Robben Ford / In Concert Revisited
In Concert Revisited Spielzeit: zirka 60:00
Medium: DVD
Technik:
FSK:o.A.
Regionalcode: Codefree
Tonformat:Dolby Surround 5.1, PCM Stereo
Bildformat:4:3
Sprache:Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch
Untertitel:Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch
Label: in akustik, 2008
Stil: Blues Rock

Review vom 22.02.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Das auf der DVD befindliche Konzert wurde am 18.September 1997 im Ohne Filter-Studio des SWR aufgenommen. "Tiger Walk" war zu dem Zeitpunkt sein aktuelles Album und so befinden sich alleine fünf Titel dieser Platte auf der Setlist. Die weiteren vier Songs stammen von seinem ebenfalls hervorragenden Album "Handful Of Blues" aus dem Jahr 1995.
Die Bildqualität und der Sound sind brillant. Die verschiedenen Kameras vor und auf der Bühne haben das Geschehen perfekt eingefangen. Es gibt keine hektischen Bildschnitte und durch viele Naheinstellungen wird man Zeuge von so einigen Details, was die Arbeit der Musiker an ihren Instrumenten angeht.
Robben Ford und seine Band bieten einen beachtenswerten Querschnitt durch bluesige Songs, in die der Protagonist immer wieder jazzige Passagen einfließen lässt. So auch gleich beim instrumentalen Opener "Just Like It Is". Das Zusammenspiel mit Keyboarder Deron Johnson ist perfekt und man lässt sich genügend Freiräume zum Entfalten. Die Fender Telecaster hat einen satten Klang, der durch zahlreiche Wah Wah-Effekte verfeinert wird.
"When I Leave Her", von seinem Album "Handful Of Blues" ist 12-Takter pur.
Aus der Nähe betrachtet sieht man, wie locker und leicht er stets das richtige Feeling zu Gehör bringt und der Keyboarder ist gleichzeitig am E-Piano und einem Keyboard unterwegs. Die Rhythmus-Abteilung mit dem jungen Chris Chaney am Bass und Gary Novak (drums) sind sehr gut aufeinander eingespielt und geben den anderen Musikern den nötigen Rückhalt für ihre instrumentalen Ausflüge.
In "The Miller's Son" lässt Ford die Finger über das Griffbrett seines Arbeitsgerätes fliegen und das Publikum geht voll mit. Man erkennt ein Lächeln im Gesicht des Gitarristen, der dadurch sicherlich seine Zufriedenheit mit dem bisher Gebotenen ausdrückt. Häufig sucht er den Blickkontakt mit seinen Musikern, speziell dem Keyboarder. Ansonsten agiert Ford allerdings zurückhaltend, auch was den Kontakt zum Publikum angeht. Oft in sein eigenes Spiel versunken, schaut er auf seine Gitarre oder, am Mikrofon stehend, ins Leere.
Mit seinem "Chevrolet" cruised er durchs Studio und sorgt für weitere Stimmung. Gesanglich präsentiert sich der Amerikaner auf der Höhe der Dinge, allerdings stehen seine Aussagen an der Gitarre deutlich im Vordergrund.
So auch besonders mit dem langsamen "Freedom", einem weiteren Instrumental, das auf eine Spielzeit von neun Minuten kommt. Ein echtes Highlight dieses Konzerts.
Herrlich, wie er seine Gefühle durch die Fender Telecaster an die Anwesenden weitergibt. Man spürt, dass der Gitarrist so richtig in seinem Element ist und vor einem sehr konzentrierten Publikum spielt. Man hört selbst die berühmte Stecknadel nicht. Eine Höchstleistung, dieses ellenlange Solo. Da mischt sich Deron Johnson dann auch nicht weiter ein, was Alleingänge angeht.
Bei "Top Of The Hill", dem letzten Song von "Handful Of Blues", nimmt man etwas mehr Tempo auf und die Rhythmus-Abteilung ist für den perfekten Groove zuständig. Die brillanten Beiträge vom Tastenmann am E-Piano beeindrucken immer wieder.
Für "Tiger Walk" schultert Ford die Fender Stratocaster und nach einigen Wah Wah-Sounds legt der Protagonist einen harten Gitarren-Klang auf. Es wird so lange an der Dynamik-Schraube gedreht bis der Track richtig furios wird. Dann wird, einer 180 Grad-Drehung gleichkommend, alles wieder in ruhigere Fahrwasser manövriert. Man hält den Song so gerade am Köcheln bis Gary Novak zum Drumsolo aufspielt und die Nummer endet so, wie sie begann.
Das Quartett bietet durch "The Champ" dann etwas Heftigeres sowie rhythmisch vertrackt. Das Konzert endet mit einem tollen "In The Beginning". Ford kehrt abschließend hier und da seine jazzige Seite heraus und bevor es zum Beifall kommt, wird ausgeblendet.
Schade!
Innerhalb der Features kann man Fords Biografie nachlesen. Ohne Filter macht Eigenwerbung, indem alle Konzerte, alphabetisch sortiert, aufgelistet werden. Eine stolze Zahl, denn es sind so um die 200 Konzerte, die da zusammen kommen.
Im sehr informativen Interview mit Michael Au, dem Produzenten der Sendung, erfahren wir, dass es summa summarum noch wesentlich mehr waren. Das DVD-Menü ist denkbar einfach zu bedienen. Anzumerken bleibt noch, dass die DVD nicht überall abzuspielen war. Bei zwei der vier Möglichkeiten im Haus funktionierte es.
Abgesehen davon ist "In Concert Revisited" sehr gelungen und wird mit
7-8 von 10 RockTimes-Uhren belohnt.
Line-up:
Robben Ford (guitar, vocals)
Chris Chaney (bass)
Deron Johnson (keyboards)
Gary Novak (drums)
Tracklist
01:Just Like It Is (5:02)
02:When I Leave Her (5:21)
03:The Miller's Son (3:15)
04:Chevrolet (4:40)
05:Freedom (8:54)
06:Top Of The Hill (5:57)
07:Tiger Walk (9:18)
08:The Champ (5:15)
09:In The Beginning (4:32)

Features:
Interview With The Producer
Artist Biography
Sound Tuning
Externe Links: