Godslave / In Hell
In Hell Spielzeit: 46:05
Medium: CD
Label: SAOL/H'Art, 2013
Stil: Thrash Metal

Review vom 27.09.2013


Jens Groh
Der dritte Output der Saarländer Godslave bietet keine wirklich große Überraschungen... zum Glück!.
Auch auf "In Hell" schaffen es die Burschen, eine vorzügliche Mischung aus altem Teutonen-Thrash und etwas Bay Area zu verballern, allerdings ist letzteres nur manchmal zu vernehmen. Zu 97% regiert der germanische Thrash. Und das ist auch gut so. Der Teutonen-Thrash ist immerhin auch verdammt wichtig gewesen. Zwar etwas rumpeliger als sein amerikanischer Vetter, dennoch nicht minder wichtig und originell. Und wenn es Godslave schon in den seligen 80ern gegeben hätte, hätten sie bestimmt auch einen kleinen Legendenstatus inne.
Dennoch gibt es auch die eine oder andere Veränderung. Zum Beispiel wird noch mehr auf Melodie (ohne zu verweichlichen) und Wiedererkennungswert der einzelnen Songs geachtet als früher. Auch der Sound der Scheibe weiß zu gefallen, schön druckvoll und differenziert, allerdings nicht überproduziert, wie das leider allzu oft in unserer liebsten Metalsparte vorkommt.
Nein, hier wurde darauf geachtet, dass nichts zu sehr nach 'Im-Studio-zocken-wir-mit-ganz-dicken-Eiern-aber-wenn-wir-auf-der-Bühne-stehen-klingts-nach-Schrott' wirkt, sondern "In Hell" schrotet richtig natürlich, ebenso wie die Kerle auch live abballern. Sprich, man erkennt die einzelnen Instrumente als das, was sie sind und nicht als wummernde Masse.
Ich hatte an der letzten Scheibe ja noch rumgemosert, dass Instrumentals kein Mensch braucht und ja, auch auf "In Hell" hat sich wieder so ein vermaledeites Stück mit draufgeschlichen, aber verdammt, durch die Hammondorgel klingt das Teil richtig cool. Ist zwar kein Highlight, aber dennoch...
Generell wurde viel auf das Songwriting geachtet. Diesmal gibt es keine Filler, nur Killer. Auch wenn das Anfangsriff von "Here Comes The Crew" schwer bei Testament geklaut ist.
Außerdem schielt Sänger Thommy nicht mehr ganz so nach den ollen Destruction, sondern schafft es, eine eigene Klangfärbung in seine Stimme zu bringen. Klar, es haben sich zwar immer noch ein paar 'Schmierige' Quietscher und Kiekser verirrt, aber alles in allem klingt es origineller als zuvor.
Ebenso die coolen Wortspiele der Songtitel wissen bei mir zu gefallen. Letztendlich eine sehr schöne Scheibe, die von Mal zu Mal wächst. Ob "In Hell" jetzt seine Vorgänger toppt, muss jeder selbst entscheiden. Für meinen Geschmack ist diese Scheibe auf jeden Fall die stärkste in der noch jungen Diskographie der Thrasher.
"In Hell" sollte sich jeder pflichtbewusste Thrasher auf den Einkaufszettel schreiben, aber auch Metaller, die es nicht ganz so heftig mögen, sollten mal das eine oder andere Ohr riskieren, sie werden bestimmt nicht enttäuscht sein.
Line-up:
Thommy (vocals)
Bernie (guitar)
Meyer (guitar)
Peeß (bass)
Tobi (drums)
Tracklist
01:Here Comes The Crew
02:New Blood
03:I.R.INC.
04:This One Step
05:In Hell
06:Pain Reaction
07:Freedoom
08:S.O.S. (Slave Our Souls)
09:Intermission Accomplished
10:Not Saved But Avenged
11:I Am Legion
Externe Links: