Peter Friestedt hat sein "LA Project II" mit einem ganzen Bündel an Musikern und Sängern eingespielt.
Das Line-up liest sich wie ein Who's who der Rock-/Pop-Musik und wer auf relaxt groovende zeitlose Mucke steht, der sollte diese CD mal antesten.
Die elf Stücke pendeln sich irgendwo zwischen Toto und Steely Dan ein. Künstlich erzeugte, zuweilen zuckersüße Streicher-Klänge müssen (nicht in jedem Track) allerdings in Kauf genommen werden.
Die Songs hat der Protagonist zusammen mit den auf der CD vertretenen Musikern geschrieben.
Der Klang des Silberlings ist über jeden Zweifel erhaben. Da haben Friestedt als Produzent, Ronny Lahti (Mixing) und Björn Engelman (Mastering) ganze Arbeit geleistet. Den Songs angemessen, handelt es sich um einen perfekten, glatt polierten Sound.
Leicht zu konsumierende Musik, ohne Ecken und Kanten, mit durchgehend sehr gutem Gesang und Refrains, die Ohrwurm-Charakter haben. So könnte man die Platte auch charakterisieren.
Vor dem Abfallen in die Belanglosigkeit wird die CD allerdings durch einige Soli-Beiträge gerettet. Z.B. findet der Hörer in "There Ain't Nothin' (Wings Of Joyful Thinkin')" ein jazzig angehauchtes Piano oder fetzige Bläser-Einschübe in "Cheyenne".
Hinzu kommt, dass mit "Always On My Mind" ein europäischer Bonus-Track auf "LA Project II" enthalten ist. Gerade dieser Song wird mit einem ganz sanften Reggae-Rhythmus unterlegt. Hier lässt Friestedt im Solo seine Gitarre mal etwas rockiger klingen.
"Love Is A Powerful Thing" ist Michael Ruffs Schauplatz. Ein funkiges Stück mit einem tollen bundlosen Bass unterfüttert, hievt die CD ebenfalls auf ein gehobenes Niveau.
Dazu trägt auch das verträumte instrumentale Stück "Waiting For You" bei.
Das Cover-Foto spiegelt nicht die Atmosphäre der CD wider, weil der Inhalt nichts von einer hektischen Großstadt hat.
Im Hochglanz-Booklet sind alle Texte und Musiker zu den einzelnen Songs gelistet. Einige Fotos der beteiligten Künstler finden sich auf den mittleren beiden Seiten und alle scheinen mächtig Spaß an diesem Friestedt-Projekt gehabt zu haben.
Der Opener "Where To Touch You" ist ein 'rockiges' Stück und schwimmt deutlich in Toto-Gewässern. Bereits erwähntes "Cheyenne" könnte ohne Probleme auf einer Steely Dan-CD Platz finden und auch in weiteren Track finden sich Anleihen dieser beiden Bands.
Handwerklich tadellos gespielt, schießt das Album aber leider keine Pfeile ins Herz des Rezensenten. Überraschungsmomente sind rar gesät und so hat "LA Project II" schon Seltenheitswert, weil die Platte nach dieser Rezension wohl nicht mehr so oft zum Einsatz kommen wird, wie so viele andere Scheiben, die über meinen Schreibtisch gegangen sind.
Dafür erhält Friestedt 6 von 10 RockTimes-Uhren, weil es, über das gesamte Album verteilt, doch das eine oder andere Schmankerl gibt.
Line-up:
Peter Friestedt (lead guitar, rhythm guitar, acoustic guitar, keyboards, percussion loop, piano, synth strings, programming)
Joseph Williams (lead vocals, backing vocals)
Bill Chaplin (lead vocals, backing vocals)
Bill Cantos (lead vocals, backing vocals, piano, electric piano, organ)
Lou Pardini (lead vocals, backing vocals, piano)
Stefan Gunnarsson (piano, bass, programming, acoustic guitar, percussion, Fender Rhodes)
Randy Goodrum (piano, lead vocals, strings)
Abraham Laboriel (bass)
John Jr Robinson (drums)
Tris Imboden (drums)
Wojtec Goral (saxophone)
Magnus Johansson (trumpet)
Ingmar Åberg (keyboards)
Tommy Denander (additional rhythm guitar, bass, programming)
Tobias Marberger (strings, percussion)
Henrik Rongedal (backing vocals)
Anders Öjebo (backing vocals)
Scandinavian Strings (strings)
Kristoffer Lagerström (backing vocals)
Olivia Ruff (backing vocals)
Tracklist |
01:Where To Touch You (3:47)
02:Cheyenne (4:10)
03:One More Night (3:46)
04:There Ain't Nothin' (Wings Of Joyful Thinkin') (3:49)
05:Love Is Gonna Getcha (5:50)
06:Closer To Home (4:12)
07:Always On My Mind (3:29)
08:Love Is A Powerful Thing (4:09)
09:Careless Mockingbird (3:53)
10:Waiting For You (2:44)
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