Er war 2007 beim Bluesfestival in der Kammgarn Kaiserslautern die Entdeckung, spielte 2009 mit seiner Band als Support für B.B. King, kann mittlerweile auf mehr als 500 Konzerte zurückblicken, ist in Sachen Blues ständig unterwegs - ein Multitalent, nicht nur an der 'heißgeliebten' Gitarre, sondern, wie seine letzte Produktion ( Recorded By Martin Meinschäfer) beweist, auch am Schlagzeug, am Bass und an der Hammondorgel ein echter Knaller - Henrik Freischlader.
Seine aktuelle CD, nunmehr schon die Dritte, spielte er im stillen Kämmerlein komplett himself ein. Lediglich an den Tonknöpfen stand ihm Martin Meinschäfer zur Seite, der zum Dank seiner tollen Qualitäten wegen, nun das Cover mit Namen ziert.
Nun gilt und galt es, diese Scheibe live und in Farbe auf die Bühnen des Landes zu bugsieren. Mit dabei, Henrik Freischlader an Gitarre und Gesang, sowie am Ton Martin Meinschäfer. Dies ist sicherlich nicht ausreichend für ein abendfüllendes Live-Programm, abgesehen davon, dass Henrik nicht simultan alle Instrumente gleichzeitig hätte spielen können. Also suchte er sich adäquates Personal und fand dieses mit den Herren Hardy Fischötter am Schlagzeug, Theofilos Fotiadis am Bass und an der Hammond mit Moritz 'Mr. Mo' Fuhrhop. Gemeinsam bilden sie die aktuelle Besetzung der Henrik Freischlader Band, die am 11. März 2010 den Cotton Club der Kammgarn Kaiserslautern in eine Blues Rock-Sauna verwandelte.
Damit haben wir also schon einmal vorgegriffen und die Stimmungslage der Show umrissen. Von Beginn an gestaltete sich der Abend äußerst abwechslungsreich. Eine toll harmonierende Truppe, die keine Blues Rock-Wünsche offen ließ. Mächtige Soundkaskaden entströmten den Lautsprechern. Dank eines äußerst erfahrenen Mannes an den Tonknöpfen, ein, wenn auch lautes, dennoch ausgesprochen fein abgestimmtes und sauberes Hörvergnügen.
Ein Vergnügen war es dann auch zu erleben und zu erhören, dass ein, mit viel Herzblut eigenständig eingespieltes Werk, sich live und fremdverwaltet am Schlagzeug, am Bass und an der Hammond, sehr griffig, harmonisch und virtuos ans geneigte Ohr drängte. Unverkennbar Henriks Gitarrenarbeit, die er bei manchen Stücken in wahre Soundorgien steigerte, ohne jedoch zu ermüden. Immer wieder entlockte er den sechs Saiten inspirierende Sounds und Klänge, die nicht nur das Fachpublikum begeisterte, sondern auch die die gesamte Band zur Höchstform trieb.
Dabei stach besonders Moritz 'Mr. Mo' Fuhrhop heraus. Ein feinfühlig agierender Musiker, der auch mal den Hammer auspackt, wenn es sein muss und der Orgel eine Vielzahl an Sounds entlockt. Hardy Fischötter am Schlagzeug hielt die Truppe auf Kurs. Seine Fähigkeiten hinter der Schießbude konnte er in einem 5-minütigen Solo unter Beweis stellen. Last but not least überzeugte am Bass Theofilos Fotiadis. Sein lässiges, aber auch sensibles Tieftonspiel setzte markante Akzente. Auch als Backgroundsänger machte er eine gute Figur.
Über allen schwebte dennoch einer: Henrik Freischlader. Auch wenn er sicherlich keiner ist, der sich bewusst in den Vordergrund drängen würde, so weist sein raumgreifendes Gitarrenspiel den Weg. Ausgestattet mit einem hohen Maß an künstlerischen Ambitionen, erschuf er mit "Recorded By Martin Meinschäfer" ein enormes Repertoire an mitreißenden, und feinfühligen Blues- und Blues Rock-Stücken, die die Band grandios auf die Bühne des Cotton Clubs zauberte.
Vom Start an legte die Henrik Freischlader Band mächtig los. Mit "I", "Got It Made (Like This)" und "So Damn Cool" gab es erstmal aktuelle Kost der frischen Produktion. Das Stück "Wolkenwende", eine neue Kreation aus dem Hause HFB, entlockte den vier Musikern improvisatorische Fähigkeiten, die sich ekstatisch entluden. Nach kurzer Schweißabwischpause galoppierte die Band wieder im Takt der aktuellen Scheibe.
"In Your Arms", eine leicht ins Countrygenre driftende balladeske Nummer, entlockte dem zahlreichen Publikum ein paar Refrain-Zeilen aus den Kehlen. Mit "Break Out" ging es dann wieder einen Gang im Tempo nach oben. Das Stück mündete mit Ansage schließlich in einem atemlosen Drum-Solo. Gestärkt hämmerte die Formation "The Wrong Way" aus den Hüften. Ruhe fanden alle im Cotton Club schließlich mit der Blues-Ballade "Cry Again".
Mit "Never Be True" ging dann vorerst das letzte Stück der aktuellen CD über die Bühne, welches schließlich aufgefangen wurde von "When I First Saw You" aus dem Album The Blues. Einen Evergreen aus der Feder Peter Greens zelebrierte die Henrik Freischlader Band mit "I Loved Another Woman". Eine Hommage an Jimi Hendrix gab es noch so kurz vor knapp mit "Foxy Lady". Schließlich neigte sich ein ungemein stimmungsvoller Abend dem Ende zu. "Desert Love" aus der aktuellen CD löschte schließlich das Licht auf der Bühne.
Henrik Freischlader & Band - einfach grandios. Blues- und Blues Rock, Balladeskes und griffige 12-Takter im Wechsel sorgten für einen mal rauen, mal sentimentalen, einfach einen unvergesslichen und schweißtreibenden Abend.
Auf ein Neues in 2011!
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