Steve Fister Band
Support: Wild T. & The Spirit
02.10.2008, Quasimodo, Berlin
Steve Fister Steve Fister Band
Support: Wild T. & The Spirit
Quasimodo, Berlin
2. Oktober 2008
Konzertbericht
Stil: Blues Rock


Artikel vom 09.10.2008


Mike Kempf
Wild T. & The Spirit

Wild T.Es war der 24. April 2004 als Steve Fister als Support von Walter Trout erstmalig im Quasimodo auftrat. Damals heizte er der Fangemeinde gehörig ein, so dass ich seinen Namen fett unterstrich und für den nächsten Gig fest einplante. Zwei Jahre später, am 6. April 2006 traten Wild T. & The Spirit mit
Paul Camilleri in Berlin auf und er gefiel mir genau so gut, so dass ich mir auch seinen Namen vormerkte.
Einen Tag vor dem 'Tag der deutschen Einheit' standen nun in diesem Jahr die Sterne so günstig, dass sich Beide zusammen, der US-Boy Fister und der Kanadier Wild T. gemeinsam den Fans im Quasimodo präsentierten. Da hieß es für mich, alle Utensilien sortieren, Kamera aufladen, Silberstift verstauen, etwas 'Kies' für den eventuellen Erwerb einiger Tonträger mitnehmen und ab ging's!
Wild T.Ein sichtlich gut gelaunter Wild T., der eigentlich Tony Springer heißt, eröffnete die Veranstaltung. Mittig der Bühne wurde die Schießbude für Chris Lesso positioniert und rechts außen betätigte 'Kraftpaket' Guenter Kapelle seine fünf dicken Saiten. Die Band zeigte den Fans gleich, dass das Niveau an diesem Abend sehr hoch angelegt war. Sie legten sofort eine große Spielfreude an den Tag, und so war es für sie ein leichtes Spiel, die Fans auf ihre Seite zu ziehen. Tony hielt zwischen den Tracks meist einen Smalltalk mit den Fans, was von diesen dankbar aufgenommen wurde. So verbreitete sich im Quasimodo eine sehr angenehme Atmosphäre, und die Tatsache, dass man ein verlängertes Wochenende vor Augen hatte, förderte die gute Laune. Chris Lessot beackerte schlagstark seine Felle, Guenter zupfte ganz cool am Tieftöner und Tony bestach durch herrlichen Gesang und astreine Soli. Klasse, wie er sich die Nase zuhielt und einen alten Blueser mimte!
Nach einer dreiviertel Stunde hieß es für die Band: Feierabend! Wirklich sehr schade, da das Dargebotene voll überzeugte und der Truppe wenigstens noch eine Zugabe zu gönnen war. Doch es war mittlerweile schon 23.20 Uhr und Steve Fister sollte ja auch noch einiges bieten! Während der Umbauphase erzählte uns Tony, dass er auch gern zwei Stunden gespielt hätte. Nun ja, es mag daran liegen, dass Fister, zumindest in Europa, etwas bekannter ist. Trotzdem, Wild T. & The Spirit betrieben mächtig Eigenwerbung und hinterließen einen starken Eindruck!
Wild T. & The Spirit:
Tony Springer (vocals, guitar)
Guenter Kapelle (bass)
Chris Lesso (drums)
Bilder vom Konzert
Wild T.        Wild T.        Wild T.
Wild T.        Wild T.        Wild T.
Steve Fister Band

Steve FisterUm 23.40 Uhr hieß es Showtime für die Steve Fister Band. Die Gruppe schloss sich dem sehr hohen Niveau der 'wilden Kanadier' an und Fister eröffnete mit "True Grit" vom
Live Bullets-Album, einem instrumentalen Track, seinen Gig. Im Verlauf der folgenden eineinhalb Stunden bewies Fister, dass er nicht nur alle Grifftechniken beherrscht, sondern er war auch ständig in Bewegung. Dabei nutzte er die komplette Bühne, ob links, ob rechts, neben Courbois, vor In't Zandt, direkt vor den Fans, Fister war einfach überall. Nur das Ende des Gitarrenkabels stoppte seine Wege. Da wäre eine kabellose Klampfe durchaus sinnvoll gewesen, um im Stil von Bernard Allison einen Ausflug in den Zuschauerraum zu machen. Und das wäre beim Publikum sicherlich sehr gut angekommen.
Steve FisterFister, bei dem man meist ein leichtes Grinsen im Gesicht registrieren konnte, demonstrierte eine enorme Spielfreude, verwöhnte mit satten Gitarrensoli und haute den Fans unter anderem solche Kracher wie "Foolin' Me", "Age Of Great Dreams" oder "One Way Ticket" um die Ohren. Es wurde nie langweilig, auch weil er einige Showeinlagen präsentierte. So benutzte er die Voicebox und erinnerte so an
Peter Frampton auf dem "Comes Alive"-Album von 1976. Später baute er Deep Purple-Passagen aus ihrem Song "Strange Kind Of Woman" ein. Ein weiteres Highlight war eine ganz starke Version von "Baby Please Don't Go".
Aber auch Barend Courbois an seinem Tieftöner hinterließ einen sehr guten Eindruck. Er präsentierte uns ein Bass-Solo, dass die Haut seiner Finger aufriss! Auch Hans in't Zandt beeindruckte an seinem Kraftwerk und powerte sich so richtig aus. Doch ganz klar, im Vordergrund der Show stand Steve Fister, der das Tempo nach Belieben variierte. Manchmal powerte er dermaßen schnell über die Saiten, dass man den Bewegungen mit bloßem Auge nicht mehr folgen konnte. Er jammte unaufhörlich und zwar mit einer imposanten Leichtigkeit, als ob er seit Kindheitstagen nicht anderes gemacht hätte. Die Fans waren begeistert und forderten stürmisch Zugaben. Und die Band setzte noch mal zu einem grandiosen Finale an. Als die Messe gelesen war, waren sich alle einig, dass hier zwei Gitarristen der Extraklasse ihre Visitenkarte abgegeben hatten. Eigentlich fehlte nur noch eine zünftige Jam-Session…!
Ich kann jedem Leser nur eindringlich empfehlen, sich diese beiden Bands unbedingt live rein zu ziehen, denn jede für sich bürgt für hohe musikalische Qualität!
Steve Fister Band:
Steve Fister (vocals, guitar)
Barend Courbois (bass)
Hans in't Zandt (drums)
Bilder vom Konzert
Steve Fister        Steve Fister        Steve Fister
Steve Fister        Steve Fister        Steve Fister
Steve Fister        Steve Fister        Steve Fister
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