Danny Giles Band, 03.10.2012, Blues Moose Café, Groesbeek (NL)
Blues Moose Cafe Danny Giles Band
BluesMoose Café, Groesbeek (NL)
03. Oktober 2012
Stil: Blues Rock


Artikel vom 12.10.2012


Joachim 'Joe' Brookes
Danny Giles Band2009 gründete der Gitarrist, Sänger und Komponist Danny Giles seine eigene Band. Vorher war er lange Jahre bei The Chicago Thieves aktiv, einer Gruppe, in der auch sein Vater Craig Giles spielt. Im Blues Rock beheimatet, nennt Danny als Einflüsse die allgemein verdächtigen Musiker beziehungsweise Bands wie Aerosmith, Cream, Free, Jimi Hendrix, Gary Moore oder Muddy Waters. Etwas überraschend taucht in der Liste auch die Metal-Band Pantera auf. Mit Jan Akkerman,
Stoney Curtis, The Nimmo Brothers oder die Yardbirds hat er bereits die Bühne geteilt und seine Anerkennung schwappte von England schon hinüber in die Niederlande. Zurzeit hat die Combo mit "The Danny Giles Band" eine EP auf dem Markt. Die BluesMoose-Leute beschreiben ihn auf ihrer Homepage als eine Mischung aus dem jungen Julian Sas, dem Sound eines Walter Trout, der Power von Dimebag Darrell und der Schnelligkeit eines Yngwie Malmsteen.
Danny Giles BandNach dem Soundcheck waren Danny Giles & Co. gleich auf Betriebstemperatur und mit "I Won't Let Love" lieferten sie einen ersten Beleg für ihren treibenden Blues Rock. Das Stück wurde mit einem klasse groovenden, ruhigeren Part versehen und dabei konnte man fast schon mit den Fingern schnippen. Jon Chase servierte uns fast das gesamte Konzert hindurch einen butterweichen, ansteckenden Basssound. Im ersten Solo zeigte Giles dem Publikum, dass er es liebt, die Saiten ordentlich zu ziehen. Aber auch ohne diese Technik bewegten sich die Finger seiner linken Hand fließend über das Fretboard. Die ersten fünf Minuten waren geprägt von einem Blues Rock, der auf fruchtbaren Boden fiel. "I Won't Let Love" war einer der Titel seiner EP "The Danny Giles Band" und die beiden anderen Kompositionen sollten noch folgen.
Danny Giles BandBassist Jon Chase und Schlagzeuger Doug Ryrie legten das Fundament für ein funkig angehauchtes "Teachers Pet". Da wurde man an einen Robben Ford erinnert und abermals war das Trio mit einer herrlich-ruhigen Phase zur Stelle. Dieses Lied war schon eine Stück länger und die Anwesenden konnten sich davon überzeugen, dass der seitlich stehende Frontmann auch durch seinen Gesang überzeugte. Was sollte uns der eingespielte Dreier wohl noch bieten? Die Phase des Aufwärmens war schon beendet und Giles konnte sich auf seinem Arbeitsgerät im folgenden Instrumental "Kebamm" nach allen Regeln des Blues Rocks voll austoben. Er bewegte sich nun mehr in die Mitte der Bühne und zur heftigen Saitenbearbeitungen mit Rock'n'Roll-Würzung kam es auch zu ersten Showeinlagen, die die Kraft der Musik verdeutlichten.
Danny Giles BandNach diesem fulminanten Auftakt wurde mit "Don't Go Messin'" einige Gänge zurückgeschaltet. Nun stand der Slow Blues im Zentrum des Interesses und wurde wirklich ausgiebig zelebriert. Gerade in der verlangsamten Form des Zwölftakters befand sich ein Giles in Hochform. Wie zum Beispiel ein Walter Trout modulierte er die Klänge mit einem Tonregler. Ein Blick auf die Uhr lohnte sich immer, denn in den fast zehn Minuten trumpfte der Protagonist mit fast allem auf, was seine Fender Stratocaster hergab. Da war man wirklich von den Socken. Am Gesangsmikrofon konnte man einen anderen Giles erleben. Beim Slow Blues zeigte der Engländer noch mehr Emontionen als bei den Uptempo-Nummern. Die Band hatte die Schwelle der Überzeugung überschritten.
Mit der einen oder anderen eingeschobenen Rockerpose gab es zum Abschluss des ersten Sets einen weiteren EP-Track namens "Been There Twice". Mit vielen Rhythmuswechseln gespickt, war die Café Bar De Komm wieder fest in der Hand des Blues Rocks. Gesanglich hatte es Giles wohl etwas zu gut gemeint, denn in der Rolle eines Shouters konnte er nicht punkten. Was man allerdings aus dem Marshalllautsprecher vernahm, war erste Kajüte.
Danny Giles BandWas in der Ruhe eines herbstlichen Oktobertages begann, entwickelte sich zu einem Song, der durch alle Ritzen pfiff. Giles gelang es, in "Shiver" abermals beste Blues-Kost zu servieren und mit "Hold On" war ein neuer Song am Start. Ein Hammer von Nummer, denn hier wurden im langsameren Teil die großen Töne des Blues herausziseliert. Mit "Smoking From The Pipe" brodelte es mächtig in der Küche des 12-Takters. Chase sowie Ryrie waren mit einem tonnenschweren Chicagorhythmus zur Stelle und die im Solo aufgebaute Spannung wurde letztendlich durch einen lange im Raum nachhallenden Riff erlöst. Johnny 'Guitar' Watsons "Three Hours Past Midnight" war so etwas wie die ausgedehnte Ruhe vor dem Sturm, denn danach stand als Rausschmeißer der Jimi Hendrix/Band Of Gypsys-Song "Who Knows" auf dem Programm. Die Band drehte nochmals voll auf und dann war doch noch Zeit für eine Zugabe. Nach kurzer Absprache im Trio wählte Giles einen Song, den er bereits in der Band seines Vaters gespielt hat: "Tanqueray" von Johnnie Johnson/Keith Richards war eine gute Lesung. Die bereits erwähnte EP stammt aus dem Jahr 2009. Da darf man auf einen ersten Longplayer hoffen. Insgesamt sollte man die Danny Giles Band unbedingt weiter beobachten.
Line-up:
Danny Giles (guitar, vocals)
Jon Chase (bass)
Doug Ryrie (drums)
Danny Giles Band     Danny Giles Band
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