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Franz K. / Mehr Respekt
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Manchmal gibt es schon komische Zufälle! Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mich mit dem Doppeldecker Wir haben Bock auf Rock/Geh zum Teufel des Wittener Deutsch Rock-Trios Franz K. beschäftigt habe, da flattert mir jetzt völlig überraschend ein brandneues Studio-Album der Band ins Haus.
Glaubt man dem Waschzettel, so traten Gitarrist Mick Hannes und Drummer Stefan Josefus im Dezember 2004 in der total ausverkauften Zeche, Bochum erstmals nach zwanzig Jahren wieder gemeinsam auf und wurden dabei dermaßen abgefeiert, dass man spontan beschloss, Franz K. wieder zu beleben.
Als Ersatz für den am 14.11.1997 verstorbenen Original-Bassisten/-Sänger Peter Josefus holte man den Ex-Extrabreit-Mann Michael Grimm mit ins Boot. Ende 2008 entschloss sich das Trio, wieder ins Studio zu gehen, um ein neues Album einzuspielen. Als Verstärkung wurden mit Klaus Vanscheid als zweiter Gitarrist, sowie Tim Husung für Drums und Percussion, zwei weitere Musiker verpflichtet, mit denen Franz K. in den nächsten Monaten auch wieder auf Tournee gehen wird, um die neue CD zu promoten.
Die Aufnahmen des Longplayers gingen im Februar und März 2009 in den Tonstudios Kicomedia, Schwerte und Gottschalk, Dortmund, über die Bühne. Herausgekommen sind dreizehn neue Eigenkompositionen, eine Cover-Version von Steve Millers "The Joker" und eine aktuelle Fassung des alten Franz K.-Klassikers "Wir haben Bock auf Rock".
Die deutschen Texte haben zum größten Teil das tägliche Einerlei zum Thema, wobei vor allem persönliche Beziehungskisten besprochen werden. Allerdings vermisse ich dabei etwas den Tiefgang, sodass die Band ab und an schon in Schlagerklischees abfällt. Positive Ausnahmen bilden "Komm, reiß diese Mauer ab", wo das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen das Thema ist, sowie der Anti-Drogen-Song "Das ist nicht deine Liga". Ansonsten hat die Band ganz eindeutig mehr Wert auf die Musikalität und den Unterhaltungsfaktor der einzelnen Titel gelegt.
Und das ist Franz K. ganz gut gelungen. Allerdings muss man auch klar und deutlich feststellen, dass sich die Gruppe mit dieser Scheibe auf einer sehr kommerziellen Schiene befindet. An manchen Stellen lassen Acts wie Pur und ähnliche Konsorten mächtig grüßen, was durchaus nicht abfällig gemeint ist. So fehlen die härteren Parts, die wir von den alten Platten der Band noch in Erinnerung haben, fast vollständig. Nur ganz vereinzelt gibt es mal ein kurzes Solo auf der Gitarre zu hören, aber das ist schon fast eine Ausnahme.
Ansonsten spielt die Band hervorragend zusammen. Der Gruppensound ist unheimlich dicht, sodass bei Live-Präsentationen der aktuellen Songs garantiert so richtig die Luzy abgeht. Wer also auf simple und eingängige Unterhaltung mit deutschen Texten und viel Schwung steht, der erhält mit "Mehr Respekt" eine absolute Vollbedienung. Die Fans von Franz K. aus ihren Anfangstagen sollten dieses Album vor dem Kauf aber erstmal antesten, um keine Überraschung zu erleben.
Line-up:
Michael 'Momo' Grimm (Gesang, Bass) Mick Hannes (Gitarre) Stefan Josefus (Schlagzeug, Percussion) Klaus Vanscheid (Gitarre) Tim Husung (Schlagzeug, Percussion)
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