Im Studio eingespielt, kommt David Gogos vierzehntes Album "Vicksburg Call" mit einer deutlichen Live-Atmosphäre auf den Hörer zu. Nicht erst seit seiner genialen Interpretation von Depeche Modes "Personal Jesus" aus seiner Veröffentlichung "Skeleton Key" zählt der Mann aus dem kanadischen Nanaimo zu den Meistern des Coverns.
Der mehrfache Maple Blues Awards-Gewinner hat auch für vorliegendes Album handverlesene Fremdkompositionen in der Tracklist. Sie reichen von Neil Young über Stephen Stills bis Annie Lennox.
Außerdem hat David Gogo sowohl Kim Simmonds ( Savoy Brown) als auch Shawn Hall von The Harpoonist And The Axe Murderer als Gastmusiker gewinnen können. "Vicksburg Call" ist wie aus einem Guss. Seine Eigenkompositionen werden mit Edelmetall aufgewogen.
Bei diesem Album gibt es was auf die Ohren. Blues Rock à la David Gogo quasi am laufenden Band. Das Blues-Idyll kreiert der Kanadier mit "There's A Hole". Der ziemlich akustisch gehaltene Track offenbart die hohen Qualitäten des bereits erwähnten Gast-Harpers Shawn Hall. Wunderschön, welchen Groove diese Nummer bei sparsamem Schlagzeug-Einsatz hat. Hinhörer!
Ein weiterer Zwölftakter-Erholungsort ist die Eigenkomposition "Our Last Goodbye". Mit akustischer Gitarren-Einleitung übernimmt der elektrisch verstärkte Sechssaiter und einer toller Hammond-Begleitung von Rick Hopkins die Szenerie dieser dynamischen Ballade. Zum Sahneschnittchen wird das Stück durch den klasse Chorgesang von Shelley Beeston sowie Jona Kristinsson.
In "Fooling Myself" ist Kim Simmonds mit von der Partie. Texas Shuffle ist die Basis dieser Nummer und das ausladende Solo ist zum mit der Zunge schnalzen. Großes Kino! Wie bereits geschrieben, ist der Protagonist im Interpretieren von Fremdkompositionen einfach angesagt.
Das aus Neil Youngs Solo-Frühphase stammende "The Loner" und von Stephen Stills geschriebene "Jet Set (Sigh)" sind hinlangende Beispiele für David Gogos Kunst des Interpretierens aus dem Sektor der Blues-Musik. Er ziseliert die Feinheiten eines Liedes heraus und bildet so neue Zusammenhänge zwischen Original und Cover.
Die Stephen Stills-Nummer bekommt in den Händen von David Gogo eine heftige Blues-Nietenhose verpasst und seine E-Gitarre sprüht förmlich Funken. Wunderbar!
Das Beste spart man sich bis zum Schluss auf. So auch bei "Vicksburg Call". Dafür wird die Akustische geschultert und dieser Track ist das das gesamte Album überdeckende Stück Cover-Musik, die in letzter Zeit veröffentlicht wurde.
Oh, wie herrlich klingt der Frontmann mit seiner etwas angerauten Stimme, die hier in besonderer Weise zur Geltung gebracht wird. "Why" wird neben dem Titelstück "Vicksburg Call" zum Dauerbrenner der Scheibe.
"Coulda Shoulda Woulda" ist seine eigene Reminiszenz an den guten alten Rock'n'Roll, der definitiv die Tanzflächen diesseits und jenseits des Atlantiks füllen wird.
Diese CD schließt nahtlos an Highlights wie "Skeleton Key", Vibe oder "Soul Bender". David Gogos virtuoses Vorgehen ist in höchstem Maß überzeugend und die beiden Buchstützen des Albums zeigen in frappierender Weise die Vielschichtigkeit des Kanadiers auf. Wer die zupackende Blues Rock-Slide-Attacke von "Cuts Me To The Bones" und das besinnliche "Why" mag, wird auch über die Songs dazwischen erfreut sein.
Line-up:
David Gogo (all guitars, lead vocals)
Jay Stevens (bass)
Bill Hicks (drums, percussion)
Marisha Davoin (acoustic bass)
Rick Hopkins (Hammond organ)
Shelley Beeston (vocals - #7)
Jona Kristinsson (vocals - #7)
Special Guests:
Kim Simmonds (guitar - #2)
Shawn Hall (harmonica - #4)
Tracklist |
01:Cuts Me To The Bone (3:19)
02:Fooling Myself (4:12)
03:The Loner (3:55)
04:There's A Hole (3:26)
05:Jet Set [Sigh] (4:16)
06:What's Not To Like? (3:01)
07:Our Last Goodbye (6:21)
08:Vicksburg Call (5:06)
09:Coulda Shouda Woulda (2:37)
10:Why (5:29)
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