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Forest Sun / Just Begun
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Bei Forest Sun handelt es sich um einen amerikanischen Singer/Songwriter, der in der sonnigen San Francisco Bay Area beheimatet ist. Der Titel "Just Begun" könnte darauf hinweisen, dass wir es mit so etwas wie einem Debütalbum zu tun haben. Weit gefehlt, denn vorliegende Platte hat bereits einige Vorgänger. 1999 erschien auf seinem eigenen Label Painted Sun "Not Afraid" und 2009 war es "Songs For Laura, Vol. Two". Dazwischen liegen weitere Tonträger. Der mit so einigen Preisen dekorierte Künstler ist ein echter Geschichtenerzähler und "Just Begun" steht sozusagen unter einem besonderen Stern, weil Forest Sun seine Heimat nach einem längeren Aufenthalt in Europa aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Nichtsdestotrotz sind die auf der Platte vertretenen Songs lupenreine Nummern aus dem großzügig abgesteckten Feld des Americana-Genres. Wer als Opener für zum Beispiel Jackson Browne, Bonnie Raitt oder Keb' Mo' auf der Bühne stand, hat definitiv etwas vorzuweisen.
Der Protagonist mit der sympathischen Stimme hat sich für die Aufnahmen mit namhaften Musikern zusammengetan. An erste Stelle sei Ingrid Serban genannt. Sie ist in Duobesetzung mit Forest Sun auch live unterwegs. Winston Watson trommelte bereits für Bob Dylan, Bob Marley oder
Rich Hopkins. Craig Schumacher spielt hier Harp und Orgel und hat, wie zum Beispiel bei der Band Iron & Wine, auch produziert. Fen Ikner sowie Jacob Valenzuela sind auf Platten der Band Calexico vertreten und Jared Taylor bringt man unter anderem mit Emmylou Harris in Verbindung. In den WaveLab Studios (Tucson, Arizona) entstanden zwölf Lieder, die ihren Charme grundsätzlich aus einer sehr entspannten Atmosphäre schöpfen. Zu aller erst muss man Forest Sun ein feines Händchen für das Songwriting bescheinigen. Der Mann weiß, wie Songs klingen müssen, um beim Hörer anzukommen.
Mit einem beeindruckenden Line-up und nicht minder interessanten Instrumenten serviert man uns sehr schöne Songs, die jeder für sich gesehen, einen Schatz nach dem anderen folgen lässt. Ob bluesig, im Country verankert oder mit einem Seitenblick auf den Folk kann Forest Sun stolz auf ein Werk wie "Just Begun" sein. In vielen Phasen groovt es ordentlich und einige Nummern gleiten wie auf einem Luftkissen dahin. Die Lieder glänzen nicht gerade durch eine ausgedehnte Spielzeit, bieten aber ungemein viel Substanz und Hörvergnügen.
Zusammen mit Ingrid Serban kann Forest Sun gesanglich voll auftrumpfen. Diese beiden Künstler ergänzen sich mit ihren Stimmen prächtig. Leider offenbart uns der schön gestaltete Digipak keinen einzigen Text und ein Booklet findet man auch nicht vor. Schade, der einen oder anderen Zeile wäre man doch gerne näher auf den Grund gegangen.
Die Kompositionen haben Hand und Herz, befinden sich zum größten Teil in langsamen beziehungsweise Midtempo-Fahrwassern, allerdings zeigt uns der Mann aus dem sonnigen Amerika auch, dass er rocken kann. Mit riffender Akustischer und solierender E-Gitarre macht "Unteathered Heart" eine richtig gute Figur und hier machen die multiplen Backing Vocals den Rock-Braten fett.
"El Coyote" ist eine sich ans Ohr schmiegende Ballade der andern Art. Forest Sun lässt dem Trompeter Jacob Valenzuela den Vortritt und mit sanften, ganz leichten psychedelischen Andeutungen kommen die Keyboardklänge daher. Dieses Instrumental ist verdammt kurz, aber hochinteressant. Im Titeltrack "Just Begun" begegnet uns eine klasse gespielte Dobro, die der Nummer mit einem Bottleneck-Einsatz und Solo die Blues-Stimmung verpasst. Tolle Albumeröffnung! Wie in "The Sky Is Smiling" setzt der Protagonist auf die Tasteninstrumente und des Öfteren kommt das Piano zum Zuge. Auch hier kann man sich an der mit dem Metallröhrchen solierenden Gitarre erfreuen und durch Michael Santanders Cello ist "It's Good To See" mit reichlich Melancholie angereichert. Toll!
Forest Suns "Just Begun" ist eine sehr interessante Platte und macht neugierig auf mehr von dem Künstler.
Line-up:
Forest Sun (vocals, acoustic guitars, electric guitars, Resonator, pinao, toy piano) Ingrid Serban (vocals, accordion, water drum, bowed vibraphone, marxophone) Jared Tyler (Dobro, mandolin, vocals) Jesse Aycock (lap steel, pedal steel, vocals) Craig Schumacher (harmonica, organ) Jacob Valenzuela (trumpet) Michael Santander (cello) Fen Ikner (bass, vibraphone, vocals) Winston Watson (drums, shaker) Chris Schultz (shakers, happy apple)
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