Der nächste kanadische Singer/Songwriter, den wir in RockTimes vorstellen können. Sicher keiner, den schon viele Fans auf ihrem Bestellzettel haben und der wohl auch noch nicht hier bei uns auf Tour war. Ein offensichtlich noch junges Bürschchen aus St. Johns in Neufundland, gesegnet mit zahlreichen musikalischen Talenten. Mit "Room In The City" legt Ian Foster sein 2008 veröffentlichtes zweites, bis auf die Rhythmussektion weitgehend allein eingespieltes Album vor und steckt damit ein relativ breites Spektrum ordentlich ab. Eher gesagt: Ausgesprochen gut!
"A Lesson In Geography" ist ganz traditionell mit Gitarre typische Singer/Songwriterei, ein Roadsong, allerdings schon mit sanften, ungewöhnlichen Soundtupfern wie Orgel und Vibraphon. Bei "No Fool For You" rockt er lässig mit CCR-Charme. Borderline-Stimmung und Twang-Gitarren dann mit "Sodium" und da lässt er auch seine ansonsten recht helle Stimme mal krächzen. Das ist stark und witzig gemacht.
Ein Ohrwurm à la Jack Johnson gefällig? Hier ist "If The Wheater Holds"- gefälliger Westcoastsound von der sturmumtosten Ostküste Kanadas. Und "Map Of The City" ist keinen Deut schlechter, nur ist diesmal das Klavier Partner des Klampfenriffs. Was fehlt bisher - klar, die gefühlvolle 'Ballade'. Kommt schon, "Berlin", ein zartes Duett mit dramatischem Finale und Melanie O'Brien, die eine klasse, wohl ausgebildete Stimme hat.
"The Drive Home" rockt wieder gedämpft rootsmäßig, allerdings auch gesangstechnisch etwas lahm. Gut, dann halt gleich der nächste Schleicher. Ja, von wegen, "After Evelin" steckt nämlich voller E-Gitarren-Tretminen, da hat Herr Foster mal kurz bei NQ Arbuckle reingeschaut. Und legt bei "Without A Mark" gleich noch ein paar Granaten drauf, ein ziemlich krachender Mörder-Song mit scheppernden Brettern im Doppelpack - Gänsehaut garantiert! Die unheilvolle Stimmung wird mit "The Favorite Game" weitergepflegt, diesmal allerdings etwas epischer angelegt. Und mit "Red Skies", mit einfacher Gitarre und leichter Streicheruntermalung vorgetragen, folgt Teil III der düsteren Stories.
"End Of The Year" und das abschließende "Decisions" im Duett mit Ron Hynes (dem wesentlich bekannteren Singer/Songwriter aus St. Johns) lassen das Album dann wieder ruhig im Storyteller-Stil ausklingen.
Fazit: Ian Foster hat mit "Room In The City" beachtliche Proben seines Könnens in unterschiedlichen Bereichen abgeliefert. Wer's abwechslungsreich bei gehobenem Niveau mag, der kann hier unbesehen zugreifen, die CD ist gute Kost und steckt voller Überraschungen. Wo er am besten ist - keine Ahnung. Mal sehen, ob er bei seinem nächsten Album eine einheitlichere Mucke zusammenspielt - the future is wide open!
Tracklist |
01:A Lesson In Geography
02:No Fool For You
03:Sodium
04:If The Wheater Holds
05:Map Of A City
06:Berlin
07:The Drive Home
08:After Evelyn
09:Without A Mark
10:The Favorite Game
11:Red Skies
12:End Of The Year
13:Decisions
|
|
Externe Links:
|