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Fiction Plane ist eine Dreier-Combo aus England.
Fiction Plane ist ein Anagram von Infant Police (Kinder-Polizei).
Fiction Planes Sänger spielt Bass und heißt Joe Sumner.
Fiction Planes Basser singt wie sein Vater Gordon Sumner alias Sting.
Fiction Plane ist die Vorgruppe von The Police auf ihrer Reunion-Welt-Tournee.
Fiction Plane klingt wie The Police.
Schublade zu, da macht einer ganz einfach und bequem auf Police jr. und fertig!
Aber bei aller Ähnlichkeit, soviel Objektivität wollen wir dann schon aufbringen, um uns "Left Side Of The Brain" in aller Ruhe anzuhören. Und solange Sting und Sohnemann nicht als die 'Sumner Buam' gemeinsam in Hugo Egon Balders Rocker-Stadl auftreten, mag's ja auch noch angehn.
Die Band wurde 2000 vom Junior mit Schulfreunden gegründet und spielte bereits ein Jahr darauf die erste Demo unter dem früheren Namen Santa's Boyfriend ein. Das brachte einen Major Deal und das Debütalbum "Everything Will Be OK" (2002) mit teilweise neuer Besetzung und dem aktuellen Firmennamen.
Der junge Sumner hing jedoch nicht am Rockzipfel seines Alten, sondern fand eine zweite Heimat in Köln, wo er nun die meiste Zeit des Jahres lebt. Dem Ruf, die legendäre Band seines Vaters auf deren Welt-Tour zu begleiten, konnte er dann doch nicht widerstehen. So wollen wir mal zugute halten, dass da einfach einiges abgefärbt hat, was auf dem neuen Album zu hören ist. Und nachdem die Megastars auch nur ihre alten Sachen neu aufbügeln, freuen wir uns halt über die tollen neuen 'Police-Songs', die von Fiction Plane gespielt werden. Das geht auf jeden Fall gut ab! Zählen wir mal der Reihe nach auf:
"Anyone", "Deathmachine", "Two Sisters" (der absolute Überflieger, schon dafür lohnt sich der Kauf!), "It's A Lie" …
So, was fehlt noch? Die Titelnummer "Left Side Of The Brain" kracht auch ( Pete Wilhoit drischt ordentlich seine Felle), auch wenn nun stimmliche Anleihen bei Mr. Bono genommen werden; "Cold Water Symmetry", ein halbwegs 'neutraler' Midtempo-Rock-Titel, allerdings nicht sonderlich aufregend; dann schon deutlich markanter "Running The Country" (und nun schauen neben U2 auch Big Country um die Ecke). Bei "Drink" singt Sumner II leicht angestrengt zur akustischen Gitarre, der Song steigert sich dann aber ins leicht Dramatische - geht so in Ordnung. "Presuppose" legt noch einen drauf, diesmal wieder mit waviger Elektrifizierung. Ein perfekter Police/U2-Zwitter ist "Cross The Line", Sting und The Edge im Doppelpack. Da ist richtig Drive drin. Bleibt noch der elegisch-melancholische Schlusstitel "Fakelight From The Sun", bei der die Band wohl am ehesten ihr eigenes Gesicht zeigt. Klasse vor allem die quälende Gitarre von Seton Daunt, der hier beweisen darf, dass er mehr als nur schrammeln kann. Und bei aller stimmlichen Ähnlichkeit beweist der mittlerweile fast 31-jährige Sting-Sprößling, dass er sich auch von den bekannten Gesangslinien zu lösen vermag.
Produziert wurde das Teil von Paul Corkett, der auch schon für Radiohead-, Björk- und Tori Amos-Alben verantwortlich zeichnete. Vielleicht hätte der weniger auf die bekannten Vorbilder schielen und der Truppe die Chance zu mehr Eigenprofil geben sollen. Warten wir halt mal ab, ob aus dem gelungenen Police/U2-Klon noch was Selbstständiges wird. Potential ist unzweifelhaft vorhanden und vielleicht haben sie ja noch ihr Coming Out auf der ausstehenden Resttour mit den Alten Herren.
Kann das dreiteilige Digipack noch qualitätsmäßig überzeugen, sind jedoch beim Sound deutliche Abstriche zu verzeichnen. Das klingt einfach über weite Strecken unsauber und oft verzerrt, absolut unbefriedigendes Mastering. Oder ist's die Pressung? Sowas wäre aber Herrn Sumner sen. nicht über den Ladentisch gegangen!
Line-up:
Joe Sumner (vocals, bass)
Seton Daunt (guitar)
Pete Wilhoit (drums)
| Tracklist |
01:Anyone
02:Death Machine
03:Two Sisters
04:It's A Lie
05:Left Side Of The Brain
06:Cold Water Symmetry
07:Running the Country
08:Drink
09:Presuppose
10:Cross The Line
11:Fake Light From The Sun
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