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Five Horse Johnson / The Taking Of Black Heart
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"The Taking Of Black Heart" ist tatsächlich der Nachfolger von The Mystery Spot, das 2006 veröffentlicht wurde. Five Horse Johnson (FHJ) ist mittlerweile wieder ein Quartett. Gitarrist Phil Dürr von Big Chief rundet das Line-up ab und mit Clutch-Schlagzeuger Jean Paul Gaster als Gast setzt man immer noch auf bewährte Kräfte. Für einen Song konnte man den Cheap Trick-Sänger Robin Zander gewinnen und für die schwarzen und weißen Tasten ist J. Robbins zuständig.
Die relativ lange Platten-Pause bringt FHJ frisch und unverbraucht an den Start. Die Band hat sich für die mit elf Songs bestückte Scheibe einen musikalischen Platz zwischen Blues- und Stoner Rock ausgesucht, wobei die Tendenz eher in Richtung rockender Zwölftakter geht. Die Slidegitarre ist überall präsent und Eric Oblander spielt eine messerscharfe Harp. Oft riffen die beiden Sechssaiter mit einer ordentlichen Portion Southern-Flair und die Rhythmusfraktion ist das überzeugende Rückgrat der guten dreiviertel Stunde toller Unterhaltung.
Natürlich wird bei Five Horse Johnson der Rock immer noch in ganz großen Lettern geschrieben. Groove und Boogie stehen als Trauzeugen für die fesselnde Musik bereit. Hier und da werden Gitarrenriffs abgeliefert, die in der Tradition von ZZ Top stehen. Da zischt der Kronkorken, wippen die Füße ohne Pause und der Schweiß trieft von den Wänden.
FHJ haben die Power von Blues- und Stoner Rock-Herzen zu einem für die Combo immer schon erkennbaren Markenzeichen vermischt. Die Blutpumpe schlägt, ob langsam oder flott, immer am richtigen Fleck und den Druck in den Adern wollen wir bei dieser Platte besser nicht messen, denn Dynamik ist Trumpf bei FHJ.
Die Gruppe wirbelt ordentlich Staub auf und man begibt sich durchaus auch auf eine dunkler klingende Seite des Genres. Zwischen Boogie und muskulöser Melancholie ist bei der Band alles drin. Der Blues kann ja ganz unterschiedlich bedient werden, aber was Five Horse Johnson uns auf "The Taking Of Black Heart" serviert, ist derbe, gutbürgerliche, leckere Küche, die gottlob weit entfernt ist von auf überdimensionierten Tellern kunstvoll arrangiert zubereiteten Lebensmitteln, von denen man nicht satt wird. Da spielt es keine Rolle, wie viele Gänge ein Menü hat ... zuhause ist die Stulle danach vorprogrammiert, um dem immer noch knurrenden Magen Einhalt zu gebieten.
Die Faces-Nummer "You're My Girl" wird mit einem etwas abgewandelten Text gesungen und nicht nur hier ist Eric Oblander ein Meister auf seinem Instrument. Das Original bekommt ein typisches FHJ-Outfit. Klasse! Dem steht die Produktion von J. Robbins (Jawbox), der auch für Orgel und Percussion zuständig ist, in nichts nach. Das Album klingt sehr live und ist definitiv etwas für die vielleicht ausgehungerten Fans der Band.
Mit "Die In The River" hat man einen ganz besonderen Abschluss für den Silberling gefunden. Hier grooven die Gitarren. Eric Oblander setzt sein kleines Instrument eher als Begleitung im Hintergrund ein und das Midtempo ist einfach infizierend. Ausdrucksstarke Riffs stehen der Slidegitarre gegenüber und diese Nummer ist etwas vom Country geschwängert worden. Toll!
Durch eine leicht getönte Fanbrille gesehen lässt Five Horse Johnson den Blues-Motor mit fein abgestimmtem Gaspedal surren. "The Taking Of Black Heart" ist eine ganz starke Rückmeldung der amerikanischen Gruppe und zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Rezension bleibt nur noch zu hoffen, dass die Band in unseren Breitengraden bald wieder auf der Bühne stehen wird.
Line-up:
Eric Oblander (vocals, harmonica) Brad Coffin (vocals, guitar) Phil Dürr (guitar) Steve Smith (bass) Additional Musicians: Jean Paul Gaster (drums) Robin Zander (vocals - #9) J. Robbins (organ, percussion)
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