Nach zwei Jahren schiebt nun die Schweizer Formation
The Force mit "Musica De Los Muertos" ihren dritten Silberling nach. Die musikalische Ausrichtung folgt den Werken
The Force (2005) und
Voodoo Cock's Revenge (2007). In altbewährter Besetzung mit dem Briten
Mark Elliott an der Gitarre und den Leadvocals, dem Schweizer
Beat Schaub an Tieftöner und Orgel und dem Deutschen
Hanns Haurein an den Töpfen, zeigen die drei Musiker gleich im ersten Titel "Nightriders", ein gradliniger Rocker mit eingängigem Refrain, wo der viel zitierte Hammer hängt. Bei "Gotta Go" lässt
Elliott das Metallröhrchen so richtig glühen. Das etwas langsamere, aber dennoch powervolle "Lemon Skies" wird durch Gastmusiker
Gianni Pontillo gesanglich an den werten Konsumenten gebracht. Zeitweilig klingt er wie der junge
Robert Plant. Das zweite Gitarrensolo in "Life Goes On" wird durch einen gewissen
V.O. Pulver, verantwortlich für Mix, Mastering und Recording der gesamten CD, beigesteuert. Bei diesem Titel wird im letzten Drittel noch mal ordentlich Gas gegeben. "Lies", einer von den slowen Titeln, lebt von einer schön gespielten Gitarre und von
Elliotts wahrhaft geiler Bluesröhre. "Burning Up" ist ein kraftvoller Rocker mit straightem Wah Wah-Solo.
Für mich eines der besten Stücke der CD ist der Southern-Rocker "Little Heart Of Texas", der durch seinen Refrain sofort ins Ohr geht und zum Mitgrölen animiert.
Im mittleren Teil von "Times Of Changes" legt Beat mit seinem Viersaiter einen leicht jazzigen Unterbau, der für Abwechslung sorgt. Etwas Ruhe kommt im balladesken "Sooner Or Later" auf. "Land Of Confusion" beendet die CD mit einem starken Wah Wah-geprägten Gitarrensolo.
Mit "Musica de los Muertos" - welch ein Titel - die Musik ist garantiert weder für Tote noch von Toten gemacht, hat das Powertrio The Force wieder ein energiegeladenes und schnörkelloses Blues Rock-/Southern Rock-Album abgeliefert.
Die Band wartet mit großer Spielfreude und hoher Musikalität auf, hier passt einfach alles,
Marks herrliches Bluesorgan, die Gitarrenriffs, die spannenden und prägnanten Soli, alles untermauert von einer perfekt eingespielten Rhythmusgruppe.
Sicher muss die Band sich 'Vorwürfe' gefallen lassen, dass manches sich nach
AC/DC,
ZZ Top,
Lynyrd Skynyrd,
Thin Lizzy u.ä. anhört, aber das muss ja nun nichts Verwerfliches sein, zumal die Drei durchaus ihren eigenen Musikstil daraus entwickelt haben und es ihnen wohl auch in erster Linie um den Spaß am Abrocken geht.
Die Mannschaft des Little Creek Studios in Gelterkinden/Schweiz leistete, wie auch bei den Vorgängeralben, wieder sehr gute Arbeit. Bei der Aufmachung der CD gibt es nun wirklich kein Stück zu mäkeln. Die Optik ist einer Schallplatte nachempfunden und das Booklet wirklich professionell gestaltet. Es beinhaltet alle wichtigen Informationen, ein paar Fotos und alle Texte, schön gemacht!