The Flying Eyes / Same
Same Spielzeit: 42:24
Medium: CD
Label: Trip In Time, 2009
Stil: Psychedelic Rock

Review vom 24.12.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Die Band ist Initiator eines Festivals in Manchester, Maryland.
Sie nennen es 'Farm Fest' und im Sommer 2009 befanden sich neun Bands im Line-up.
Ob Garage, Punk, Blues oder Rock, alle Gruppen haben eine psychedelische Ausrichtung. Na, da wird wohl ordentlich etwas los gewesen sein.
The Fying Eyes formierten sich 2007 und eine Kostprobe ihres Könnens lieferten sie bereits auf dem Sampler Trip In Time Vol. 3 - Psychedelic Adventures On Planet Earth ab.
Der dort vertretene Track "Lay With Me" eröffnet auch gleich den Longplayer der Amerikaner.
Eines der Markenzeichen des Quartetts ist Will Kellys Gesang.
Er hat Jim Morrison auf den Stimmbändern. Der Sänger kann seinen Emotionen genauso freien Lauf lassen, wie der einstige Frontmann der Doors.
Die Tracklist auf der Rückseite des Digipaks ohne Booklet ist in zwei Teile gegliedert. 'Part A' trägt den Titel "Bad Blood" und enthält fünf Songs. 'Part B' beinhaltet ebenfalls fünf Tracks und wurde "Winter" genannt. The Flying Eyes veröffentlichten bereits zwei EPs mit eben diesen Titeln und so könnte man bei vorliegender Platte auch von einer Compilation sprechen.
Wie dem auch sei, die Band hat den psychedelischen Rock mit Würzung aus dem Blues mit Löffeln gegessen und daraus eine heftige Mischung gemacht.
Die Ideenwelt der Gruppe scheint keine Grenzen zu kennen und neben den Doors, kein Wunder bei der Stimme, dürfen die 'fliegenden Augen' stolz darauf sein, dass bei diesem Trip auch ein
Jimi Hendrix beziehungsweise in Ansätzen die frühen Pink Floyd zu den Fahrgästen gehören.
Die produzierten Schallwellen können schmeicheln.
Aber Vorsicht, The Flying Eyes bewegen sich in der psychedelischen Richtung auch auf einem Pfad, den man fast nur mit einem allradbetriebenen Fahrzeug bewältigen kann. Da werden die Hörer phasenweise schon auf die Probe gestellt. Die vom Blues getränkte Tinktur der Männer hinterlässt spürbare Spuren beim Konsumenten. Da mag der Opener mit einem Geflecht aus Akustischer als auch E-Gitarre noch als Streicheleinheit durchgehen.
Das, was allerdings in manch anderem Song geboten wird, ist eine Operation an der offenen Seele. Mit einem natürlich belassenen Sound des Aufnahmestudios sind selbst kürzere Stücke stark gespielte Enthüllungsvorführungen der Gefühle.
Eine Melodik kann man der Band nicht in Abrede stellen. Dennoch ist die Platte ein großartig inszenierter Fluchtversuch der Emotionen aus der Physis.
Eine psychedelisch gespielter Blues Rock wie "Don't Point Your God At Me" will allerdings auch erst einmal auf Band verewigt werden.
Die CD ist eng verbunden mit einer Ausschließlichkeit. Für Tätigkeit nebenbei ist die Musik der Männer nun gar nicht geeignet. Entweder - oder! Genau das ist ein großer Pluspunkt der Platte. Sie hat magnetische Wirkung und zwingt den Hörer quasi vor die Lautsprecher.
Zupackend treibt es die Band in einer Art Spirale immer höher und anscheinend gibt es kein Ende. Wenn man im Fall von The Fying Eyes von einer Ballade sprechen will, dann ist selbst dieses ein besonderer Fall. "Around The Bend" könnte man mit Besinnlichem in Verbindung bringen. Das abschließende "Kind Of Nowhere" mit viel Keyboards allerdings definitiv...
The Flying Eyes haben mit diesem kreativen Album ein Ding für bestimmte Stunden geschaffen und man sollte sich tatsächlich die Zeit nehmen um in die Niederungen der Musik zu tauchen.
Gut vorstellbar, dass ihre Songs live zu wahren Soundmonstern mutieren.
Manchmal ist es das Ungewöhnliche, was einen in den Bann zieht und diese Gruppe hat es gemacht.
Line-up:
Will Kelly (vocals, guitar)
Adam Bufano (guitar, organ)
Mac Hewitt (bass, vocals)
Elias Schutzman (percussion)
Tracklist
Part A: Bad Blood
01:Lay With Me (5:48)
02:Better Things (2:45)
03:Bad Blood (3:54)
04:Don't Point Your God At Me (4:39)
05:She Comes To Me (5:51)

Part B: Winter
06:We Are Not Alive (3:14)
07:Red Sheets (3:19)
08:Around The Bend (3:50)
09:Winter (4:50)
10:King Of Nowhere (4:12)
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