Die amerikanische Band Fo'Reel hat ihren Heimat-Stützpunkt in New Orleans. Der Sänger C.P. Love genießt nicht nur in der Stadt eine hervorragende Reputation. Mark Domizio spielt die Gitarre, ist Band-Leader und auf seiner Visitenkarte stehen Namen wie Buddy Guy, Bryan Lee, Duke Robillard beziehungsweise Kenny Wayne Shepherd. David Hyde zupft die dicken Saiten. Der Tour-Bassist David Barard (unter anderem Eric Clapton, Etta James, Dr. John, The Neville Brothers, Boz Scaggs, Allen Toussaint), stieß erst nach den Aufnahmen von "Heavy Water" zur Band. Johnny Neel, der für die Zusammenarbeit mit den Allman Brothers Band, Blue Floyd, Gov't Mule, Dickey Betts oder Joe Louis Walker bekannt ist, serviert die Keyboard-Klänge.
Blues-Super Group? Halten wir den Ball flach, aber Fo'Reel belegt in den dreiundfünfzig Minuten Gesamtspielzeit, dass sie eine super Gruppe ist und steht für das, was New Orleans berühmt macht. Musik, die als Quelle den Blues aufweist und eine Unmenge an Verzweigungen hat.
Fo'Reel liefert in den insgesamt elf Songs eine Vielfalt, die in jeglicher Hinsicht überzeugend ist. Dabei überwiegen die Eigenkompositionen und wenn die Combo ohne Schlagzeuger Lieder von Luther Allison beziehungsweise die auch von Albert King bekannte Nummer "Breaking Up Somebody's Home" in der Tracklist hat, dann darf man gespannt sein, wie das Quartett zwischen den Zeilen der Originale lesen kann.
Die Kapelle ohne Drummer holte sich Daryl Burgess ( Bernard Allison, Reneé Austin, Long John Baldry, Mark Selby und andere) sowie Allyn Robinson (auch Tab Benoit, Bryan Lee, Jaco Pastorius) ins David Farrell Studio.
Außerdem erlaubt man sich den Luxus, neben C.P. Love Rick Lawson als weiteren Sänger aufzubieten. Er singt in "Leave Your Love Alone", "Blues", "Shake N Bake" und "Outside In". C.P. Love sowie Rick Lawson agieren auf vorliegender Platte mit ihren souligen Stimmen absolut auf Augenhöhe.
"Heavy Water" ist vom ersten bis zum letzten Ton eine herausragende Scheibe, an der es nichts auszusetzen gibt. Mit der Brass-Abteilung aus Saxofonist Jon Smith, Ward Smith (Bariton Saxofon) und Trompeter Barney Floyd werden die Songs vom in unterschiedlicher Besetzung vom Feinsten angereichert ... schweres Wasser eben.
"Blues" mit Rick Lawson am Mikrofon ist ein hymnischer Slow Blues, der aus meiner Sicht das Zeug zum Song des Jahres hat. Feingefühl wird hier in ganz großen Buchstaben geschrieben. Zum Niederknien ist die sensible Bläserbegleitung und im Abgang serviert Jon Smith ein von Jazz betontes Solo.
Ja, dieses Genre spielt auch bei Fo'Reel eine gehörige Rolle. Nicht nur die Holz- oder Blech-Musiker sorgen für dieses Ambiente. Da stehen auch Johnny Neel und Mark Domizio Pate. Der Titeltrack "Heavy Water" ist bestens gestrickter 12-Takter mit einem höllisch relaxten Rhythmus-Shuffle, der sich gewaschen hat. Biegt der Combo auf den Weg mit dem Straßenschild 'Funk Alley' ab, ist heiße Action angesagt und im Instrumental "Gate" wird auch der Gitarrist prominent in den Vordergrund gestellt. Ein Hammer ist das Johnny Neel-Keyboardsolo und dann arrangiert man das Gebläse auch noch im Orchester-Format. Jon Smith hat abermals den Jazz, jetzt in einer richtig ausgelassen Version und auf diesen Zug springt gleich danach auch Barney Floyd auf.
Durch das Herz von Fo'Reel fließt eine ganz besondere rote Flüssigkeit. Schweres Wasser ist ja auch etwas Besonderes.
Bei "What Can I Do" bringt die Band die Latin-Variante auf den Plan und mit der Piano-/Keyboard-Führung durch Luther Allisons "Just As I Am" fehlen einem dann schon einmal die Worte.
Ob balladesk oder mit treibendem Groove ... was sich hinter dem Bandnamen Fo'Reel an Musikern und dem Album "Heavy Water" verbirgt ist einfach brillant. Da zieht man den Hut vor so viel guter Musik, zusammengefasst in einer Tipp-Grafik.
Line-up:
Mark Domizio (guitar)
David Hyde (bass)
C.P. Love (vocals, congas, washboard)
Johnny Neel (keyboards, organ)
With:
Jon Smith (tenor saxophone)
Rick Lawson (vocals)
Daryl Burgess (drums)
Allyn Robinson (drums)
Ward Smith (baritone saxophone)
Barney Floyd (trumpet)
Tracklist |
01:Breaking Up Somebody's Home (4:17)
02:Heavy Water (6:35)
03:Leave Your Love Alone (4:38)
04:Blues (5:59)
05:Gate (4:17)
06:What I Can Do (4:25)
07:What's Going On In My Home (4:00)
08:Just As I Am (5:27)
09:Shake N Bake (3:37)
10:Outside Love (5:10)
11:Tater (4:38)
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