Hinter Fiery Blue steckt ein Herr, der mit seinen Fingern nicht nur zahlreiche Instrumente der Band bedient, sondern selbige auch schon in etlichen Aufnahmen namhafter US-Künstler hatte. Gabe Rhodes hat unter anderem für Emmylou Harris gespielt, auf Willie Nelsons Album "Rainbow Connection", er ist recht umtriebig als Produzent und außerdem Bandmitglied bei der eigenen Frau Mama, Kimmie Rhodes. Bei Fiery Blue kollaboriert der Texaner mit Songwriter Paul Marsteller aus San Diego und natürlich mit der Frau, die dieser Band ihre sehr einprägsame Stimme leiht, der New Yorkerin Simone Stevens.
Das zweite Album der Band ist eine Art Mischung aus Country, Folk und Rock mit urig-organischem 'Vintage'-Klang in den elektrischen Gitarren. Die Stücke sind kompakt und eingängig und geprägt von Melodien, die viel zu schön sind und bei weitem nicht flach genug wären, um Massen zu begeistern. Nein, das hier ist etwas Besseres - Musik zum rechts Ranfahren, Lauschen, Einfühlen.
Die allermeisten Songs haben etwas Wehmütiges an sich. Dafür sorgen natürlich auch das wohl dosiert eingesetzte Akkordeon, die ein paar Mal ganz zart auftauchende Mundharmonika sowie die brummeligen laid back Country Gitarren-Soli. Aber vor allem ist es die zauberhafte Stimme von Simone Stevens, die diese Lieder unheimlich authentisch macht und mit Seele erfüllt.
Darunter sind mal dynamischere, mal gebremstere Country Rocker wie "Crystal Ball", "Tears Are Blue" oder "Our Secret" mit markanter Pedal Steel, aber auch kleinere Ausreißer wie das sehr positive, leicht rock'n'rollige "Sharpshooter" (geht ein bisschen in Richtung "I'm A Believer" von den Monkees) oder die nachdenkliche Pop Rock-Nummer "Wheels Up", bei der Simone Stevens, eingebettet in eine glitzernde Klangumgebung, etwas nach Katie Melua klingt.
Mit einer Hand voll Balladen sorgen Fiery Blue überdies für eine gelungene Abwechslung in der Dynamik der Platte und können auch hier ein paar schöne Akzente setzen. So wirken die lieblichen, sehnsuchtsvollen Klänge von "Eventide" fast wie gemalte Gedanken - schöne Details wie Foot-Tapping als Rhythmusgeber, ein bisschen Klavier und ein gestrichener Kontrabass machen die Wirkung komplett. Wunderschön ist auch die Nostalgie von "Little Red Shoes", das die Gedanken erst um Kindheitserinnerungen und dann um die eigene Tochter kreisen lässt.
Ein Titel, den man kennt, ist schließlich noch das Lennon/McCartney-Stück "I've Just Seen A Face". Aber so kennt man ihn nicht, denn mit der Pedal Steel wird er ganz schön 'ent- beatlet'. Zusammengefasst ist "Our Secret" ein wertvolles Kleinod im Country-/ Folk Rock-/ Singer/Songwriter-Bereich - instrumental sehr hochwertig veredelt und stimmlich so schön, dass man ewig zuhören könnte. Etwas für laue Sommer- und winterliche Kaminabende oder als Soundtrack für Roadmovies - es hat diese gewisse Mischung aus Gedankenversunkenheit und Optimismus!
Line-up:
Simone Stevens (lead vocals)
Gabe Rhodes (guitars, keyboards, accordion, bass, harmonica, strings, percussion)
With:
Paul Marsteller (rhythm guitar - #1,10)
Hunt Sales (drums, percussion)
Kimmie Rhodes (harmony vocals - #8)
Quinn Vogt-Welch (backing vocals - #2)
Tommy Spurlock (pedal steel - #7,8)
Fred de Fred (ambient guitar - #7, organ - #12)
Tracklist |
01:Crystal Ball (3:01)
02:Slow Down (3:19)
03:Eventide (3:47)
04:Wheels Up (3:44)
05:Tears Are Blue (3:09)
06:Little Red Shoes (3:20)
07:Our Secret (2:30)
08:I've Just Seen A Face (2:19)
09:Half-A-Dance (2:54)
10:Sapphire Night (3:07)
11:The Moon And I (3:47)
12:Sharpshooter (2:51)
13:While The Music Plays (3:13)
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