
Ein paar lockere Gespräche und einige Bierchen später ging dann das geschäftige Treiben auf der Bühne dem Ende zu und die Umbaupause war vorüber: Mit Licht und Nebel knallten die Jungs von
Wizz Wizzard die ersten Akkorde in die Nacht. Was folgte, war ein richtig tightes Set voll von gutem Metal der altbewährten Sorte, Old School eben. Harte Riffs und satter Rhythmus von Bass und Drums boten die perfekte Basis für den Meister
Wizz himself, der mit einer beeindruckenden Stimme für eine in sich passende Mischung aus Hard Rock und Metal der feinen Sorte sorgte. Musste ich mehr an
Maiden oder an
Sabbath denken? Ich weiß es gar nicht und letztendlich ist es auch egal, wer an welcher Stelle etwas mehr durchschien. Die Einflüsse liegen zwar auf der Hand, aber wir haben es nicht mit einer Tribute-Band zu tun. Das ist alles fein säuberlich selbst gestrickt und die fünf Herren wussten sehr wohl, ihre Songs zielgruppengerecht an den Mann zu bringen.

Gerade erst ist das Debütalbum "Tears From The Moon" erschienen, aus dem die Mannen um
Wizz auch ein paar Songs zum Besten gaben. So trug "Six Feet Under" perfekt zur Szenerie im Wald am Stausee bei: Fast schon
Sabbath-artig zog sich die Melodieführung aus den Marshalls und dazu die Stimme, diese Stimme. Ein wenig schoss mir manchmal
Ozzy durch den Kopf, aber das allein würde nicht reichen. Trotzdem ruft
Wizz in mir Assoziationen an dieses 'ölige' Organ des 'Prince Of Darkness' hervor.
Sehr gut gefällt mir auch der Titelsong "Tears From The Moon", dessen Refrain für mich seit diesem Zeitpunkt Ohrwurmqualität hat.
Maiden meets "Shot In The Dark", ebenfalls vollkommen frei assoziiert und überaus subjektiv. Alles wurde total klasse performt und vom lederbewehrten Publikum dankbar aufgenommen. (Wer auch immer mich seinerzeit auf den Namen
Wizz Wizzard gestoßen hat, der hat sich einen Abend freies Trinken verdient.) Zwischendurch wurde immer wieder mal von Vollgas auf ein etwas verhalteneres Tempo gewechselt, damit nur ja keine Langeweile aufkommen konnte. Die Gitarristen
SMB und
Sluize machten ihrem Ruf als Metal-Musiker alle Ehre und die Rhythmusfraktion aus
D-Troy am Bass und
Steve DC an den Fellen leistete solideste Arbeit. Ein paar flinke Soli auf der Axt gab es dann auch an passender Stelle, souverän und vor allen Dingen schön unprätentiös vorgetragen. Da war kein überkandideltes Rumgehopse und Posing, alles natürlich und eben Old School - der Gang zum Merch-Stand nach dem knackigen Set war dann nur noch reine Formsache!