Die schwedische Band Fallen Trees entstand aus der Combo Burst City, nachdem sich Emanuel Arvanitis neu orientieren und einen mit Folk infizierten Rocksound der sechziger und siebziger Jahre spielen wollte. Seine neue, hier vorzustellende Truppe wurde im Jahr 2010 zusammen mit David Karlsson in Malmö gegründet und recht schnell hatte man mit Mats Aberg, Kalle Larsson und Tomas Larsson das Line-up komplettiert.
Die Geschichte des (nach zwei eigenproduzierten EPs) Debütalbums handelt offenbar von einer Welt, in der durch die Dunkelheit einer Dystopie gereist wird, ohne große Hoffnung auf Erlösung in welcher Form auch immer. Hmmm..., gut aber, dass die Band dieses etwas trostlose Thema musikalisch wesentlich freundlicher, rockiger und tanzbarer angehen wollte und auch angegangen ist. Und so kommen die zwölf Tracks - lässt man die Texte mal beiseite - auch zumeist sehr beschwingt und druckvoll, wenn eine gewisse schattige, darüber liegende Atmosphäre auch nicht zu verkennen ist.
Nachdem "Captain Similar" seine Eröffnungsrede gehalten hat, führt uns ein feines Bass-Lick musikalisch in den Kosmos der Band ein. Sehr organisch - unter anderem mit Banjo und Mandoline - wird schön geradeaus nach vorne gerockt und auch der Refrain ist durchaus melodisch-eingängig. "Killing The Groove" schließt sich dem - jetzt mit dominanterer E-Gitarre - an, wobei hier dann doch eine deutlich düsterere Stimmung aufzukommen beginnt. Wie dunkle Wolken, die sich vor einem gewaltigen Sturm zusammenbrauen, sozusagen...
Wir werden weiter durch die Story geführt: Mal finsterer, mal mit etwas mehr sonnigem Gemüt fügen sich die Songs aneinander. Und dennoch fehlt etwas, das die Scheibe zu einer wirklich großartigen machen würde... etwas, das zunächst gar nicht mal so deutlich greifbar ist. Denn Chorgesänge im Stil der Sechziger (wie zum Beispiel bei "The Safety Plan") kommen gut, der 'Roll' aus dem 'Rock'n'Roll' ist bei den meisten Tracks ebenfalls vorhanden und auch bei den Gesangsmelodien wurde viel Wert auf Eingängigkeit gelegt. Es mag an der doch insgesamt etwas drückenden Stimmung des Albums liegen, eventuell auch daran, dass die Tracks dann doch nicht zwingend genug sind...
Die Folk-Einflüsse kommen ganz sicher durch, sind aber nicht wirklich dominant im Sound. Auch wenn der Gesang hier und da (wie unter anderem bei "Midday Blue") in diese Richtung geht, so fügt sich dieses Genre letztendlich doch immer dem großen Bruder 'Rock' unter. Potenzial ist definitiv vorhanden und wenn die Band konsequent an ihrem Konzept weiterarbeitet, dann wird die nächste Scheibe sehr wahrscheinlich auch mit einer Steigerung aufwarten können..
"Dysto Fuzz" ist objektiv betrachtet ein sehr ordentliches Debüt geworden, auch wenn es aufgrund der obigen Ausführungen kaum Chancen haben dürfte, auf der jährlichen Bestenliste des Rezensenten aufzutauchen. Aber ihr wisst ja, wie es mit dem persönlichen Gusto eines jeden so ist... deshalb kann Reinhören auf keinen Fall schaden..
Line-up:
David Karlsson (bass, vocals)
Mats Äberg (drums)
Kalle Larsson (banjo, mandolin)
Tomas Larsson (bass)
Emanuel Arvanitis (guitars, vocals)
Tracklist |
01:...(Captain Similar)
02:See Me On The Dance Floor
03:Killing The Groove
04:Echoes Of My Lovely Pride
05:The Safety Plan
06:When You Got That Mask On
07:Midday Blue
08:Terrified
09:Kick It In The Face
10:I Hold On To The Smoke Screen
11:Led Astray
12:Fiction Reality
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Externe Links:
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