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Gordon Fights / Same
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Dass viele junge skandinavische Bands auch Retro-Sounds besonders gut drauf haben, dürfte ja bereits seit Jahren kein Geheimnis mehr sein. So auch die Gruppe Gordon Fights aus der schwedischen Hauptstadt Stockholm, die im Jahr 2008 zueinander fand und seither schon mit 'Kollegen' wie Graveyard, Divison Of Laura Lee oder The Movements die Bühnenbretter geteilt hat. Bereits Ende letzten Jahres erschien nun das gleichnamige Debütalbum des Quintetts, das - um seinen musikalischen Traum wahr zu machen - mit den hier vorliegenden zehn Songs in die erste Runde gegangen ist.
Das Wort Retro ist bereits gefallen, aber obwohl immer wieder mal Spuren alter Helden wie
Led Zeppelin oder AC/DC auftauchen, verstehen es die Wikinger auf Ihrem Erstling glänzend, ihre ganz eigene Duftmarke zu hinterlassen. Bereits der Opener "As I Please" beginnt atmosphärisch-psychedelisch in bester Zeppelin-Manier und steigert sich dann in einen zähfließenden Blues Rocker, bei dem die komplette Mannschaft glänzen und Frontmann Viktor Balkewitsch Persson durch richtig gute Schreie neben seinem Gesang noch besondere Akzente setzen kann. Ein cooles, auf E-Piano getrimmtes Keyboard rundet die Chose dann erstmal sehr vielversprechend ab. Ein Highlight der Scheibe hört auf den Namen "No Rope Around Me", das sich einmal mehr in der Zeppelin-Schnittmenge befindet, aber durch eigenständiges Songwriting und sehr gute Gesangslinien überzeugen kann. Der Blues ist den fünf Skandinaviern eindeutig nicht fremd, wenn die Tracks auch zumeist in ein Rock-Korsett gesteckt wurden. "I'm Gonna Wait" beginnt als relaxter, bluesiger Groover, der lediglich im Refrain etwas zulegt und ansonsten seine erfrischende Entspanntheit beibehält. Hier erklingt auch mal ein kurzes, gern gehörtes Hammond-Solo, das sich anschließend mit der in diesem Titel fast schon clean gespielten Gitarre ein kleines Duell liefert.
Eine gute, wenn auch gemäßigte Prise Psychedelic wurde auch dem Beginn von "Warrior" beigefügt, das darauf folgend im stetigen (unteren) Midtempo-Fluß unaufhaltsam nach vorne walzt, während man die Geschichte von einem längst gefallenen Krieger aus einer lange verlorenen Schlacht erzählt bekommt. Clever umgesetzt und sehr unterhaltsam. In dem über acht Minuten langen Rausschmeißer "Parasite" spielt die Band ihre sämtlichen Vorzüge noch einmal aus. Rock, Blues und Psychedelic bringen sie hier unter einen Hut, ebenso wie sehr starken Gesang und besonders viel Power. Durch die Stilistik und die mehreren, unterschiedlichen Parts kommen hier auch frühe, lange Black Sabbath-Tracks der Marke "Wheels Of Confusion" in den Sinn.
Aber Gordon Fights können auch anders, was bei der sehr guten Country-Blues-Ballade "Brothers & Sisters" klar wird. Handclaps und eine Harmonika verfeinern die eh schon guten Gesangslinien und führen schließlich in einen süchtig machenden Refrain. Mega-Hits von Bands wie Extreme oder Tesla fallen einem da ein, nur dass der hier vorliegende Song sogar noch besser, da erdiger und etwas kantiger rüberkommt. Wenn da kein Radio-Hit schlummert, dann läuft irgendwas und irgendwo gründlich falsch. Der Beginn von "Birds & Flowers" erinnert vom ersten Gitarren-Lick her verstärkt an AC/DC, bevor sich die Nummer dann doch ganz souverän ein Eigenleben erobert und fein abrockt.
Gordon Fights haben hier ein beachtliches Debüt vorgelegt, das jedem Freund der Siebziger-Mucke spätestens beim dritten Durchlauf kräftig in den Ohren klingeln dürfte. Die Band bezieht sich ganz offen auf ihre Einflüsse und macht erst recht kein Geheimnis daraus. Wieder mal ein starkes Album aus dem sowieso schon feinen Hause Transubstans Records. Die fünf Stockholmer haben hier die genau richtige Mischung aus Rock, Blues und Psychedelic am Start, die jede lahme Party mehr bzw. so richtig in Schwung bringen dürfte. Zwar kein absoluter Überflieger, aber trotzdem sehr stark.
Line-up
Viktor Balkewitsch Persson (vocals, guitars, harmonica) Rasmus Söderling (drums & percussion) Tobias Alpadie (guitars) Patrik Engström (bass) Anders Carlsson (keyboards, percussion)
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