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Fury In The Slaughterhouse / Don't Look Back
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Soll denn wirklich schon Schluss sein?
Kaum zu glauben und man fragt sich: Warum?
Eine der Rock-Institutionen der Republik nimmt den Hut und sagt 'auf Wiedersehen!'. Nein, es muss wohl eher Lebe wohl oder Adieu heißen, denn wieder sehen ist ja etwas anderes. 'The Best Of 20 Years - Farewell And Goodbye', so hat das Sextett aus Hannover ihre letzte Tournee, die sie durch ganz Deutschland führt, genannt. Goodbye...?
Nur eine Tour wäre nun ein wenig 'dürftig'.
Mit einer Konserve in zwei Scheiben und dem sinnigen Titel "Don't Look Back" blickt Fury In The Slaughterhouse persönlich zurück. Dem Rezensenten waren die Niedersachsen nie ein Dorn im Auge. Im Gegenteil, sie sind eine der wenigen deutschen Bands, die man stets gerne hört und nicht nur wegen Kai Wingenfelders Stimme, die so prägnant ist. Sowohl mit der CD wie auch der DVD befindet man sich in einer Zeitmaschine und wir begeben uns auf einen Streifzug durch zwanzig Jahre künstlerisches Schaffen. Die Disc wirkt wie aus einem Guss. Kaum zu glauben, dass die Musik so unvergänglich gut ist.
Der auditive Silberling hat eine prächtige Auswahl an Single-B-Seiten, Live-Songs, Cover-Versionen und unveröffentlichten Tracks zu bieten.
Sind das noch nicht genug Überraschungen, wartet die CD auch noch mit drei versteckten Liedern auf. Sehr gelungen sind die beiden Fremdkompositionen. "Dear Prudence" von den Beatles kommt richtig kräftig aus den Boxen und atmet die Luft der vergangenen Tage. Mit herrlichem Chorus versehen ist die Nummer zum Verlieben schön.
"Redemption Song" stammt aus dem Jahr 1999 und die Live-Ausgabe singt Kai nur von der Gitarre begleitet. Auch hier trifft man die Gefühle des Hörers. "You'll Never Be Alone" rockt wie Fury und im Gegensatz dazu ist "Tinseltown Love Declaration No. 1" ein herrlich verträumter Track, der zur Hälfte ein akustischer Song ist. "Under A Neon Sun" könnte glatt aus den Sechzigern in die Welt der Hannoveraner gebeamt worden sein. Ungewöhnlich… gut! "All Dressed Up And Nowhere To Go" wurde ebenfalls akustisch eingespielt und da gibt es einen Part, in dem die Furys den Staub der amerikanischen Einöde aufwirbeln. Klasse gemacht und ein weiteres Highlight. Bei "Congratulations" und "Different feat. Prez. Brown" macht die Band in Rock'n'Rap, wobei der Opener richtig gut groovt.
Typischer Furys-Rock ist "Girl Without A Name" und "Starless" stellt eine großvolumige Ballade dar, die mit Streicher-Atomsphäre daher kommt. Wie bereits geschrieben, ist die CD wie aus einem Guss. Ein genussvoller Streifzug durch die Musik der Combo. Die DVD läuft unter dem Titel "The Videos 1988 - 2008". Sechs Männer, 12 Alben, 24 Videos heißt es im Vorspann weiter.
Den Auftakt macht "Kick It Out" und zu jedem Video geben Thorsten sowie Kai Wingenfelder oder andere Band-Mitglieder einen einleitenden Kommentar mit Hintergründen zu den 'Filmchen'. So erfährt man z.B., dass der Opener ganze 12 DM gekostet hat.
Natürlich kann man sich über das Menü die einzelnen Videos anschauen. Empfehlenswert ist es allerdings, sich das gesamte Movie reinzuziehen, denn bei der Entscheidung für die einzelnen audio-visuellen Schleifen fehlen die Statements der Musiker. Hier jetzt irgendein Video, zum Teil mit namhaften Leuten (z.B. Jim Rakete) zusammen gemacht, besonders hervor zu heben, wäre so, als würde man Perlen vor die Säue werfen. So (CD) oder so (DVD) ist "Don't Look Back" ein sehr gelungenes Abschiedsgeschenk von Fury In The Slaughterhouse und es bekommt 8 von 10 RockTimes-Uhren.
»Won't Forget These Days«.
Line-up:
Kai Wingenfelder (vocals) Thorsten Wingenfelder (guitar) Christof Stein-Schneider (guitar) Christian Decker (bass, seit 1996) Rainer Schumann (drums) Gero Drnek (keyboards, guitar, mandolin, seit 1989) Hannes Schäfer (bass, bis 1996)
Externe Links:
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