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Bruce Guthro / No Final Destination
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Der mittlerweile längst akzeptierte 'Ersatz' für Donnie Munro, Bruce Guthro, stellt mit "No Final Destination" seine neue, inzwischen fünfte Soloscheibe vor. Dabei bekommen wir eine ganz andere Musik zu hören, als bei Runrig.
Und das ist auch gut so, denn hatte man bei Munro, so gut ich seine Musik auch finde, stets den Eindruck, er und Runrig würden zusammenkleben, trifft dieses auf Guthro nicht zu. Er setzt hier seine eigenen Ideen um, und wenn man es nicht wüsste, würde man ihn nicht unbedingt mit seiner Stammband in Verbindung bringen. Aufgenommen wurde an verschiedenen Orten, nämlich in Nashville, Dänemark und in Halifax, Kanada.
"Little Bit A Love" rockt gleich auf sehr melodische Art los, ein wuchtiges Stück Pop Rock, das mich an Musik von Bryan Adams erinnert. Unheimlich dichter Sound, ein wahrer Klangschwall umhüllt mit vollen Tönen die Sinne. Gelegentlich kommt dann aber doch etwas die leicht wehmütige Stimmung, wie sie der Musik von Runrig inne wohnt, zum Tragen, z.B. bei "Stone By Stone". Wir hören überwiegend deftigen Rock mit Popappeal, akustische Gitarren paaren sich mit elektrischen zu einem harmonischen Etwas, darüber liegt Guthros engagierter Vokalbeitrag.
"Rockin' Tonight", ein dann noch poppigerer Titel, der durchaus schon als 'Adult Orientated Rock' (AOR) durchgeht und Chartsambitionen haben könnte, fällt noch auf. "Rush" ist da etwas feinfühliger, auf akustischem Teppich schlängelt sich die Melodie leicht wehmütig durch den Titel, Runrig scheint auch hier einige Spuren bei Guthro hinterlassen zu haben, ohne gleich den eigenen Stil zu untergraben. Nur ein leichter Anflug halt, aber es ist ein sehr melodisches Stück, das sich einem förmlich 'an den Hals wirft'. Für mich auch ein Kandidat für eine Single-Auskopplung!
Leicht pathetisch wirkende Klänge treten dann wieder in Erscheinung bei "Boom Boom Boom", fein untermalt mit energisch vordergründigem Schlagzeugeinsatz (das hat eine Spur keltischen Rocks). Anstatt der gewählten Single-Auskopplung "Drive", einem nicht unbedingt sehr druckvollen Titel, hätte ich statt dessen lieber gleich den Opener "Little Bit A Love" gewählt, denn das ist ein Song mit jenen Hooklines, wie ein Hit sie hat.
Was positiv auffällt, ist die außergewöhnliche Abwechslung der CD. Wie Guthro selbst ausführt: »Ich möchte nie zwei Mal das Gleiche produzieren..., ich vergleiche Songs und Platten mit Drehbüchern und Filmen. Ich will nicht der Schauspieler sein, der auf einen bestimmten Rollentyp festgelegt ist. Es gibt so viele musikalische Genres, da kann man sich doch nicht auf einen Stil beschränken«.
Textlich befasst sich Guthro mit den Irrungen und Wirrungen des Lebens, klar, vorweg mit der Liebe ("Without Words"), mit dem Schrecken des Krieges und seinen (unnötigen) Opfern ("Flew MacCarthy Home"), und auch die Flutkatastrophe, von der New Orleans heimgesucht wurde, erhält eine Widmung mit "Stone By Stone".
Festzuhalten bleibt, dass der Musiker hier ein Album geschaffen hat, das nur so strotzt von harmonisch ausgefüllter und hervorragend arrangierter Musik mit viel Seele. Aus meiner Sicht ist sie in ihrer Güte und Vielseitigkeit sogar so hochwertig, dass man Probleme damit bekommen könnte, erfolgreich zu sein. Perfekt promotet könnte es aber auch durchaus den absoluten Durchbruch für Guthro bringen.
Hoffen wir für Runrig, dass ihnen dieser talentierte Bursche noch lange erhalten bleiben möge!
Line-up:
Bruce Guthro (acoustic guitar, lead vocals) Gordie Sampson (electric guitar, acoustic guitar, mandolin, piano) Tom Bukovac (electric guitar, piano) Ethan Pilzer (bass - #1-8,10,11) Chris McHugh (drums - #1,2,4-9,11) Sune Hannsbaek (electric guitar, acoustic guitar - #1,3,5,7,9,10) Peter Dencker (keyboard, Hammond - #1-3,5,6,8-11) Heidi Andersen (backing vocals - #1,5,8-10) Sören Madsen (background vocals, electric guitar - #2-5,8-10) The Gospel Voices (choir - #7, conductor Jacob Asmussen) Kristian Gislason (percussion, programming, strings -#1,3,7,9, drums - #3,7,10)
Externe Links:
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