Fatso Jetson / Live At Maximum Festival
Live At Maximum Festival Spielzeit: 44:56
Medium: LP
Label: Go Down Records, 2014
Stil: Stoner Rock

Review vom 27.04.2014


Joachim 'Joe' Brookes
1994 von den Ex-Yawning-Musikern Mario Lalli, Larry Lalli und Tony Tornay gegründet, ist Fatso Jetson eine der Bands, die die Fahne des Stoner Rock nun mittlerweile seit einer gefühlten Ewigkeit hoch halten. Mit Fug und Recht darf man wohl auch noch in diesen Tagen sagen, dass diese Formation ein Vertreter für den etwas anders ausgefallenen Stoner Rock ist.
"Stinky Little Gods" (1995), "Power Of Three" (1997), "Flames For All" (1999), "Toasted" (2001) oder "Archiac Volumes" (2010) sind Duftmarken der Diskografie und erwähnt werden sollte noch, dass Brant Bjork einst Mitglied dieser bemerkenswerten Gruppe war.
"Live At Maximum Festival" serviert uns auf zwei LP-Seiten einen Expander-Stoner Rock der anderen Art. Eine knappe dreiviertel Stunde steht eine Band unter der Dauerwirkung von Adrenalin. In dieser Formation steckt die Energie von mindestens zwei Herzen, die ohne Ermüdungserscheinungen pumpen und pumpen und pumpen. Fatso Jetson hat die Aggressivität des Genres und die Abgeklärtheit einer erfahrenen Gruppe.
"Live At Maximum Festival" zeigt, dass Mario Lalli immer noch ein göttlicher Shouter vor dem Herrn des Stoner Rock ist. Die zum Teil tiefergelegten Gitarren riffen wie in einem sehr gut geölten Hamsterrad und kennen die Wege in den Himmel beziehungsweise die Abgründe der Seele ganz genau.
Die orgiastische Abfeierei des Stoner Rock von mehr oder weniger altgedienten Recken der Zunft macht richtig Laune. Da weiß der Hörer, wie man in Ehren ergraut und dem Genre dennoch immer wieder Impulse geben kann, die einen zeitweise in Staunen versetzen. Die Band wirbelt Unmengen an Staub auf.
Die Gitarren-Sounds erwecken Freude und Furcht zugleich. Kein Bergmassiv ist ihnen zu hoch. Wer noch nicht weiß, was es heißt, sich in einen Rausch zu spielen, sollte sich diese Fatso Jetson-Platte, die es auch in limitierter Ausgabe auf grünem Vinyl gibt, vorknöpfen.
In acht Nummern gibt es einen beeindruckenden Streifzug durch die Bandhistorie und den Blues hat das Stoner Rock-Team auch noch unter dem Gürtel. Psychedelische Rückkopplungen mit der Vergangenheit versüßen den Auftritt. Das Konzert sollte als eine Einheit gesehen werden. Mit fließenden Übergängen beziehungsweise selteneren Beiträgen zwischen den Tracks ist "Live At Maximum Festival" im wahrsten Sinn des Wortes ein Fest in Sachen Fatso Jetson und Stoner Rock.
Bei allem Respekt vor wahnsinnigen Eskapaden in die Tiefen des Genres, versteht es die Combo stets auch, ihre melodische Seite aufzuziehen. Dabei bricht sie sich keinen Zacken aus der Krone. Im Gegenteil, die Melodie gehört so selbstverständlich zum Outfit der Gruppe wie ihr ruppiger Charme.
Fatso Jetson ist eine der rar gesäten Gruppen, die sich den Stoner Rock ganz offen zu eigen macht. Für Band-Fans ist "Live At Maximum Festival" ein Muss. Die Anhänger eines weit gefassten Stoner Rock sollten hier keine Minute vergehen lassen, um sich ein akustisches Bild dieser prächtigen Formation zu machen.
An Fatso Jetson in dieser bestechenden Form geht kaum ein Weg vorbei.
Line-up:
Tony Tornay (drums)
Larry 'Laroo' Lalli (bass)
Mario Lalli (vocals, guitar)
Dino Lalli (guitar)
Vince Meghrouni (saxophone, harmonica)
Tracklist
Seite A:
01:Tutta Dorma
02:Orgy Porgy
03:Bored Stiff
04:Flesh Trap Blues

Seite B:
05:Nightmares Are Essential
06:Salt Chunk Mary
07:Too Many Skulls
08:Magma (Encore)
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