Rob Halford war 19 Jahre lang Sänger von Judas Priest, als er im Jahr 1992 überraschend das Handtuch warf. Nach Ende der "Painkiller"-Tour formierte der 'Metal God' seine erste eigene Band, Fight, um sich fortan Metal modernerer Prägung zu widmen. Mit dabei: sein Priest-Mitstreiter Scott Travis am Schlagzeug. Das 1993 erschienene Debüt-Album der Band, "War Of Words", weist eine deutliche Schlagseite in Richtung Thrash Metal auf und klingt insgesamt eine Spur härter und moderner als Judas Priest. Man hört die Pantera-Einflüsse recht deutlich heraus.
Jetzt, 14 Jahre später, erscheinen mit "K5 - The War Of Words Demos" private Demo-Aufnahmen Halfords, die im Zeitraum zwischen Juli und August 1992 entstanden sind und bisher noch nicht zugänglich waren. Hier bietet sich dem geneigten Hörer quasi die Gelegenheit, die Rohfassung des Albums "War Of Words" zu begutachten, denn bis auf "Immortal Sin", "Little Crazy" und "Reality, A New Beginning" finden sich alle "War Of Words"-Songs als Demo-Versionen wieder. Sogar den einstigen Hidden Track "Jesus Saves" hat man bedacht. Einzig "Psycho Suicide" ist eigentlich auf dem Fight-Zweitwerk "A Small Deadly Space" als Hidden Track enthalten. Ergänzt werden die "War Of Words Demos" von fünf neuen, bisher unbekannten Stücken, die sich vom Sound und von der musikalischen Ausrichtung her nahtlos in die übrigen Lieder einfügen.
Der Klang der vorliegenden Scheibe ist übrigens gar nicht so mies, wie das Wörtchen 'Demos' vielleicht vermuten lässt, sondern sogar richtig gut! Es sollte klar sein, dass hier keine Superproduktion aus den Boxen knallt, aber trotzdem haben die Songs erfreulicherweise ordentlich Druck. Vereinzelt können die Stücke zwar etwas matschig klingen, wie beispielsweise "Kill It" zeigt, aber insgesamt muss ich den Demos an dieser Stelle eine gute Note in Sachen Klang ausstellen. Ich jedenfalls ertappe mich beim Hören der Platte nicht dabei, ständig an minderwertige Demo-Versionen denken zu müssen.
Wie sieht jetzt aber der direkte Vergleich zu den regulären Albumversionen der Songs aus? Ich habe dies am Beispiel von "Into The Pit", "Nailed To The Gun" und "War Of Words" stellvertretend für die ganze CD untersucht. Klanglich kann ich, wie bereits erwähnt, nur geringe Unterschiede feststellen, die vor allem den Druck der Aufnahmen betreffen. Was die Songstrukturen angeht, hat man keine Veränderungen bei den finalen Versionen vorgenommen. Was allerdings auffällt ist, dass der Gesang Rob Halfords auf den Demos etwas schwächer ist. Für die Albumversionen hat man hier noch mal ein kleines bisschen nachgebessert, so dass Halford letztendlich aggressiver und härter klingt. Auf den Demos zeigt sich seine Stimme dagegen etwas roher und unbearbeiteter, was aber natürlich auch in der Natur der Sache liegt.
Gleiches kann im Großen und Ganzen für die Gitarrensoli gesagt werden, denn auch da wurde für das Album noch mit etwas mehr Transparenz im Klang nachgebessert. Außerdem sind sie im direkten Vergleich von Album- zu Demo-Version nicht immer Note für Note übernommen worden, sondern können durchaus kleinere Variationen enthalten.
Kommen wir nun zu den neuen Songs. Wie bereits angedeutet, handelt es sich dabei nicht wirklich um brandneues Material, sondern eher um Demos von damals, die es letztendlich nicht auf das Album "War Of Words" geschafft haben. Laut Linernotes im Booklet der CD sind diese fünf Stücke jedoch einige von Rob Halfords Lieblingssongs. Alle 'neuen' Songs stampfen ganz ordentlich im Midtempo-Bereich und tragen deutlich die Handschrift der Band Fight. Am besten gefällt mir davon die Nummer "Now You Die", da sie sehr eingängig gehalten ist und durch schöne Melodiebögen in den Strophen glänzen kann, die auf einen leicht aggressiven Refrain treffen. Generell kann ich aber keinen der fünf Songs wirklich hervorheben, denn auch "Forbidden" oder "Down" haben beispielsweise ihre Momente.
Fazit: Rob Halford hat hiermit eine CD veröffentlicht, die sich lohnt. Da das Originalalbum "War Of Words" schwierig zu beschaffen bzw. recht teuer ist, kann man getrost zu "K5 - The War Of Words Demos" greifen. Die klanglichen Unterschiede fallen unterm Strich nicht sonderlich ins Gewicht und als netten Bonus bekommt man darüber hinaus noch fünf bisher unveröffentlichte Stücke obendrauf. Abgerundet wird das ganze durch ein fettes Booklet, das alle Texte, schöne Fotos und Linernotes enthält. Zugreifen lohnt sich!
Line-up:
Rob Halford (vocals)
Brian Tilse (guitars)
Russ Parrish (guitars)
Jay Jay (bass)
Scott Travis (drums)
Tracklist |
01:Into The Pit (4:35)
02:Nailed To The Gun (3:35)
03:Now You Die [new 2007] (3:39)
04:Life In Black (4:54)
05:Kill It (3:34)
06:Contortion (4:22)
07:Forbidden [new 2007] (4:44)
08:War Of Words (4:59)
09:Psycho Suicide (4:48)
10:Down [new 2007] (4:41)
11:Vicious (3:16)
12:Beast Denies [new 2007] (4:49)
13:Laid To Rest (5:24)
14:Jesus Saves (3:40)
15:Dead Men Talk [new 2007] (5:12)
16:For All Eternity (4:37)
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Externe Links:
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