Aus dem hohen Nord-Osten der USA, genauer gesagt dem Bundesstaat New Hampshire, stammen die vier Musiker von Fire In The Field, die bereits seit Jahren die Clubs und Bühnen New Englands unsicher machen. Ein Quartett in klassischer Rock-Besetzung (Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug) also, das sich dem Classic Rock der siebziger Jahre verschrieben hat. Auch dieser Vierer hat bisher keinen Plattenvertrag ergattern können, weshalb sich die Musiker kurzerhand dazu entschlossen, ihr gleichnamiges Debüt als Eigenproduktion zu veröffentlichen.
Was man dem Album aber überhaupt nicht anhört, da es über einen super Sound verfügt, der mit Power, Transparenz und viel Wärme aus den Boxen kommt. Da haben die Herren Geoff Taylor (Producer), Josh DiJoseph (Engineering und Mix) sowie Jag Frigoletto (Mastering) höchst professionelle Arbeit abgeliefert, die sehr viel zum Gelingen dieser Scheibe beitrug. "Fire In The Field" ist ein Freudenfest für den Freund von jüngeren Truppen wie zum Beispiel The Black Crowes oder Wiser Time, erinnert aber auch mal mehr - mal weniger stark an Truppen wie Free, Humble Pie, Trapeze, Black Sabbath und gar Led Zeppelin.
Wenn also auch bezüglich des Stils und der Arrangements eher 'Altes' wieder neu aufbereitet wird, so machen die vier Musiker ihre Sache dennoch richtig gut und liefern einen Höllenjob ab. Mike Moore an der Sechsaitigen hat von fetten Riffs (eher seltener) über sehr coole Licks (die er bevorzugt) bis zu mitreißenden Soli die gesamte Palette drauf. Der Rhythmus-Abteilung zuzuhören, macht hier ganz besonderen Spaß, da sie sich spielend leicht von geilen Grooves in ein absolutes Powerhouse verwandeln kann, nur um dann kurze Zeit später wieder in Rhythmen zu verfallen, die den Allerwertesten einfach in Schwingung bringen.
Tja, und dann ist da noch James Bagshaw, der Mann vor dem Mikro, der den acht Tracks schließlich noch seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Die Songs sind abwechslungsreich und es gibt tatsächlich keinen einzigen wirklichen Ausfall zu berichten. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Band einfach super aufeinander eingespielt zu sein scheint. Der andere, dass Fire In The Field eine sehr lockere, unverkrampfte, unaufgesetzte und natürliche Atmosphäre schaffen, die dadurch noch mehr den Eindruck erweckt, die Band wäre bereits seit Jahrzehnten zusammen.
"Magic Man" startet gleich mit diesem geilen Midtempo-Groove, den vollen Gitarren-Riffs von Moore und Bagshaws mitreißendem Gesang. Himmlisch unterstützt von Amy Santarelli, die sicherlich in irgendeiner familiären Verbindung mit Drummer John, der den selben Nachnamen trägt, steht. Diese erste Nummer, bei der mir auch der Vergleich mit Mountain in den Sinn kommt, ist also schon mal sehr gelungen. Bei "Out" ist man durch den souligen Gesang sehr nahe an den Black Crowes oder auch Trapeze dran und kann weiterhin punkten. An den ebenfalls sehr gelungenen Keyboards ist als Gast übrigens unser alter Bekannter Andrew Blowen am Start, den wir schon mehrfach bezüglich den Alben seiner Stamm-Band One Hand Free reviewt haben.
Hier jagt wirklich eine Retro Rock-Perle die nächste und wenn das Album nicht über diese Menge an vorhandenen Zitaten und Anspielungen verfügen würde, wäre sie sogar zum 'Tipp' geworden. So ist bei "Soledad" eine so seltsame wie faszinierende Mischung aus Black Sabbath und Emerson, Lake & Palmer am brodeln. Stark gemacht ist das schon, da beißt die Maus keinen Faden ab. Bei "My Time Has Come" fühlt man sich vom Feeling her angenehm an den Zeppelin-Klassiker "In My Time Of Dying" erinnert, "Sweet Mother" ist eine sehr gefühlvolle Ballade im positivsten Sinn und den Abschluss macht dann "The Stomp", das seinem Namen alle Ehre macht.
Wie stark die bereits erwähnten Kritikpunkte ins Gewicht fallen, ist je nach Gusto und muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich höre mir die Scheibe sehr gerne an und habe auch nach gefühlten 20 Durchläufen noch nicht genug. Wer auf die vorher erwähnten Bands steht, sollte auch Fire In The Field definitiv mal antesten.
Ein gravierendes Manko dieser Debüt-Scheibe ist jedoch die extrem kurze Spielzeit, die noch nicht einmal die 32 Minuten-Marke erreicht. Wenn die Scheibe allerdings nicht zum Voll-CD-Neupreis vertickt wird, dann kann man hier als Rock-Fan der alten Schule nicht nur bedenkenlos zugreifen, sondern wird mit "Fire In The Field" auch jede Menge Spaß haben.
Line-up:
James Bagshaw (vocals)
Mike Moore (guitars)
Jeff Badolato (bass)
John Santarelli (drums)
Additional musicians:
Andrew Blowen (keyboards)
Amy Santarelli (background vocals)
Tracklist |
01:Magic Man
02:Out
03:Soledad
04:Goatskin
05:Restless
06:My Time Has Come
07:Sweet Mother
08:The Stomp
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