Die 2000 in Saarbrücken unter dem Namen Slavery gegründeten Thrasher schlagen nunmehr nach zwei Split-Scheiben (unter anderem mit ThrashtaniCa) mit ihrem zweiten richtigen Langeisen zu.
Und, das muss ich sagen: Hammerhart!
Die Jungspunde knien so abgrundtief in den Achtzigern des teutonischen Thrash Metals, dass man das Gefühl hat, es würde einem eine Scheibe aus jener Zeit entgegen poltern, inklusive des obligatorischen Instrumentals (das schon in den Achtzigern kein Mensch gebraucht hat!). Musikalisch auf jeden Fall, nur die Stimme von Sänger Thommy ist mit etwas Todesmörtel der Neunziger angehaucht. Allerdings weiß der Fronter auch in Stimmlagen zu kreischen, die fast Thrash-Legende Schmier zur Ehre gereichen.
Dass das kein Zufall ist, beweist schon im ersten Track, "Thrashed", ein sehr furioses Solo Mikes - bekannt als Gitarrenvirtuose der germanischen Metal-Institution Destruction.
Schon dieser Song kann es locker mit dem alten Backkatalog der 'Zerstörung' aufnehmen, und wird zweifelsohne durch das rasante Solo haushoch aufgewertet.
Prominent geht es auch im Abschlusstrack zu. Dieser wird von Frontsirene Gerrit
aufs Vortrefflichste in einen genialen Doomschleifer vor dem Herrn verwandelt. Allerdings nur die erste Hälfte. Im zweiten Part übernimmt Sänger Thommy wieder das Zepter und prügelt mit seiner Mannschaft elegant davon. Klasse, dass Godslave sich hier so wandlungsfähig zeigen.
Aber die anderen Abrissbirnen dazwischen müssen sich ebenfalls nicht verstecken!!! Godslaves Zweite würde auch ohne die Gastmucker ein schnörkelloser Schädelspalter sein.
Manche Band würde sich mindestens ein Bein abhacken um solch geile Brecher zu schreiben. Mir persönlich haben es "Slippery When Dead" (Brüller!), "Unleash The Slaves" (tolle Harmonien und ein ohrwurmmäßiger Refrain) sowie "Zombie Panic Holocaust" (dürfte vor der Bühne mindestens einige gebrochene Nasenbeine fordern) besonders angetan.
So und nicht anders sollte Thrash sein: Brutal, hart, nicht zu melodisch, aber dennoch mit nachvollziehbaren Parts versehen.
Einzig "Scholar Eclipse" übertreibt es mit der Hommage an die 80er, denn das Grund-Riff ist so dermaßen bei Metallicas "Metal Militia" geklaut, dass die 'Metallicats' bestimmt schon eine Vermisstenanzeige getätigt haben. Na ja Schwamm, äh, Blech drüber.
Ich kann jedem Thrasher "Into The Black", das im Übrigen mit einer amtlichen Produktion daherkommt, wärmstens ans metallene Herz legen, insofern Bands wie Destruction, Sodom, Kreator, oder neuere Abrisskommandos wie Witchburner oder Desaster einem den Patronengurt vor Glück von der fetten Wampe platzen lassen.
8 von 10 Abrissbirnen sind da drin, neun wären möglich gewesen, wenn da nicht so ein paar kleine (oben angemerkt) Schwächen dabei wären.
Line-up:
Thommy (vocals)
Blitz (bass)
Bernie (guitars)
Meyer (guitars)
Tobi (drums)
Tracklist |
01:Thrashed
02:Anvilised
03:Insomniaddict
04:Unleash The Slaves
05:Slippery When Dead
06:Blood Of The Innocent
07:Why I Hate
08:A Shot In The Dark
09:Scholar Eclipse
10:Uncut, Unseen, Unrated
11:Zombie Panic Holocaust
12:Into The Black
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