Es ist das vierte Album, welches Sänger Fergie Frederiksen und Multiinstrumentalist Tommy Denander gemeinsam auf den Markt bringen, und was wir hören, das ist waschechter AOR, wie ihn derzeit nur noch Pride Of Lions in Perfektion spielen. Die beiden Musiker und ihre Mitstreiter treffen alle Elemente, die für diesen Stil erforderlich sind, punktgenau. Melodiös, rockige (nicht dreckige) Gitarren, eingängige Refrains, kurze Soli und recht einfache Songstrukturen. Dass diese gerade jetzt zur warmen Jahreszeit die Laune merklich heben können, wissen wir von ähnlichen Veröffentlichungen.
Hier wird das Mainzer Rad nicht neu erfunden, aber das war wohl auch nicht das erklärte Ziel. Ohne tiefgründige Hintergedanken wird einfach drauflos gespielt. Man merkt in sämtlichen Kompositionen, dass die Hauptverantwortlichen eine Menge an Erfahrung mit sich bringen. So gründete Fergie Frederiksen bereits Ende der 70er Jahre die Gruppe Trillion und arbeitete später auch mit den AOR-Ikonen von Survivor zusammen. 1984 trat er die Nachfolge von Bobby Kimball bei Toto an. Tommy Denander stammt aus Schweden und stand schon so ziemlich auf jeder Bühne, die es gibt. Zusammen mit Bobby Kimball bei Carlos Santana, Toto, Eric Clapton etc. sammelte er viel Bühnenerfahrung. Seine aktiven Studioprojekte sind unter dem Namen Radioactive bekannt. Denander ist tief im AOR verwurzelt. Schaut man sich die Line-ups seiner Solo-Alben an, so liest man viele Größen aus diesem Genre. Als Beispiele seien hier Neal Schon ( Journey), Jeff Porcaro ( Toto) und Bobby Kimball ( Toto) genannt.
Und so schließt sich der Kreis, denn auch auf diesem neuen Werk hören wir ein ehemaliges Toto-Mitglied als Gastmusiker. Steve Porcaro drückt bei "Can't Get Enough" die Tasten. Das Album bringt einen glänzenden Sound mit, und schon der Eröffnungssong "Let Him Go" macht klar, wohin die Reise geht. Da stampft man vor sich hin, um direkt in den melodiösen Refrain einzuschwenken. Typische Chorgesänge finden wir fast überall. "Right Heart, Wrong Way" ist für die Charts reif, wie die übrigen Songs auch.
So fällt es auch schwer, einen Anspieltipp zu verteilen. Vielleicht "Written In Stone", an dem Freunde dieser Musikrichtung mit Sicherheit besonders viel Spaß haben werden. Erfreulich ist, dass auf eine triefende Ballade verzichtet wurde. Da sich bei mir in solchen Fällen regelmäßig die Nackenhaare nach oben stellen, habe auch ich die Muße, die Scheibe in meinen Player im Auto zu packen und mich an der leichtgängigen Mucke zu erfreuen.
Besser kann man AOR nicht spielen. Absolute Radiotauglichkeit, nichts Neues und Innovatives, aber das sollte es wohl auch nicht sein. Für alle Melodic-Rocker ein Spitzenalbum!
Line-up:
Fergie Frederiksen (lead vocals)
Tommy Denander (guitars, keyboards, bass, loops)
Guestmusicians:
Michael Thompson (guitar solo - #3)
Steve Porcaro (hammond - #8)
Eric Z Daniel (drums)
Thomas Vikstrom (backing vocals)
Jan Johansen (backing vocals - #5)
Tracklist |
01:Let Him Go (5:21)
02:Right Heart, Wrong Time (3:59)
03:Silver Lining (4:41)
04:Crossing Over (4:09)
05:Written In Stone (4:46)
06:My Saving Grace (3:57)
07:Baptism By Fire (5:05)
08:Can't Get Enough (4:31)
09:Never Try To Love Again (4:50)
10:Dead End (4:55)
11:Keep A Light On (3:32)
12:Left With Nothing (4:24)
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Externe Links:
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