Gorgons Eyes / Inglorious Birth
Inglorious Birth Spielzeit: 56:07
Medium: CD
Label: Pure Steel Records, 2007
Stil: Heavy / True Metal

Review vom 03.05.2010


Marius Gindra
Gorgons Eyes aus der Bundeshauptstadt Berlin dümpeln seit 1992 (damals laut Pressewisch noch unter dem Namen Battle Axes) durch den metallischen Untergrund Deutschlands. Man brachte es bereits auf zwei Demos, welche 1996 (noch unter dem alten Banner) und 1999 das Tageslicht erblickten sowie auf ein erstes Langspiel-Eisen namens "The Battle Rages On" (2004, Eigenveröffentlichung).
Das in Underground-Kreisen schon sehr beliebte Label Pure Steel Records hatte sich daraufhin das Quartett gekrallt und das "Inglorious Birth" betitelte Album bereits im September 2007 auf den Markt geschaufelt. Nun bin ich mal gespannt, was uns die Herren, die ganz stolz indirekt behaupten, besser als das aktuellste Manowar-Album zu klingen (okay, das ist aber keine große Kunst), uns mitzuteilen haben.
Im ersten Song, "Higher Than Eagles", offenbart sich jedoch von Anfang an ein Mangel in Sachen Virtuosität und die Drums des Herren Andre klingen zudem recht pappig, fast schon künstlich.
Nicht, dass das alles irgendwie schlecht ist, doch fehlt meiner Wahrnehmung nach der gewisse Kick, das 'Heroische', das entscheidend Epische. Einfach der berüchtigte rote Faden. Die üblichen Klischee-Begriffe 'Proud','Strong','Steel' (okay, der Begriff darf eigentlich bei keiner Band fehlen, hahaha), 'Warrior','Battle' werden natürlich auch auffällig oft benutzt und eignen sich daher ebenfalls für das beliebte 'Manowar-Saufspiel' (eingefleischte Metalheads dürften die Spielregeln, die einem beim zu-oft-spielen wie Bon Scott enden lassen, kennen).
Der Gesang von Harald Sommer klingt allerdings relativ austauschbar, manchmal vermeine ich sogar herauszuhören, wie er hin und wieder heftig daneben singt, was nach einer gewissen Zeit ziemlich nervig erscheint. Ein Highlight im traditionellen Heavy Metal sind seine Vocals auf jeden Fall schon einmal nicht, auch wenn er scheinbar oftmals den Versuch wagt, wie Matt Barlow
(Iced Earth) zu klingen.
Als Highlight des mit 56 Minuten für mich schon fast zu langen Albums würde ich den Titel "Spirit Of Steel" bezeichnen, welcher jede Menge traditionelle Trademarks einer zünftigen Metalband vereinigt: Galoppierender Drum-Beat (wie bei den Göttern Running Wild), heroischer, recht gut eingesetzter Gesang, welcher schon fast als Anspielung an Harry 'The Tyrant' Conklin (Jag Panzer) zu sehen ist, sowie eingängige Gitarrenharmonien à la Iron Maiden. Alles in allem jedoch rate ich Gorgons Eyes trotz netter Ansätze noch ein wenig mehr zur Eigenständigkeit, denn Vieles klingt nunmal leider relativ stark abgekupfert bzw. kopiert!
Die RockTimes -Uhr zeigt 6 von 10 möglichen Uhren an .
Obwohl mit Gorgons Eyes nun eine nicht sooo herausragende Scheibe besprochen wurde, rate ich Heavy Metal-Fans der einzig wahren Schule, dem Label Pure Steel im Internet einen Besuch abzustatten, denn einige Veröffentlichungen sind herausragende Meisterwerke des genialen True Metals!
Line-up:
Harald Sommer (vocals)
Rocco Stellmacher (guitars)
Robert Hanke (bass)
Andre Muchow (drums)
Tracklist
01:Higher Than Eagles
02:Proud & Strong
03:Under A Frozen Sun
04:March, Scatter, Burn
05:Spirit Of Steel
06:Summon The Dead
07:Bloodlust
08:Warriors
09:Farewell To My Friend
10:In The Heat Of The Battle
11:Inglorious Birth
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