Fleetwood Mac / 3 Original Album Classics
3 Original Album Classics Spielzeit: 35:49 (CD 1), 41:30 (CD 2), 36:52 (CD 3)
Medium: CD-Box
Label: Sony Music, 2010 (1968, 1968, 1969)
Stil: Blues


Review vom 16.07.2010


Jürgen Bauerochse
Die Aufbearbeitung der Frühgeschichte einer der wichtigsten Bluesbands der Endsechziger geht weiter. In ihrer Serie "Original Album Classics" nimmt sich Sony Music jetzt der ersten drei Longplayer der von Peter Green, Jeremy Spencer, John McVie sowie dem Namensgeber der Band Mick Fleetwood gegründeten Band an.
Fleetwood MacSchon mit ihrem Debüt-Album "Fleetwood Mac" (1968) erreichte das Quartett Platz vier in den englischen Charts. Dabei hielt sich die Band zum großen Teil an gängige Blues-Klassiker, bei denen sie sich sehr nah an den Originalen orientierten, und Eigenkompositionen, die schon erste Hinweise auf die großen Fähigkeiten Greens in Sachen Songwriting gaben. Auch das musikalische Zusammenspiel war von Anfang an optimal, denn bis auf Spencer, der vorher in der Band Boilerhouse gespielt hatte, waren alle anderen Bandmitglieder zuvor bei den Bluesbreakers von John Mayall aktiv und somit perfekt aufeinander abgestimmt.
Auf diesem ersten Album befinden sich unter den zwölf Songs einige Titel, die auch später noch zum Live-Repertoire von Fleetwood Mac gehörten, obwohl bei diesen Studio-Tracks die ausführlichen Improvisationsphasen, später ein Markenzeichen der Band bei ihren Gigs, natürlich noch nicht vorhanden waren. Mit "Got To Move", "I Loved Another Woman" und "Shake Your Moneymaker" enthält dieses Erstlingswerk schon drei Songs, die man getrost als Klassiker der Gruppe bezeichnen kann, doch sind Titel wie der Opener "My Heart Beat Like A Hammer" mit seinen schönen Slide-Einlagen, sowie der Slow Blues "Merry Go Round" für mich fast noch stärker einzuordnen. Und wenn Peter Green die Harp aus der Tasche holt, wie bei "Long Grey Mare", bei dem übrigens Bob Brunning am Bass zu hören ist, dann ist sowieso für jeden Hörer alles zu spät.
Mr. WonderfulDas gleiche musikalische Konzept wie beim Debüt wurde auch beim zweiten Album "Mr. Wonderful", das nur ein paar Monate später, also auch noch im Jahr 1968, in die Läden kam, angewandt. Erneut waren mit "Stop Messin' Around" und dem "Lazy Poker Blues" zwei Bandklassiker dabei, und wieder war ein Slow Blues für mich der stärkste Song auf der Scheibe. "I've Lost My Baby" ist mit seiner Spielzeit von 4:15 Minuten nicht nur einer der längsten Titel des Albums, sondern kann vor allem durch die spitzenmäßige Arbeit mit dem Bottleneck und der gefühlvollen Piano-Begleitung punkten. Auch eine herrlich verschleppte Version von "Dust My Broom" kommt bestens rüber. Allerdings stört mich auf "Mr. Wonderful" etwas das Herumexperimentieren mit einer Bläsersektion, die zwar nicht besonders auffällig ist, sondern sich eher im Hintergrund abspielt, für mich aber den Sound schon etwas verwässert. Trotzdem ist auch dieses Album ein prima Stück Musik. Bei "Stop Messin' Round" hat übrigens Christine Perfect ihren ersten Auftritt bei Fleetwood Mac.
The Pious Bird Of Good OmenLongplayer Nummer drei stammt aus dem Jahr 1969, ist ein Sampler aus dem alten Backkatalog der Band, hört auf den Namen "The Prious Bird Of Good Omen" und war das letzte Album, das die Band in Quartettstärke aufnahm, denn nach dieser Produktion stieß
Danny Kirwan als zusätzlicher Gitarrist zu Fleetwood Mac. Auch auf diesem Album ist er schon bei den Songs "Albatross" und "Jigsaw Puzzle Blues" zu hören. Außerdem wirkte der amerikanische Blueser Eddie Boyd bei "The Big Boat" und "Just The Blues" am Piano und bei den Vocals mit. Noch einmal herrschten traditionelle Bluesrhythmen vor, doch diesmal waren auch zwei der größten Hits aus der Feder von Peter Green dabei, die ihn bis heute als Songwriter unsterblich machten. "Black Magic Woman" wurde in der Version von Santana ein Welthit, und das Instrumentalstück "Albatross" gilt bis in die Gegenwart als DAS Meisterstück des Gitarristen. Außerdem ist mit dem süßlichen "Need Your Love So Bad" ein weiterer Mac-Klassiker auf dem Silberling vertreten.
Und auch auf diesem dritten Album ist mit "The Sun Is Shining" für mich wieder ein Slow Blues der stärkste Song. Wahrscheinlich bin ich durch das großartige Slide-Spiel von Jeremy Spencer nicht ganz objektiv, dem man sich einfach nicht entziehen kann, aber auch das enorme Bluesfeeling, das bei jedem Ton der Platte unüberhörbar ist, muss einfach berücksichtigt werden.
Die frühen Fleetwood Mac waren etwas ganz Großes, denen mit dieser CD-Box ein würdiges Denkmal gesetzt wurde!
Line-up:
Peter Green (vocals, guitars, harp)
Jeremy Spencer (vocals, slide guitar, piano)
John McVie (bass)
Mick Fleetwood (drums)
Tracklist
Fleetwood Mac:
01:My Heart Beat Like A Hammer
02:Merry Go Round
03:Long Grey Mare
04:Hellhound On My Trail
05:Shake Your Moneymaker
06:Looking For Somebody
07:No Place To Go
08:My Baby's Good To Me
09:I Loved Another Woman
10:Cold Black Night
11:The World Keep On Turning
12:Got To Move
Mr. Wonderful:
01:Stop Messin' Around
02:I've Lost My Baby
03:Rollin' Man
04:Dust My Broom
05:Love That Burns
06:Doctor Brown
07:Need Your Love Tonight
08:If You Be My Baby
09:Evenin' Boogie
10:Lazy Poker Blues
11:Coming Home
12:Trying So Hard To Forget
The Pious Bird Of Good Omen:
01:Need Your Love So Bad
02:Comin' Home
03:Rambling Pony
04:The Big Boat
05:I Believe My Time Ain't Long
06:The Sun Is Shining
07:Albatross
08:Black Magic Woman
09:Just The Blues
10:Jigsaw Puzzle Blues
11:Looking For Somebody
12:Stop Messin' Around
Externe Links: