, diesmal im Stile der späten 70er Jahre. Toll kommen dabei die Orgel-Sounds.
Im Ergebnis attestiere ich Fall Of Echoes eine überwiegend ansprechende Platte. Die Abwechslung ist in meinen Augen sehr positiv zu bewerten. Und dennoch: Man ist nach dem Durchhören einfach nicht schlau daraus geworden, was uns die Formation musikalisch vermitteln möchte. Bis auf "She Fits Well" befinden sich in den Stücken zumeist eine Menge Ideen. Doch dadurch gelingt es meines Erachtens leider nicht, richtig zu zünden. Da geht also noch etwas. Getreu dem Motto: 'Weniger ist manchmal mehr' bin ich guter Dinge, dass sich Fall Of Echoes auf einem möglichen weiteren Release noch deutlich steigern können.
Line-up:
Shane Lankford (vocals) Rob Perez (guitars) Rick Mals (drums, guitars) Tim Kehring (drums) Josh MacMurray (keyboards) Bill Yost (bass)
Externe Links:
|
